Trixie Belden 12 - Trixie Belden und der gefaehrliche Gluecksbringer
sahen aufs Wasser.
Plötzlich klammerte sich Dinah fester an Trixies Arm. „Sieh dich nicht um!“ flüsterte sie. „Hinter uns sind zwei Männer, die genauso aussehen wie... Oh, sie sind’s! Trixie,wir müssen hier weg! Wir müssen versuchen, zum Schloß zu kommen, ehe sie uns erwischen!“
Ohne sich umzudrehen, rannten die Mädchen los, so schnell sie konnten. Dabei hörten sie weiter hinten das Geräusch rascher Schritte auf dem Kies.
„Sie verfolgen uns! Oh, warum sind denn nur keine Spaziergänger im Park!“ jammerte Dinah. „Weißt du, wo das Schloß ist?“
„Keine Ahnung!“ keuchte Trixie. „Ich habe nicht aufgepaßt, in welche Richtung wir gegangen sind.“
Die Männer kamen immer näher.
„Sie werden uns einholen!“ stöhnte Dinah. Die wilde Verfolgungsjagd schien kein Ende zu nehmen. Dinah brach in Tränen aus. „Ach, Trixie, ich kann kaum mehr! Ist denn weit und breit niemand, der uns helfen könnte? Sie werden uns umbringen!“
„Sei ganz ruhig, wir schaffen es schon!“ Trixie merkte, daß die Freundin nahe daran war, die Fassung zu verlieren. „Siehst du das Gebüsch dort? Wir laufen direkt darauf zu und verschwinden dann plötzlich nach links. Die Büsche sind so dicht, daß die Kerle uns vielleicht aus den Augen verlieren. Zumindest könnten wir so einen Vorsprung gewinnen.“
Dinah nickte schluchzend. Sie ließ sich willenlos von Trixie mit ins Gebüsch zerren. Keines der Mädchen achtete darauf, daß ihnen Aste und Zweige ins Gesicht schlugen und ihnen die Kleider zerrissen. Sie liefen blindlings weiter und blieben erst nach einer Weile erschöpft stehen, um zu lauschen. Irgendwo im Gehölz knackten dürre Zweige.
„Wir können es schaffen! Komm, wir müssen weiter!“ flüsterte Trixie.
Plötzlich endete das Gebüsch, und vor ihnen erstreckte sich ein breiter Kiesweg. Der könnte zum Schloß führen, wollte Trixie eben sagen, doch im gleichen Augenblick stieß Dinah hervor: „Dort — siehst du das komische kleine Haus, das wie ein chinesisches Bauwerk aussieht? Schnell, wir laufen hin, vielleicht finden wir Hilfe!“
Mit letzter Kraft stürzten sie auf das seltsame Gebäude zu und entdeckten erleichtert, daß die Tür nicht verschlossen war. Als sie über die Schwelle traten, stolperten sie beinahe über zwei Putzfrauen, die auf dem Boden knieten und die Fliesen scheuerten.
„Heute ist hier keine Führung“, begann die eine der beiden Frauen. „Die Pagodenburg ist geschlossen. Ihr könnt nicht...“
„Oh, lassen Sie uns hierbleiben!“ rief Trixie. „Bitte! Und versperren Sie die Tür! Zwei furchtbare Männer verfolgen uns — sie haben uns durch den Park gejagt... Bitte, helfen Sie uns!“
Die ältere der beiden Frauen legte das Scheuertuch beiseite und erhob sich. „Na so was!“ brummte sie, öffnete die Tür und spähte hinaus. „Aber da ist doch keiner, Mädels!“
Dinah zitterte wie Espenlaub. „Sie werden bestimmt gleich kommen! Sie waren uns dicht auf den Fersen!“
„Na, die werden euch schon nichts tun, da könnt ihr ganz beruhigt sein.“ Die Frau verschloß die Tür. „Keine Angst, Mädels. Ich rufe sofort in der Verwaltung an. Setzt euch hierher. Das werden wir gleich haben!“
Sie verschwand durch eine niedrige Tür und kehrte wenige Minuten später wieder zurück. „So“, sagte sie resolut, „der Verwalter wird im Nu kommen. Und jetzt erzählt uns einmal genau, was passiert ist!“
Während Dinah bleich und zitternd auf ihrem Stuhl saß, hatte sich Trixie schon wieder einigermaßen gefaßt und schilderte die Verfolgungsjagd durch den Park. Während sie noch sprach, erklang Motorengeräusch, Räder knirschten auf dem Kies, und ein Wagen bremste vor der Pagodenburg. Die ältere der beiden Frauen ging zur Tür und ließ einen Mann in Uniform ein.
Nun mußte Trixie die ganze Geschichte zum zweitenmal erzählen. Sie sagte auch, daß die Verfolger bereits mehrere Versuche unternommen hatten, ihr den kleinen Götzen abzujagen.
Der Verwalter und die beiden Frauen hatten aufmerksam zugehört. „Nun“, sagte der Mann schließlich, „ich fürchte, die Kerle sind inzwischen über alle Berge. Trotzdem sollten wir so schnell wie möglich die Polizei alarmieren. Kommt jetzt, ich bringe euch zum Schloß zurück, dann können wir alles weitere veranlassen!“
Trixie und Dinah bedankten sich bei den Putzfrauen und fuhren mit dem Verwalter durch den Park. Von den beiden Männern war keine Spur mehr zu sehen. Als sie das Schloß erreichten, sahen
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