Trixie Belden 12 - Trixie Belden und der gefaehrliche Gluecksbringer
zu Hause anrufen, Fräulein Trasch, müssen wir sicher sofort alle nach Lindenberg zurückfahren.“
„Ach, bitte, tun Sie das nicht!“ flehte Barbara. „Wir haben hier soviel Spaß miteinander, und wer weiß, wann wir uns wieder einmal treffen können. Für mich ist das alles einfach ein herrlich spannendes Abenteuer!“
„Für mich aber nicht“, erwiderte Fräulein Trasch bestimmt. „Und ihr solltet die Sache besser auch ernst nehmen. — Wolltest du etwas sagen, Klaus?“
Klaus nickte ihr zu. „Ich glaube nicht, daß irgendeinem von uns etwas passieren kann, wenn wir uns in Zukunft an die Regel halten, immer beisammenzubleiben. Außerdem ist es vielleicht besser, wir gehen von jetzt an abends nicht mehr aus. Hier in der Wohnung sind wir sicher. Wenn wir Ihnen das versprechen, brauchen Sie sich doch keine Sorgen mehr zu machen, Fräulein Trasch.“
Die Hausdame machte ein zweifelndes Gesicht. „Ja, vielleicht hast du recht. Ich will ja keine Spielverderberin sein. Es täte mir wirklich leid, wenn ihr vorzeitig nach Hause zurückfahren müßtet.“
„Oh, vielen Dank, Sie sind große Klasse!“ rief Trixie. Fräulein Trasch seufzte. „Ich weiß nicht, ob ich dir damit wirklich einen Gefallen tue, Trixie. Na gut, wir wollen es noch eine Weile versuchen. Trotzdem...“
„Heute werden wir jedenfalls einen ganz geruhsamen Abend verbringen“, sagte Martin rasch, um sie abzulenken. „Wir sehen uns den Talentwettbewerb noch einmal an, bei dem Barbara und Peter mitgemacht haben. Er ist fürs Fernsehen aufgezeichnet worden und soll um 8.15 Uhr gesendet werden. Sie setzen sich doch zu uns, Fräulein Trasch?“
„Ja, natürlich.“ Die Hausdame lachte leicht. „Ich komme mir langsam wie eine Glucke vor, die erst dann beruhigt ist, wenn sie alle ihre Küken unter ihren Flügeln versammelt hat.“
Um 8.15 Uhr machten es sich die Rotkehlchen mit Fräulein Trasch und den Zwillingen vor dem Fernseher bequem. Barbara und Peter konnten vor Aufregung kaum stillsitzen. Sie hatten kurz vor dem Abendessen noch mit ihren Eltern telefoniert und wußten, daß ihre Familie und ihre Freunde zu Hause ebenfalls vor dem Bildschirm saßen und auf ihren Auftritt warteten.
„Es muß ein komisches Gefühl sein, sich selbst auf der Mattscheibe zu sehen“, meinte Martin. „Eigentlich fast ein bißchen gespenstisch, findet ihr nicht?“
Die anderen gaben keine Antwort. Sie lauschten auf die herrliche Stimme des Negers, der „Old Man River“ sang.
„Der Mann ist ein großes Talent“, sagte Fräulein Trasch und beugte sich gespannt vor. „Oh, da sind ja schon Barbara und Peter! Ihr seht aus, als hättet ihr ziemliches Lampenfieber gehabt.“
„Hatten wir auch“, bestätigte Barbara. „Aber als wir dann zu singen anfingen, ging es vorüber.“
Als die Zwillinge ihr Lied beendet hatten und die Zuschauer Beifall klatschten, schwenkte die Kamera ins Publikum. Plötzlich fuhr Trixie hoch, deutete mit zitterndem Finger auf den Bildschirm und schrie: „Da sind sie wieder! Die Männer! Seht doch nur!“
Die anderen sprangen auf, und Uli rief: „Ja, wirklich — dort, im Hintergrund zwischen den Säulen... Jetzt sind sie nicht mehr im Bild. Klar, das waren die beiden Kerle, die hinter Trixies Götzenfigur herjagen.“
Trixie umklammerte Brigittes Hand. „Es kann doch kein Zufall sein, daß die beiden an dem Abend ausgerechnet ebenfalls im Fernsehstudio waren!“
Fräulein Trasch sah von einem zum anderen. „Was, diese Männer sind euch sogar ins Studio gefolgt? Oh, ich wollte, du hättest diesen Götzen nie gekauft, Trixie.“
Uli machte ein nachdenkliches Gesicht. „Ich fürchte fast, die alte Mexikanerin hat wieder einmal recht behalten“, sagte er. „Erinnert ihr euch an die Zeile vom Gitarrenspiel?“ Barbara nickte. „O ja, ich weiß: ,Beim Spiel der Gitarren sind Diebe nah, doch später erst wird’s offenbar...‘“
Trixie zog den inzwischen schon recht verknitterten Zettel aus ihrer Tasche, warf einen Blick auf den Vers und murmelte vor sich hin: „Flimmerndes Viereck... Gaunerpaar... Hurra, jetzt hab ich’s! Das ist es!“
„Jetzt ist sie endgültig verrückt geworden“, sagte Martin mit Grabesstimme.
„Blödsinn, ich war nie klarer im Kopf! Eben hatte ich einen Geistesblitz“, verkündete Trixie. „Hört euch nur mal die nächsten beiden Zeilen an: ,Das flimmernde Viereck zeigt es klar: Wer aufpaßt, sieht das Gaunerpaar!““ Sie war so aufgeregt, daß sie kaum sprechen konnte. Versteht ihr
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