Trixie Belden 16 - Trixie Belden und der Fund im See
saßen sie auf der Veranda und tranken eisgekühlte Limonade. Trixie fragte Frau Elias: „Sind in Ihrer Gärtnerei in letzter Zeit noch mehr Sachen zerstört worden?“
Frau Elias nickte. „Ja, leider. Ich kann mir das einfach nicht erklären. Es ist so grausam und sinnlos. Es sieht fast so aus, als hätte ich einen Feind.“ Sie lächelte traurig. „Da war zum Beispiel vor kurzem der Vorfall mit meinem Lilienbeet. Die Lilien waren in diesem Jahr besonders schön, und der Blumenladen in Weißenberg hatte eine ganze Menge davon bestellt. Ausgerechnet in der Nacht, ehe ich sie schneiden und liefern wollte, muß jemand durch das Beet getrampelt sein. Fast alle Lilien waren zertreten.“
„Herrje, so eine Gemeinheit!“ rief Brigitte. „Haben Sie Fußabdrücke gesehen? Vielleicht war es ein Hund oder ein Rudel Rehe aus dem Wald?“
„Es muß ein Mensch gewesen sein. Max und ich haben versucht, die restlichen Lilien zu schneiden, die nicht zertreten waren, aber es reichte nicht mehr für die Bestellung. Dabei hatte ich mit der Einnahme fest gerechnet.“
Trixie runzelte die Stirn. „Hat es auch noch andere, ähnliche Vorfälle gegeben?“
„Ja, leider“, sagte Frau Elias. „Vor ein paar Wochen fuhren Max und ich nach Weißenberg, um Einkäufe zu machen. Als wir zu unserem Lieferwagen zurückkamen, war einer der Reifen aufgeschnitten. Ich mußte einen neuen kaufen.“ Plötzlich klingelte das Telefon, und Frau Elias ging durch die Verandatür ins Haus. Ein paar Minuten später tauchten Dan und Max Elias auf.
„Die Pumpe funktioniert“, verkündete Dan. „Wir haben’s geschafft, das Absaugrohr notdürftig zu reparieren.“
Sie ließen sich am Tisch nieder und tranken von der Limonade. Als Frau Elias wieder auf die Veranda kam, strahlte sie. „Das war Herr Manton vom Blumenladen“, sagte sie. „Er hat angefragt, ob ich ihm nächste Woche eine große Menge weiße und rote Nelken für eine Hochzeit liefern kann. Und wir haben zwei ganze Beete voller Nelken, die bis nächsten Dienstag gerade richtig aufgeblüht sein werden.“ Während die anderen Kuchen aßen und sich unterhielten, grübelte Trixie über das nach, was sie gehört hatte. Frau Elias’ Pechsträhne hatte offenbar begonnen, als ihr Stiefsohn aus der Stadt zurückgekommen war. Trotzdem gab es keinen Grund, Max Elias zu verdächtigen.
„Wenigstens ist der Rentenscheck nicht gestohlen worden“, murmelte Trixie vor sich hin.
Frau Elias sah sie aufmerksam an. „Wie? O ja, es ist wirklich ein Glück, daß ich die Pensionskasse gebeten habe, meine Schecks jetzt direkt auf mein Bankkonto zu überweisen.“
„Jetzt?“ wiederholte Trixie. „Ist das erst seit kurzem so?“
„Mein Scheck für den Juni war der erste, der gleich auf die Bank überwiesen worden ist“, sagte Frau Elias befriedigt.
„Oh!“ Trixie starrte sie an. Vielleicht war das eine neue Spur. „Was hat Sie denn dazu gebracht, das zu tun?“
„Max hat es mir vorgeschlagen“, erklärte Frau Elias stolz. Trixie ließ beinahe ihr Limonadenglas fallen. Sie merkte, daß Max Elias ihr einen finsteren Blick zuwarf. Er hatte die Unterhaltung zwischen seiner Stiefmutter und Trixie mitangehört und begriff offenbar, daß Trixie irgendeinen Verdacht gegen ihn hatte. Trixie sah Dan Mangan nervös an. Er hob fragend die Augenbrauen.
Max Elias schob seinen Stuhl zurück und stand auf. „Vielen Dank“, sagte er schroff. „Für die Hilfe, meine ich. Ich muß jetzt wieder an die Arbeit.“ Dann ging er steif davon.
Ein Stich ins Wespennest
Martins Aufnahmen von den Wicken waren alle sehr gut geworden, und Trixie und Brigitte brüteten über der Auswahl für den Fotowettbewerb. Sie hatten beschlossen, die Fotos persönlich zur Zeitung zu bringen, da Fräulein Trasch mit ihnen nach Weißenberg fahren wollte, um Uli und Klaus abzuholen. Der Bus, mit dem die beiden vom Pfadfinderlager zurückkamen, sollte am frühen Nachmittag in Weißenberg eintreffen.
Mit dem Kombiwagen fuhren Fräulein Trasch , Trixie, Brigitte und Martin in die Kreisstadt. Nachdem sie die Fotos für den Wettbewerb im Verlag abgegeben hatten, hielten sie auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums, wo auch der Pfadfinderbus ankommen sollte.
„Wir haben noch fast eine Stunde Zeit, bis der Bus kommt“, sagte Fräulein Trasch nach einem Blick auf ihre Armbanduhr. „Inzwischen könnten wir noch einen kleinen Einkaufsbummel machen. Wollen wir zusammenbleiben oder getrennt losgehen?“
Martin rümpfte die Nase.
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