Trixie Belden 17 - Raetsel um ein gruenes Auto
erfahren.“
Erleichtert, sagen zu können, was ihr durch den Kopf ging, murmelte Trixie: „Deshalb kann Laura Herrn und Frau Willer also nicht um Geld bitten. Sie müßte ihnen dann ja sagen, daß Herr Lytell ihr bereits etwas geliehen hat — und wir haben ihm versprochen, es geheimzuhalten.“
Laura nickte. „Tut mir leid; Herr Lytell hat mir keine andere Wahl gelassen. Ich muß wieder zu ihm gehen und ihn noch einmal bitten, mir etwas zu leihen. Ich habe sonst niemanden, an den ich mich wenden könnte. Außerdem bekommt er seine dreitausend Mark um so schneller zurück, je eher wir meinen Vater finden. Und finden werden wir ihn nur, wenn ich mir noch mehr Geld leihe.“ Sie sah Uli an. Er nickte. „Ich bringe Sie gleich zu Herrn Lytell“, sagte er.
„Möchten Sie, daß wir mitkommen?“ fragte Brigitte, zu Laura gewandt.
Laura schüttelte den Kopf. „Nein. Ich glaube, es ist besser, wenn ich allein mit ihm rede.“
Trixie war der gleichen Meinung. Sie beneidete Laura Reimer nicht um ihre Unterredung mit dem schrulligen alten Ladenbesitzer.
Voreilige Schlüsse
Als Laura und Uli die Bibliothek verlassen hatten, wandte sich Brigitte an Trixie und sagte: „Herr Mahler hat deine Auskünfte über den Volkszähler offenbar ziemlich ernst genommen. Ändert das deine Einstellung zu ihm nicht ein bißchen?“
Trixie überlegte. „Ich glaube nicht, daß es etwas ändert“, erwiderte sie dann.
„Warum nicht?“ fragte Brigitte überrascht.
Trixie sah einen Augenblick aus dem Fenster und versuchte sich darüber klarzuwerden. „Ich finde, daß er voreilige Schlüsse zieht“, sagte sie dann. „Laura meint, daß es immer wieder so aussieht, als wäre dieser Frank Riebe in alles verwickelt. Aber nur, weil Mark Mahler es so hinstellt. Er hat einfach angenommen, daß der Mann mit dem grünen Wagen Frank Riebes Privatdetektiv ist; eine andere Erklärung hat er nie zu finden versucht. Er hat ihn auch gleich in Verbindung mit der Verbrecherbande gebracht, die angeblich an Herrn Reimers Ladenkette interessiert ist.“
„Aber das ist doch auch eine sehr einleuchtende Erklärung“, meinte Brigitte. „Immerhin ist Herr Mahler Berufsdetektiv. Er hat schon alle möglichen Fälle bearbeitet. Wenn er bestimmte Schlüsse zieht, die dir voreilig erscheinen, ist’s wahrscheinlich deswegen, weil ihm seine Erfahrung sagt, daß er auf der richtigen Spur ist.“
„Also hör mal!“ protestierte Trixie. „Wir haben schließlich auch schon eine Menge Fälle gelöst, oder? Und du weißt, daß wir dabei eins gelernt haben: Es ist falsch, voreilige Schlüsse zu ziehen. Erinnerst du dich noch, wie sicher wir waren, daß Herr Maipfennig ein Wilddieb ist?“
Brigitte wurde verlegen, als sie sich an diesen Irrtum erinnerte. Eine Weile schwiegen sie; dann sagte Trixie langsam: „Da ist noch etwas, was ich dir sagen möchte, Brigitte. Ich weiß, daß du es nicht gern hören wirst, aber ich würde mir unehrlich Vorkommen, wenn ich’s dir verschweigen würde.“ Brigitte, die merkte, wie ernst Trixie plötzlich geworden war, sah überrascht auf. „Ja, was ist es denn?“
Trixie nagte an ihrer Unterlippe, ehe sie weitersprach: „Der Hauptgrund, weshalb ich mich entschlossen habe, mich aus dieser Sache herauszuhalten, hat eigentlich nichts mit Mark Mahler zu tun. Es ist wegen Laura.“
„O Trixie!“ jammerte Brigitte. „Sag bloß nicht, daß du immer noch auf sie eifersüchtig bist!“
„Das ist es nicht“, erwiderte Trixie und schüttelte den Kopf. „Ich meine, ich bin schon eifersüchtig, ein bißchen jedenfalls, weil Uli so nett zu ihr ist und weil sie hier bei euch wohnt, so daß ich mich etwas wie ein Außenseiter fühle.
Aber das ist nur teilweise der Grund. Ich hab viel darüber nachgedacht, und ich weiß jetzt genau, daß es auch noch etwas anderes ist.“
Brigitte sah immer verwirrter drein. „Ja, was ist es denn dann?“ fragte sie.
Trixie zuckte mit den Schultern. „Ach, es ist so schwierig.“ Sie holte tief Luft. „Ich weiß ja, daß du Laura magst, und deshalb hat es wohl auch wenig Sinn, es dir zu erklären. Ich mag sie einfach nicht — nicht richtig jedenfalls. Aber ich will mich nicht deswegen streiten. Es ist nur so, daß ich dir gegenüber ehrlich sein wollte.“
Brigitte preßte die Lippen aufeinander, als wollte sie eine zornige Erwiderung unterdrücken. Dann, als sie wieder sprach, war ihre Stimme ruhig. „Ich finde, du hast ein Recht, jemanden zu mögen oder nicht zu mögen, Trixie —
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