Trixie Belden 17 - Raetsel um ein gruenes Auto
nicht aus den Augen ließen.“
Laura starrte ihn an. „Was bedeutet das?“
Mark Mahler zuckte mit den Schultern. „Wenn der Mann Ihr Vater war, könnte es bedeuten, daß er von seinen beiden Begleitern gefangengehalten wird.“
„Aber wieso?“ jammerte Laura. „Bis jetzt ist doch kein Lösegeld gefordert worden. Was wollen sie? Warum halten sie meinen Vater fest?“
Der Privatdetektiv schloß sein Notizbuch und steckte es wieder ein. „Eine Ladenkette wie die Ihres Vaters könnte für so eine Bande sehr interessant sein. Die Läden sind alteingeführt, und jeder weiß, daß es dort ehrlich und anständig zugeht. Solche Läden könnten von einer Bande für alle möglichen schmutzigen Geschäfte benutzt werden, lange ehe die Polizei davon erfährt.“
„Was für schmutzige Geschäfte meinen Sie denn?“ fragte Brigitte, und Trixie warf ihr einen dankbaren Blick zu. Sie hätte gern die gleiche Frage gestellt, hatte aber keine Lust gehabt, sich noch einmal bei Mark Mahler unbeliebt zu machen.
„Der Vertrieb von gestohlenen Waren, Rauschgifthandel, all solche Dinge“, erwiderte der Detektiv.
Laura machte ein erschrockenes Gesicht. „Ich kann’s nicht ertragen, mir vorzustellen, daß die Läden meines Vaters für so etwas benutzt werden!“ sagte sie heftig.
„Vielleicht geht es Ihrem Vater genauso“, meinte Mark Mahler. „Lassen Sie uns mal annehmen, daß so eine Bande ihm ein Angebot macht — einen saftigen Prozentsatz von den Einkünften aus ihrer Beute als Gegenleistung dafür, daß sie seine Läden benutzen können. Ihr Vater lehnt ab. Sie machen ihm wieder ein Angebot. Er lehnt wieder ab, droht ihnen vielleicht sogar, die Polizei zu verständigen. Da versuchen sie, ihn auf andere Weise zu ,überzeugen “.“
„Aber warum sollten solche Leute denn überhaupt an meinen Vater herantreten?“ wandte Laura ein. „Sie haben doch selbst gesagt, daß die Läden meines Vaters einen guten Ruf haben.“
„Irgendeinen Grund müßte es natürlich schon dafür geben, daß so eine Bande glaubt, ihr Angebot könnte angenommen werden“, meinte Mark Mahler. „Irgendeinen guten Grund — zum Beispiel Frank Riebe, der ihnen Hoffnungen macht.“
„Frank!“ Lauras Stimme war voller Abscheu. „Ich habe mich so gegen den Gedanken gewehrt, daß Frank in das alles verwickelt sein könnte. Aber irgendwie stoße ich immer wieder auf ihn.“
„Ich glaube, wir verlieren dabei das Wichtigste ganz aus den Augen“, warf Uli ein. „In Hamburg wurde ein Mann beobachtet, der Lauras Vater ähnlich sah. Der nächste Schritt wäre doch, festzustellen, ob es wirklich Herr Reimer war, und ihn zu finden, nicht?“
„Die einzige Möglichkeit, das alles zu tun, ist, nach Hamburg zu fahren. Aber dazu brauche ich mehr Geld“, sagte Mark Mahler.
„Aber das ist unmöglich! Ich habe Ihnen doch schon dreitausend Mark gegeben!“ protestierte Laura.
„Sieben Tage für dreihundert Mark pro Tag, das macht genau zweitausendeinhundert Mark. Dazu kommen noch Spesen. Informationen sind heutzutage nicht billig. Ich arbeite jetzt außerdem nicht nur daran, das Verschwinden Ihres Vaters aufzuklären; ich muß auch noch dem Mann im grünen Wagen nachspüren. Es ist sowieso ein Entgegenkommen von mir, daß ich kein doppeltes Honorar von Ihnen verlange, junge Dame“, sagte Mark Mahler unverblümt.
Trixies Hände ballten sich zu Fäusten. Sie und Brigitte wollten eines Tages eine Detektivagentur eröffnen, weil es ihnen Spaß machte, anderen Leuten zu helfen und knifflige Fälle zu lösen. Diesem Mann ging es nur ums Geld. Laura Reimers Ängste waren ihm egal.
„Ich will versuchen, mehr Geld zu beschaffen“, sagte Laura mit zitternder Stimme.
„Ja, tun Sie das, aber schnell“, erwiderte der Detektiv. „Ich fahre nicht nach Hamburg, ehe ich das Geld habe. Sie wissen ja, wohin Sie es schicken können." Damit stand er auf und verließ grußlos die Bibliothek.
Laura ließ sich in einen Sessel fallen und vergrub das Gesicht in den Händen.
„Meine Eltern kommen am Sonntag nach Hause“, sagte Brigitte tröstend. „Wenn Sie so lange warten können... Vater wird Ihnen das Geld bestimmt leihen.“
Laura schüttelte den Kopf. „Sie würden Fragen stellen, die ich nicht beantworten darf.“
Trixie warf Uli einen Blick zu. Er nickte. „Ich weiß, daß die ersten dreitausend Mark von Herrn Lytell waren, Trix. Laura mußte sich etwas Geld von uns für die Sachen auslei-hen, die sie aus der Stadt brauchte. Da habe ich alles
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