Trixie Belden 18 - Das geheimnisvolle Samtkleid
Trixie.“
„Ich freue mich schon richtig auf die Kostümgruppe“, sagte Brigitte. „Ob wir wohl alle Kostüme selber nähen, oder ob wir auch ein paar ausleihen können?“
„Wißt ihr“, murmelte Trixie, „ich bin zwar ein Bühnenarbeiter, aber ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, was so ein Bühnenarbeiter eigentlich tun muß!“
In der Vormittagspause ging Trixie zur Telefonzelle; sie rief in Dr. Sommers Praxis an und erfuhr von der Sprechstundenhilfe, daß es Reddy gutginge.
Eine Stunde vor der Mittagspause versammelte sich die Theatergruppe zur ersten Besprechung in der Aula. Frau Darcy kam etwas zu spät; sie sah angespannt und müde aus, lächelte jedoch, als sie auf die Bühne trat.
„Ich möchte euch eine gute Nachricht bringen“, sagte sie. „Zum Glück brauchen wir einen Teil der Kostüme für die Aufführung nicht selbst zu nähen. Eine meiner Freundinnen hat einen großen Kostümverleih in Wien, und sie hat den Auftrag, Kostüme für eine Shakespeare-Aufführung in München zu liefern. Nun hat sie mir versprochen, einige ihrer Kostüme schon vorher an uns loszuschicken. Zum Glück verlangt sie keine Leihgebühr, und das ist wirklich gut. So haben wir mehr Geld für andere Dinge.“
Die Schüler waren begeistert, und die junge Lehrerin fuhr fort: „Ein Theaterstück vorzubereiten ist richtige Arbeit, auch wenn eine Menge Spaß damit verbunden ist. Wer also glaubt, es wäre nur eine Gelegenheit, mit Freunden zusammenzusitzen, eine Art Kaffeeklatsch, der kann gleich aufstehen und gehen.“
Alle hörten aufmerksam zu. „Gut“, sagte Frau Darcy. „Nachdem ich die übliche Vorrede gehalten habe, können wir also jetzt anfangen. Ich werde euch zuerst alle in kleinere Gruppen aufteilen. Da sind einmal die Bühnenarbeiter. Wir brauchen eine Mannschaft für die Kulissen und eine zweite für die Requisiten, also das Theatergerät. Die Kostümgruppe wird in eine Garderoben- und eine Schminkmannschaft aufgeteilt. Die Beleuchtungsgruppe soll unter der Leitung von Jenny Ratner arbeiten, die ja schon während der letzten Theateraufführung Erfahrungen gesammelt hat.“
Frau Darcy schöpfte Atem. „Ich habe unsere Malklassen gebeten, Plakate zu entwerfen und uns bei den Kulissen zu helfen. Doch ehe wir anfangen zu arbeiten, muß ich noch etwas vorausschicken. Ich werde jetzt eine vervielfältigte Skizze der Bühne und des Bühnenhintergrundes verteilen, die ihr euch gut einprägen sollt. Ihr müßt mit der Bühne ebenso vertraut werden wie mit eurer eigenen Wohnung. Es ist wichtig, daß keiner dem anderen im Wege steht; auch muß jeder wissen, wo ein bestimmtes Requisit zu einem bestimmten Zeitpunkt zu finden ist.“
Als die Pläne verteilt wurden, beugte sich Dinah zu Brigitte hinüber und flüsterte: „Das ist alles furchtbar verwirrend. Ich muß mir nicht nur den ganzen Text merken, sondern auch von welchen Stellen der Bühne aus ich jeweils etwas sagen muß!“
„Hast du eine Frage, Dinah?“ rief Frau Darcy. „Wenn ja, wäre es mir lieber, du würdest sie an mich richten!“
Dinah errötete und entschuldigte sich. Jemand kicherte im Hintergrund; es war Caroline Merten. Trixie drehte sich um und warf Caroline einen drohenden Blick zu.
Plötzlich rieb sich Frau Darcy nervös die Stirn. „Ich... es tut mir leid“, sagte sie. „Ich bin heute etwas gereizt. Sicher kommt euch das alles sehr verwirrend vor, aber es wird euch klarer werden, wenn wir mit den Proben begonnen haben.“ Sie überlegte kurz. „Gut“, fügte sie dann rasch hinzu, „die Kostümgruppe kommt bitte hierher, zu mir auf die Bühne.“ Sie deutete nach links. „Die Bühnenarbeiter stellen sich daneben auf, die Beleuchtungsmannschaft rechts von mir. Alle Schauspielerinnen und Schauspieler bleiben...“ Plötzlich brach sie ab und vervollständigte dann geistesabwesend ihren Satz „... bleiben sitzen.“ Wieder verstummte sie. „Entschuldigt mich bitte, ich komme gleich zurück.“
Trixie beobachtete, wie die junge Lehrerin rasch in den Hintergrund der Aula ging, wo Peter Aschberg, ihr Verlobter, stand. Trixie versetzte Brigitte einen Seitenstoß. „Da ist der Traummann“, flüsterte sie. „Was will er hier während der Unterrichtsstunden? “
„Vielleicht wollte er die Darcy zum Essen abholen“, meinte Brigitte.
Trixie hörte nicht hin. „Sie ist heute wirklich sehr unruhig, aber das ist auch verständlich. Sie wird sich schreckliche Sorgen um ihren Vater machen.“
Plötzlich wurde ihre geflüsterte
Weitere Kostenlose Bücher