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Trixie Belden 18 - Das geheimnisvolle Samtkleid

Trixie Belden 18 - Das geheimnisvolle Samtkleid

Titel: Trixie Belden 18 - Das geheimnisvolle Samtkleid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Campbell
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Umhang.
    „Den soll Romeo im ersten Akt tragen“, erklärte sie. Dann fuhr sie fort, die restlichen Kostüme auszupacken, bis sie schließlich ein bodenlanges, violettes Samtkleid hervorholte, das mit Spitzen und glitzernden Steinen verziert war.
    „Oh, das ist hübsch!“ rief sie und hielt das Kleid hoch, damit alle es sehen konnten.
    Plötzlich flammte ein Blitzlicht auf. Erschrocken sah sich die junge Lehrerin um.
    „Ich wollte Sie nicht erschrecken, Frau Darcy“, sagte ein junger Mann mit einem Fotoapparat, der lächelnd im Türrahmen stand. „Ich mache nur ein paar Fotos für unsere Zeitung, und meiner Meinung nach sind solche Schnappschüsse am besten.“ Es war Tom Merten, Carolines älterer Bruder, der für die Schülerzeitung arbeitete. „Ich möchte einen Artikel über die Aufführung schreiben“, erklärte er.
    „Eine gute Idee“, erwiderte die Lehrerin. „Ich war nur nicht darauf vorbereitet.“ Dann sah sie auf ihre Armbanduhr. „Ich habe euch lange genug aufgehalten. Ihr könnt jetzt zum Essen gehen. Herr Aschberg und ich werden die Kostüme in mein Büro tragen. Trixie, würdest du nach dem Essen bitte kurz zu mir kommen?“
    Trixie nickte und ging dann mit Dinah, Uli und Brigitte in die Cafeteria. Sie seufzte, als sie sich an den Tisch setzten. „Na, heute haben wir ja alle unser Fett abgekriegt“, sagte sie. „Caroline hat Brigitte angeschnauzt, Dinah hat ihren Text vergessen, Herr Aschberg hat mich beinahe gebissen, und jetzt will die Darcy mit mir reden. Was hab ich wohl schon wieder verbrochen? Haben wir Vollmond oder so was?"
    „Vielleicht ist die Jagd auf Rotkehlchen eröffnet“, meinte Brigitte kichernd.
    Auch Trixie lachte, wurde aber gleich wieder ernst. „Habt ihr bemerkt, wie nervös Frau Darcy war, während sie die Kostümkartons öffnete?“
    „Sie war die ganze Woche schon nervös“, sagte Uli, „und dafür braucht man wirklich nicht lange nach einer Erklärung zu suchen, Trix. Natürlich macht sie sich Sorgen um ihren Vater. Vielleicht hängt ihr auch noch der Unfall mit Reddy nach.“
    Dinah kaute an ihrer Semmel und sagte kein Wort. „Stimmt etwas nicht?“ fragte Brigitte sie schließlich.
    „Nein... oder doch, ach, ich bin ganz durcheinander...“ Dinahs blaue Augen füllten sich mit Tränen. Sie zögerte einen Augenblick und platzte dann heraus: „Ich glaube nicht, daß ich die Julia spielen kann! Gestern konnte ich meinen Text so gut, und heute war plötzlich alles wie weggeblasen. Vielleicht geht’s mir morgen wieder genauso. Caroline kann den Text viel besser als ich. Wahrscheinlich sollte sie die Rolle spielen.“
    „Sei bloß nicht blöd!“ rief Trixie zornig. „Natürlich kennt sie den Text — sie trägt vermutlich immer ein Textbuch mit sich herum und wartet nur darauf, daß du eine Zeile vergißt. Und sie braucht ja nicht vor allen Leuten auf der Bühne zu stehen und ihn aufzusagen!“
    „Trixie hat recht“, bestätigte Brigitte. „Morgen ist Freitag-du hast das ganze Wochenende Zeit, deine Rolle zu üben. Am Montag wird es besser klappen.“
    Uli gab Dinah ein Taschentuch. „Finde ich auch“, sagte er. „Und jetzt putz dir die Nase und iß etwas, sonst brichst du nachher bei der Probe vor Hunger zusammen.“
    Klaus und Martin kamen an den Tisch. Sie hatten ihre Brote bereits gegessen und tranken noch ein Glas Milch. „Was hat euch aufgehalten, edle Freunde und Thespisjün-ger?“ fragte Martin munter.
    „Die Kostüme aus Wien sind eingetroffen“, erwiderte Brigitte, „und wir sind länger in der Aula geblieben, um sie uns anzusehen. Für Dinah sind ein paar wunderschöne Kleider dabei.“
    „Ja, die Kostüme sind toll, nicht?“ sagte Dinah, und ihr Gesicht hellte sich etwas auf.
    Jetzt war es Trixie, die schweigend an ihrem Käsebrot kaute, während ihre Brüder und Freunde weiter über das Theaterstück und die Kostüme redeten. Plötzlich sagte Martin: „Ich kriege langsam das Gefühl, daß das die Ruhe vor dem Sturm ist. Was brütest du aus, Trix?“
    „Ich denke zufällig mal nach, anstatt zu plappern, im Gegensatz zu gewissen anderen Leuten“, erwiderte Trixie. Sie stand auf und raffte rasch ihre Bücher zusammen. „Und jetzt muß ich los. Frau Darcy möchte vor der Probe mit mir reden.“ Schon war sie aus der Cafeteria hinausgeflitzt.
    Martin pfiff leise vor sich hin. „Was ist denn mit ihr los? So schweigsam hab ich sie seit ihrer Geburt nicht erlebt. Sie ist doch nicht schon wieder einem Geheimnis auf der Spur?“

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