Trixie Belden 19 - Das Geheimnis des alten Buches
diese beiden Typen?“ fragte Trixie, nachdem sie wieder zu Atem gekommen war.
„Hab sie noch nie im Leben gesehen“, antwortete Peter, „und möchte sie auch nie wieder sehen. Hat sich jemand von euch die Nummer gemerkt? Die gehören angezeigt!“ stieß er zornig hervor.
„Ich bin nicht ganz sicher, aber ich glaube das Boot hatte gar keine Nummer“, entgegnete Trixie. „Alles, was ich gesehen habe, war ein grüner Drache am Bug.“
Auch die anderen hatten keine Nummer gesehen, nur einen grünen Drachen mit einer langen, gespaltenen roten Zunge.
Nachdem das Wasser sich wieder beruhigt hatte, steuerte Peter den Feuervogel in Richtung Boje, wo es ihnen nach vielen Mühen gelang, das Boot mit einem Tau zu befestigen. Sie holten die Segel ein und verstauten sie in den Säcken, rollten die Leinen zusammen und brachten alles tipptopp in Ordnung.
Als das Boot endlich festlag, waren sie so erleichtert, daß ihnen die einbrechende Dunkelheit gar nichts ausmachte. Nun zeigte es sich, wie klug es gewesen war, etwas Warmes zum Überziehen mitzunehmen. Martin stöberte im Essenskorb nach Resten. Obwohl kein Krümel mehr übrig war, verkniff er sich eine Bemerkung über seinen knurrenden Magen.
Der Wind hatte sich gelegt, am Himmel zeigten sich die ersten Sterne. Plötzlich rief Trixie: „Hast du nicht gesagt, daß das hier eine Leuchtboje ist, Peter? Wann geht das Licht an?“
„Mensch, Trixie, du hast recht! Sie müßte erleuchtet sein“, rief Peter überrascht. „Die Boje blinkt Tag und Nacht, aber tagsüber sieht man das natürlich nicht. Gib mir die Taschenlampe, damit ich mal nachsehen kann.“ Er ging zum Bug und ließ den Strahl der Taschenlampe über die Boje wandern. „Die Birne ist zerschlagen worden“, sagte er.
„Kann man sie wieder reparieren?“ fragte Martin, ausnahmsweise einmal sehr ernst.
„Null Chance“, antwortete Peter leise.
Stumm saßen sie da und spürten, wie die Angst in ihnen hochkroch , als die Zeit verstrich und nichts zu hören war außer dem Wasser, das gegen das Boot schwappte.
Nach einer Weile sagte Trixie in die Stille hinein: „Wenn wir nun den roten Wimpel über die Taschenlampe halten, müßte das doch so wirken wie das Licht der Boje, oder?“
„Gute Idee“, erwiderte Peter und holte den Wimpel ein.
Abwechselnd hielten sie die Taschenlampe in die Höhe und ließen sie alle sechs Sekunden aufleuchten. Als sie schon zu fürchten begannen, daß die Batterie nicht mehr lange mitmachen würde, hörten sie in der Ferne wieder das Geräusch eines Motors und sahen, daß ein Boot mit einem Suchscheinwerfer auf sie zukam. Sie stellten sich hin und schrien so laut sie konnten. Dann erfaßte sie das riesige Suchlicht, und ein paar Minuten später hielt das Boot längsseits neben dem Feuervogel.
„Es ist die Küstenwache!“ rief Peter erleichtert. „Da haben wir ja Glück gehabt!“ Er machte sich bereit, das Tau aufzufangen, das einer der Männer aufgerollt in der Hand hielt.
„Was treibt ihr denn hier, mitten in der Nacht?“ rief eine zornige Stimme zu ihnen herüber.
„Mein Ruder ist gebrochen“, antwortete Peter. „Aber zum Glück konnten wir an dieser Boje festmachen, als wir daran vorbeitrieben . Ich heiße Peter Ball, und das ist mein Boot.“
„So, so“, erwiderte die Stimme etwas versöhnlicher. „Und wie habt ihr dieses Signal bewerkstelligt?“
„Wir haben nur eine Taschenlampe mit einem roten Tuch bedeckt“, erklärte Trixie. „Haben Sie es gut sehen können?“
„Und ob“, antwortete der Mann und sprang an Bord des Feuervogels. „Ich bin Kapitän Preis von der Küstenwache“, stellte er sich vor, als er sich in den Bug setzte.
Nachdem Peter seine Freunde vorgestellt hatte, fuhr der Kapitän fort: „Wir haben in letzter Zeit einen Haufen Ärger mit den Leuchtbojen gehabt. Irgend jemand scheint sich einen Sport daraus zu machen, die Birnen zu zerschlagen. Dies ist nun schon das vierte Mal, daß diese dran glauben mußte. Als ich euch hier entdeckte, dachte ich schon, ich hätte den Übeltäter erwischt, aber nichts da.“
Zwei Männer hatten inzwischen die Birne ersetzt, und als die Boje wieder zu blinken begann, schallte ein lautes „Hurra!“ und „Hoch lebe die Küstenwache!“ von Bord des Feuervogels.
„Ich würde eher sagen, „Hoch lebe der Feuervogel “, meinte der Kapitän lächelnd, „besonders aber Trixie, die den Einfall mit der Taschenlampe hatte.“
Trixie war heilfroh, daß es so dunkel war und niemand ihr
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