Trixie Belden 19 - Das Geheimnis des alten Buches
erwiderte Peter. „Vielleicht meint er den.“
Nach mehrfachem Kreuzen näherten sie sich nun Kap Jensen. Alex und seine Mannschaft segelten auf gleicher Höhe in Rufweite, und auf Martins Vorschlag hin beschlossen sie, in der Bucht zu ankern und die Essenskörbe zu öffnen. Hungrig machten sie sich über das knusprige Hühnchen, die hartgekochten Eier, die belegten Brote und Plätzchen her. Die große Thermosflasche mit Orangensaft war im Nu alle, denn Seeluft und Sonne hatten sie richtig ausgetrocknet.
„Ein Glück, daß die Eier schon gepellt sind“, sagte Peter. „Denn wenn ich eins hasse, so ist das, Eierschalen aus dem Boot herauszuklauben, fast genauso schlimm sind Kartoffelchips.“
Nach dem Essen setzten sie gleich wieder die Segel und nahmen Kurs auf den Leuchtturm.
Ein Unfall
Der Gischt schäumte hoch, als die beiden Boote durch das Wasser schossen. Wer würde zuerst am Leuchtturm sein?
„Vorwärts, Feuervogel !“ schrie Trixie, als der Blitz sie zu überholen drohte. Von beiden Booten schallten anfeuernde Rufe übers Wasser, doch als sie sich dem Leuchtturm näherten, lagen beide Boote auf gleicher Höhe. Peter rief Alex zu, daß er südlich von dem Felsen, auf dem der Leuchtturm stand, anlegen werde, so daß Alex den alten Kai gegenüber davon ansteuern konnte.
Nachdem Peter die Segel eingezogen hatte, paddelte er mit dem einen Ruder, das er immer im Boot hatte, zum Kai, während Trixie sich wieder die Karte vornahm, wobei sie halblaut vor sich hin murmelte.
„Entweder war Ed verrückt oder wir sind es“, sagte sie schließlich. „Die letzte Boje befindet sich auf der falschen Seite vom Leuchttum . Sonst stimmt alles haargenau“, fügte sie ironisch hinzu.
„Ach, Trixie, allmählich glaube ich, daß wir uns alle irren“, bemerkte Brigitte, die sich neben ihre Freundin gehockt hatte. „Der Felsen ist überhaupt nicht aufgetaucht. Die schwarze Boje war nicht dort, wo sie sein sollte, und jetzt ist die ,Nonne’ offenbar auf die andere Seite vom Leuchtturm spaziert.“
„Ich weiß, aber laß uns trotzdem nachsehen“, meinte Trixie. „Der Brief ist vor einer Ewigkeit geschrieben worden, und, wie Peter sagt, ändern sich die Dinge. Aber es sieht doch so aus, als ob der Leuchtturm sich dort befindet, wo auf der Karte ,Ende’ steht, nicht wahr?“ schloß Trixie.
Sie machten den Feuervogel am Heck von Alex’ Boot fest, und Peter rief Alex zu: „Ich muß schon sagen, dein Boot hat’s in sich!“
„Ich habe es nicht umsonst Blitz getauft“, erwiderte Alex stolz.
„Wird nicht leicht sein, dich zu schlagen“, erwiderte Peter. „Am Freitag ist ja die Regatta, wie du weißt. Möge also der schnellste Mann gewinnen!“
„Oder das schnellste Boot“, lachte Alex. Dann wandte er sich den Rotkehlchen zu und sagte: „Selbst wenn zwei Boote der gleichen Klasse angehören, sind sie nie gleich. Das macht das Segeln so spannend.“
Peter und Alex hatten den alten Leuchtturm schon oft besucht und freuten sich, ihn ihren Freunden zeigen zu können. „Er ist um 1890 herum erbaut worden“, erzählte Alex, als sie den Felsen hinaufkletterten. „Damals kam das Licht von Öllampen mit riesigen Reflektoren dahinter. Der Wärter war das ganze Jahr hier oben, um sie in Gang zu halten.“
„Warum wird der Leuchtturm jetzt nicht mehr benutzt?“ fragte Trixie.
„Die Sandbank ist gewandert, daher hat die Küstenwache die Leuchtboje aufgestellt, um die Fahrrinne zu markieren.“ Vergebens spähten sie in alle Ecken und Winkel, nirgends fanden sie einen Hinweis darauf, daß hier das Geld versteckt sein könnte. Schließlich gaben sie auf und legten sich draußen auf den Felsen in die Sonne, bis Peter meinte, daß sie sich lieber auf den Heimweg machen sollten. „Die Flut war heute keine große Hilfe“, sagte er bedauernd. „Als wir losfuhren, kam sie, und jetzt, wo wir wieder nach Hause wollen, geht sie.
„He, Peter“, sagte Alex, „was hältst du davon, wenn jeder von uns einen anderen Kurs nimmt? Du segelst dicht an der Insel entlang, und ich segle über Grünfeld.“
„Prima Idee“, antwortete Peter begeistert. „Wollte schon immer wissen, welche Strecke die schnellste ist.“
Es war ein wundervoller Nachmittag. Der Wind hielt sich, die Luft wurde allmählich kühler und wirkte erfrischend nach der Mittagshitze. Nachdem sie etwa eine Stunde gesegelt waren, fuhr das Boot plötzlich auf irgend etwas auf, und sie hörten von unten das Geräusch splitternden Holzes.
Mit
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