Trixie Belden 19 - Das Geheimnis des alten Buches
Schiffskoffer lag eine Unmenge alter Kleider, manche aus feiner, weicher Wolle, andere aus Seide. Die meisten waren so alt, daß der Stoff schon ganz zerschlissen war. „Das hier ist noch ganz gut erhalten“, sagte Brigitte und zog behutsam einen moosgrünen Rock heraus. „Ob es dazu wohl ein Oberteil gibt?“
„Hier ist es, unter diesem Schal“, rief Trixie aufgeregt. „ Probier’s an, Brigitte! Es ist genau deine Farbe.“
Rasch schlüpfte Brigitte in den weiten Rock, der ihr bis zu den Knöcheln reichte. Auch das Oberteil paßte wie angegossen. Vergnügt wirbelte Brigitte in dem Speicher herum, daß der Rock sich nur so bauschte.
„Hoffentlich finden Trixie und ich auch so etwas Schönes“, sagte Dinah hoffnungsvoll. „Komm, laß uns weiter suchen.“ In diesem Koffer fanden sie jedoch nichts, und der nächste enthielt zu ihrer Enttäuschung nur alte Bücher und Papiere.
Beim dritten Koffer hatten sie jedoch Glück, er war bis oben hin mit Kleidern gefüllt. Trixie entscheid sich für ein bedrucktes Kleid, das die Farbe eines reifen Kürbisses hatte und hinten zugeknöpft wurde.
„Das ist bestimmt was für dich“, meinte Brigitte. „Ich helfe dir beim Knöpfen.“
Die Knöpfe und Schlaufen waren jedoch so winzig und der Speicher so dämmrig, daß Brigitte Trixie bat, mit ihr ans Fenster zu treten, das auf den hinteren Teil des Gartens hinausging. Während Brigitte mit den Knöpfen kämpfte, warf Trixie einen Blick nach draußen. Plötzlich stieß sie einen Schrei aus und schlug sich gleich darauf mit der Hand auf den Mund. Mit der anderen Hand wies sie in Richtung Geräteschuppen.
Dinah stürzte herbei, um zu sehen, was Trixie so erschreckt hatte. Alle drei sahen, daß jemand wegrannte und daß dieser Jemand eine schwarze Jacke trug!
„Ich schwöre euch, das ist einer der beiden aus dem gelben Boot!“ rief Trixie aufgeregt. „Los! Ihm nach!“
Sie rannten los, fielen aber im nächsten Augenblick fast über ihre Füße, da die langen Röcke sich zwischen ihren Beinen verwickelten. „Es hat keinen Sinn“, jammerte Trixie. „Der ist längst über alle Berge, ehe wir mit diesen langen Dingern die Treppe heruntergekommen sind.“
„Was hat der da bloß gemacht?“ überlegte Dinah, die immer noch aus dem Fenster starrte.
„Ich habe keine Ahnung“, erwiderte Trixie. „Aber ich habe den leisen Verdacht, daß er schon mal hier gewesen ist, vielleicht ist es sogar einer von den beiden, die dort übernachtet haben“, schloß sie nachdenklich.
„Wo ist wohl der andere abgeblieben?“ fragte Brigitte. „Es können natürlich zwei weggerannt sein, und wir haben nur einen von ihnen gesehen.“
„Helft mir bloß aus diesem gräßlichen Ding raus“, rief Trixie ungeduldig, als sie versuchte, sich aus dem Kleid herauszuwinden. „Wenn ich nicht diese großartige Idee mit dem Verkleiden gehabt hätte, hätten wir ihn vielleicht schnappen oder ihn wenigstens verfolgen können. Ich habe ja immer gesagt, daß Röcke das Überflüssigste von der Welt sind.“
„Nun ärgere dich nicht, Trixie“, tröstete Brigitte sie. „Er denkt wahrscheinlich, daß ihn niemand gesehen hat, und kommt vielleicht wieder. Schließlich wissen wir ja nicht, ob er überhaupt etwas gemacht hat.“
„Damit kannst du recht haben“, räumte Trixie ein. „Und ich glaube, daß wir den Jungs davon erzählen müssen, damit sie Bescheid wissen und auf ihn achtgeben. Aber Peters Mutter sagen wir nichts. Schließlich wissen wir ja gar nicht, wie Brigitte mit Recht sagt, ob er etwas angestellt hat, und dann regt sie sich nur unnötig auf.“
Nachdem sie sich umgezogen hatten, gingen sie mit den Kleidern nach unten, um sie Frau Ball zu zeigen.
„Die sind ja ganz entzückend!“ rief Frau Ball begeistert. „Damit wird unsere Gartenparty noch attraktiver“, freute sie sich.
Nach einem kurzen Schwatz eilten die Mädchen zum Pavillon.
„Das haben die ja prima hingekriegt!“ rief Trixie, als sie näher kamen.
„Sieh mal, sie haben sogar die alte Wetterfahne wieder in Gang gesetzt“, sagte Dinah aufgeregt und zeigte auf das kleine Schiff, das sich in der leichten Brise hin und her bewegte.
„Und der Boden ist so gut wie neu“, stellte Brigitte fest, als sie zur Probe darauf herumhüpfte.
„Falls ihr jetzt fertig seid, haben wir euch etwas zu erzählen“, verkündete Trixie und setzte sich auf eine Bank. „Dreimal dürft ihr raten!“
„Trixie hat das Geld gefunden! Trixie hat das Geld gefunden!“ schrie
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