Trixie Belden 19 - Das Geheimnis des alten Buches
unterkriegen. Er ging jeden Tag spazieren, und Ed leistete ihm oft Gesellschaft.
Die beiden dachten sich sogar eine Art Segelspiel aus, mit dem sie sich während ihrer Spaziergänge die Zeit vertrieben. Ed lachte mich immer aus, weil ich nichts davon kapierte, aber er und Herr B. hatten viel Spaß dabei, sich immer wieder neue Kurse auszudenken.“
„Ed war also der Seemann von Ihnen beiden“, bemerkte Uli. „Hat er auch aufgehört, als Herr Becker krank wurde?“ Elmer senkte den Kopf. Es fiel ihm offenbar sehr schwer, darauf zu antworten. „Nein“, sagte er nach kurzem Schweigen. „Mein Freund ging auf einem anderen Boot über Bord, und Herr B. starb, als er die Nachricht von Eds Tod bekam.“
„Wie furchtbar!“ rief Trixie.
„Es war ein furchtbarer Schlag für mich“, fuhr Elmer fort. „Aber viel schlimmer noch war es für Sarah und das Baby, Eds Familie.“
„Was ist aus den beiden geworden?“ erkundigte Uli sich behutsam.
„Nach Eds Tod hielt Sarah es hier nicht mehr aus. Sie zog aufs Festland. Von dem Geld, das ihr die Versicherung ausbezahlte, machte sie eine Bäckerei auf, denn sie mußte ja für sich und den Jungen sorgen.“
„Ich glaube, sie war ein wunderbarer Mensch“, warf Brigitte ein.
„Sprecht ihr von Sarah?“ fragte Frau Thomas, die mit einem Teller voller Plätzchen aus der Küche kam. „Sie ist ein wahrer Schatz und ihr Sohn auch. Sie schreibt mir jedes Jahr zu Weihnachten.“
Mit ihrer frischen und fröhlichen Art verscheuchte Frau Thomas die traurige Stimmung, die alle überkommen hatte. „Nun müßt ihr aber zugreifen“, ermunterte sie die Rotkehlchen. „Die Plätzchen kommen frisch aus dem Ofen, und warm schmecken sie besonders gut.“
Die Rotkehlchen ließen sich nicht lange bitten, und Frau Thomas strahlte über das ganze Gesicht, als das letzte Plätzchen verschwunden war. Kurz danach erhoben sich die jungen Leute, wünschten Elmer gute Besserung und verabschiedeten sich.
Kaum saßen sie in der Gefriertruhe, begannen alle gleichzeitig zu reden. Jetzt, wo sie von Eds Familie erfahren hatten, waren sie um so mehr entschlossen, das Geld zu finden — wenn es tatsächlich irgendwo versteckt war — und es dem rechtmäßigen Besitzer zu übergeben.
„Sarah lebt auf dem Festland, sagte Elmer, aber was meinte er eigentlich damit?“ wandte sich Trixie an Peter.
„Wenn die Leute auf der Insel vom Festland sprechen, meinen sie immer das Stück, das man von der Insel aus sehen kann, also den Teil, der zwischen Karlshafen und Fischdorf liegt“, antwortete Peter. „Dort irgendwo wohnt Sarah.“
„Wir brauchen ja nur im Telefonbuch nachzuschlagen, um ihre Adresse herauszubekommen“, meinte Klaus.
„Wäre ‘ne prima Idee, wenn wir Eds Nachnamen wüßten“ entgegnete Trixie in leicht gereiztem Ton. „Ist euch eigentlich klar, daß wir bisher zwar alles mögliche rausgekriegt haben, aber das nicht?“
„Das stimmt“, sagte Uli. „Und Elmer direkt fragen, konnten wir ja auch nicht, das wäre zu auffällig gewesen.“
„He, warte mal“, rief Trixie und schnipste mit den Fingern. „Dinah, wenn du eine Bäckerei aufmachen würdest, wie würdest du sie nennen?“
„Ich würde sie Im Reich der Kalorien nennen“, warf Martin ein.
„Hör doch auf, Martin. Ich meine es ernst“, sagte Trixie ungeduldig.
„Ich glaube, ich würde sie Dinahs Bäckerladen nennen“, erwiderte Dinah. „Wieso?“
„Nun kapiere ich!“ sagte Martin vergnügt. „Du denkst an Sarahs Bäckerladen. Stimmt’s , oder habe ich recht?“
„Heiliger Strohsack, Martin! Du entwickelst dich ja zu einem regelrechten Spürhund. Vielleicht sollten wir dich später in unsere Agentur aufnehmen“, gab Trixie augenzwinkernd zurück. „Genau daran habe ich gedacht. Gib Gas, Peter, und halt am Seeschlößchen , damit wir gleich nachschlagen können.“
Alle sieben stürzten in die Diele, wo das Telefonbuch lag. Trixie nahm es mit auf die Veranda hinaus und schaute in den Gelben Seiten unter dem Stichwort „Bäckereien“ nach, während die anderen vor Spannung kaum zu atmen wagten. Uli, der Trixie über die Schulter blickte, entdeckte als erster die Anzeige für Sarahs Bäckerei. „Du hast recht, Trixie“, rief er aufgeregt. „Jedenfalls gibt’s eine Sarah. Jetzt müssen wir nur rausfinden , ob es auch diejenige ist, nach der wir suchen.“
„Hurra!“ schrie Martin. „Wo wohnt sie?“
„Augenblick“, sagte Trixie und las weiter. „Sarahs Bäckerei, Inhaber Sarah Hall. Brot,
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