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Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor

Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor

Titel: Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Campbell
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einem
der alten Koffer auf dem Heuboden des Stalles herumgestöbert! Dort oben mochte
sie sich auch versteckt gehalten haben, als Trixie nach ihr suchte.
    Und jetzt, dachte Trixie entrüstet,
benahm sie sich wirklich theatralisch. Sie lehnte sich an ihre Tante und
deutete anklagend auf Fräulein Rachel. „Sie hat mich in ihren Stall gesperrt!“
schluchzte sie. „Ich hatte solche Angst!“
    „Sei ganz ruhig, jetzt bist du in
Sicherheit, Kindchen“, erwiderte Paul Trent und warf
der alten Dame einen finsteren Blick zu. „Und wir werden dafür sorgen, daß sie
dich nicht noch einmal in ihre Gewalt bekommt!“
    Das war zuviel für Trixie. Mit
blitzenden Augen trat sie vor Lilli hin und rief: „Das sind doch alles nur
Schauermärchen! Ich weiß zufällig, daß du dich im Stall versteckt gehalten
hast! Und als ich nach dir suchte, hast du dafür gesorgt, daß dein Hund nicht
bellte, damit ich dich nicht fand.“
    Lilli machte sich vom Arm ihrer Tante
los und funkelte Trixie wütend an. „Ich hasse dich!“ schrie sie. „Du bist
weggegangen, obwohl du mir versprochen hast, daß ich mit euch kommen darf!“
    Paul Trent stellte sich neben sie. „ Laß die Kleine in Ruhe“,
herrschte er Trixie an. „Siehst du denn nicht, daß sie einen Schock erlitten
hat? Was willst du überhaupt von ihr?“
    „Daß sie die Wahrheit sagt. Fräulein
Martin hat sie nicht absichtlich eingeschlossen. Sie wußte nicht einmal, daß
Lilli in ihrem Stall war.“
    „Wußte sie schon!“ Lilli begann wieder
zu schluchzen.
    „Du lügst“, erwiderte Trixie ruhig.
    „Das reicht“, mischte sich nun der
Wachtmeister ein. „Ich glaube, wir bringen die kleine Ausreißerin jetzt besser
zurück, Fräulein Krennel . Sie ist ein bißchen
durcheinander. Die Wahrheit ist wohl, daß sie dort im Stall einschlief, nachdem
Trixie wegging, und als sie wieder aufwachte, schloß Fräulein Martin gerade die
Stalltür ab. Ich weiß allerdings nicht, weshalb du dich nicht bemerkbar gemacht
hast, Kind — es sei denn, du hattest Angst, weil du einen der Koffer geöffnet
hast, die dir nicht gehörten. War es so?“
    Lilli machte ein finsteres Gesicht und
ließ den Kopf hängen. Ihre Tante sah sie streng an. „Daher stammt also dieses
schreckliche Kleid. Wo sind deine eigenen Sachen?“
    Lilli schnupfte auf. Sie nickte in
Richtung zum Stall und erwiderte gehorsam: „Dort oben auf dem Heuboden. Ich war
ganz naß und hab gefroren, und da dachte ich, es wäre nicht so schlimm, wenn
ich eines von den trockenen Kleidern anziehe, die sowieso niemand braucht.“
    „Das ist schon in Ordnung“, sagte
Fräulein Rachel lächelnd, die inzwischen näher gekommen war. „Ich bin froh, daß
du das Kleid genommen hast, Kind, sonst hättest du dich womöglich erkältet. —
Warum kommen Sie nicht alle auf eine Tasse heißen Minzentee zu mir ins Haus? Es ist schon ziemlich kühl im Freien.“
    „Danke, nein“, erwiderte Fräulein Krennel steif. „Sobald das Kleid gewaschen ist, wird Lilli
es zurückbringen, sich bei Ihnen entschuldigen und ihre eigenen Sachen
abholen.“ Sie griff nach der Hand ihrer Nichte. „Komm jetzt mit! Über deinen
Ungehorsam werden wir uns später unterhalten.“
    Trixie erwartete Protestgeheul, doch
Lilli ging lammfromm mit und zog ihren Pudel an der Leine hinter sich her.
Wachtmeister Weber folgte ihnen. Als er an Paul Trent vorüberkam , schlug er ihm gutmütig auf die Schulter.
„Tja“, sagte er, „aus Ihrer Entführungsgeschichte ist nun leider nichts
geworden. Die ganze Sache war nichts als ein ganz gewöhnlicher Versuch,
auszureißen, aber dank Trixie ist alles glimpflich ausgegangen.“
    Trent warf Trixie und den Jungen einen
unfreundlichen Blick zu und erwiderte laut genug, daß sie ihn hören konnten:
„Ja, die junge Dame ist verdammt schlau. Dieser kleine Trick ist bestimmt eine
gute Reklame für unser Wunderkind und könnte dem Kunstverein beim Konzert
lauter ausverkaufte Plätze einbringen.“ Er schlenderte auf den Streifenwagen
zu. „Ein Hurra für die ,Rotkehlchen’!“
    Wachtmeister Weber kicherte. „Es ist
ein schlechter Verlierer. Kümmere dich nicht um ihn, Trixie. Ich glaube
jedenfalls keinen Augenblick lang, daß du die ganze Sache ausgeheckt hast, auch
wenn er es angeblich vermutet.“
    Trixie war völlig verdutzt. „Ich
verstehe kein Wort — was soll das ganze Gerede?“
    Ulis Gesicht hatte sich verfinstert.
„Ich glaube, ich verstehe Herrn Trent sehr gut und
werde mich mit ihm über die Sache unterhalten

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