Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor

Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor

Titel: Trixie Belden entdeckt das Haus im Moor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Campbell
Vom Netzwerk:
funkelte ihn wütend an. „Sie
meinen, Sie sind herumgeschlichen und haben uns nachspioniert!“
    Wachtmeister Weber mischte sich ein.
„Wo ist das Kind?“ fragte er streng.
    „Wir haben sie nicht gefunden“,
erwiderte Klaus. „Fräulein Martin sagt, sie hätte sie nicht gesehen.“
    Der Beamte wandte sich verärgert an
Paul Trent . „Sie haben doch behauptet, Sie hätten
Beweise dafür, daß die Kleine hier ist! Wie kommen Sie dazu? Es ist strafbar,
der Polizpi falsche Informationen zu geben!“
    „Aber ich dachte...“, Trent stieg unbehaglich von einem Bein aufs andere.
    Der Wachtmeister drehte ihm den Rücken
zu und sagte zu Trixie und den Jungen: „Also erzählt mal, was passiert ist.“
    Trixie berichtete alles mit wenigen
Worten. „Wir wollten gerade im Moor nach Lilli suchen“, schloß sie.
    Wachtmeister Weber schüttelte den Kopf.
„Gut, daß wir rechtzeitig gekommen sind. Im Sumpf gibt es eine Unmenge
tückischer Stellen. Es wäre sehr leichtsinnig von euch gewesen, dort in der
Dunkelheit herumzulaufen.“
    „Oh, ich werde
meine liebe Nichte nie wiedersehen!“ schluchzte Fräulein Krennel .
    Das alte Fräulein Rachel hatte die
Szene von ihrer Türschwelle aus beobachtet. Nun kam sie durch den Garten, und
der Wachtmeister begrüßte sie ehrerbietig. „Lange nicht mehr gesehen, Fräulein
Martin“, sagte er. „Tut mir leid, wenn wir Sie belästigen müssen, aber es wird
schon dunkel, und wir befürchten, daß das kleine Mädchen sich im Moor verirrt
haben könnte. Kennen Sie jemanden, der uns sicher durch den Sumpf führen kann?
Wir müssen möglichst rasch eine Suchmannschaft zusammenstellen.“
    „Am Abend ins Moor?“ Fräulein Rachels
Gesicht verdüsterte sich. „O nein, das ist zu
gefährlich!“
    Wachtmeister Weber sprach beruhigend
auf sie ein. „Keine Sorge, wir werden sehr vorsichtig sein. Wenn Sie nur
jemanden wüßten, der das Moor gut genug kennt, um uns zu führen.“
    Doch die alte Dame schüttelte den Kopf.
„Das kann niemand. Nach einem Regenschauer wie heute sind sogar die Pfade
überschwemmt, die sonst sicher begangen werden können. Sie müssen bis morgen
früh warten.“
    „Das geht nicht“, erwiderte der
Wachtmeister. „Wir müssen die Kleine so bald als möglich finden.“ Er legte die
Hand an seine Mütze und kehrte zum Streifenwagen zurück.
    Fräulein Rachel sah ihm kopfschüttelnd
nach. Plötzlich wandte sie sich an Trixie und fragte: „Hast du gesagt, daß das
kleine Mädchen blonde Locken hat?“
    Trixie nickte. „Ja — sehr hübsche
goldblonde Locken, fast bis zur Taille.“
    „Genauso waren Emilys Locken, und ihr
Haar glänzte in der Sonne wie gesponnenes Gold“, flüsterte Fräulein Rachel, und
wieder hatte sie jenen fernen Blick.
    Trixie beobachtete sie verwundert.
Emily? Wer war Emily? Sie schickte sich eben an, die alte Dame danach zu
fragen, als aus dem Stall neben dem Haus dumpfes Gepolter ertönte. Jemand
trommelte wild gegen die verschlossene Tür, und eine schrille Stimme rief:
„Laßt mich heraus! Laßt mich heraus!“ Dazwischen kläffte ein Hund.
    Trixie erkannte die Stimme und das
Gebell sofort wieder.
    Sie hatten Lilli und ihren kleinen
Pudel gefunden.
     
     
     

Jemand namens Emily
     
    Einen Augenblick lang standen alle wie
erstarrt. Dann eilte Wachtmeister Weber zum Stall, gefolgt von Fräulein Krennel , Uli, Klaus und dem Reporter.
    Trixie warf einen raschen Blick auf
Fräulein Rachel, um festzustellen, ob die alte Dame die ganze Zeit über gewußt
hatte, daß Lilli in ihrem Stall war. Sie merkte jedoch erleichtert, daß diese
ebenso erstaunt wirkte wie alle anderen.
    Kaum hatte der Wachtmeister den Riegel
an der Stalltür zurückgeschoben, da kam Lilli schon ins Freie gestolpert,
gefolgt von ihrem Hund.
    Plötzlich hielt Fräulein Rachel den
Atem an und stieß leise hervor: „Emily!“ Und als Trixie sich zu ihr umdrehte,
hatte die alte Dame die Hände vors Gesicht geschlagen und schluchzte.
    Schon wieder dieser Name! dachte Trixie
verwundert. Rasch sah sie wieder zu Lilli hinüber. Die Kleine weinte laut in
den Armen ihrer Tante. Doch irgend etwas an Lillis
Erscheinung kam Trixie merkwürdig vor. Es dauerte eine Weile, bis sie merkte,
daß das kleine Mädchen ein langes, weißes, mit Spitzen besetztes Kleid trug,
das vor etwa vierzig Jahren modern gewesen sein mochte. Es war ihr um mehrere
Nummern zu groß.
    Wie mochte sie an dieses Kleid gekommen
sein? Plötzlich wußte Trixie die Antwort: Das kleine Ungeheuer hatte in

Weitere Kostenlose Bücher