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Trolljagd

Trolljagd

Titel: Trolljagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Greene
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zurück.
    »Offensichtlich nicht.« Beschämt blickte sie zu Boden.
    Etwas schoss durch den Raum, woraufhin sich Azuma sofort mit einem riesigen Satz darauf stürzte. Er warf einen Tisch und zwei Stühle um, ehe er das verschwommene Etwas erwischte, das sich dann als schwarzes Kätzchen entpuppte.
    »Lass ihn los.« Rogue formte einen dünnen Schattenfaden und schwang ihn wie eine Peitsche. Azuma kreischte und verkrümelte sich hinter Ashas Beinen. Rogue ging in die Hocke und hob die kleine Katze auf. »Alles gut, Mr. Jynx?« Das Kätzchen schnurrte auf seinem Arm. Seine jadegrünen Augen funkelten Asha und Azuma drohend an.
    »Mr. Jynx?« Asha wirkte amüsiert.
    »Ja, was gibt es daran auszusetzen?«, erkundigte sich Rogue beleidigt.
    »Gar nichts.« Asha unterdrückte ein Lachen. »Ich dachte nur, Hexen wären die Einzigen, die Schutzgeister haben.«
    »Mr. Jynx ist kein Schutzgeist. Ich habe ihn hier, damit er die Mäuse fernhält. In diesen alten Bauwerken wimmelt es nur so von ihnen.«
    Asha sah sich das Kätzchen etwas genauer an. Die Spuren waren verblasst, aber sie konnte die magischen Reste sehen, die an ihm hafteten. »Rogue, das ist keine normale Hauskatze.«
    »Das habe ich auch nie behauptet.« Rogue setzte die Katze auf den Boden und beobachtete, wie sie im Schlafzimmer verschwand. Azuma sah aus, als würde er ihr nur zu gerne folgen, aber er wollte keinen zweiten Schattenhieb kassieren. »Ich packe jetzt ein paar Sachen zusammen, und dann verschwinden wir wieder von hier.«
    »Solange ihr beide hier oben seid, werde ich mal die Umgebung erkunden, für den Fall, dass irgendwas oder irgendjemand hier herumlungert«, sagte Morgan.
    »Keine schlechte Idee. Aber falls du in Schwierigkeiten gerätst, versuch nicht, allein damit klarzukommen, Morgan. Titus’ Männer könnten mittlerweile in jeder Art von Gestalt auftauchen, und wir müssen auf der Hut sein«, erwiderte Rogue warnend.
    Morgan hob prüfend seinen Hammer, ehe er ihn an den Gürtel unter seiner Jacke steckte. »Ich denke, ich habe das im Griff«, sagte er und machte sich auf den Weg.
    »Hey, hast du etwas dagegen, wenn ich kurz dein Badezimmer benutze, um mir das Blut aus den Haaren zu waschen, ehe ich sie am Ende noch abschneiden muss?« Asha zeigte auf ihre blutverkrusteten Haare. Sie begannen bereits an den Ansätzen zu verfilzen.
    »Klar, benutz das Gästebad.« Rogue zeigte auf die Tür am Ende des Wohnzimmers. »Saubere Handtücher und Seife sind im Schrank.«
    »Gott sei Dank.« Asha setzte Azuma ab. »Benimm dich!«, befahl sie dem Affen und machte sich auf den Weg ins Bad.
    »Sieht so aus, als wären nur noch wir zwei übrig«, sagte Rogue und ging zum Esstisch in der Nähe des Fensters. Vorsichtig zog er sein Hemd und sein T-Shirt aus, um sich das Ausmaß seiner Verletzungen anzuschauen. Es gab keine Stelle an seinem Körper, die nicht wehtat, und seine schokoladenbraune Haut war über und über mit Blutergüssen bedeckt. Immerhin war die Wunde an seiner Schulter fast verheilt, was er von der Verletzung an seiner Seite leider nicht behaupten konnte. Die Wunde hatte zwar aufgehört zu bluten, aber der klaffende Schnitt sah aus, als würde er sich entzünden. Anders als bei einem Einschussloch brauchten Verletzungen, die einem durch Magie zugefügt wurden, ein wenig Hilfe, um heilen zu können.
    »Du kannst nicht zufällig ein Geheimnis für dich behalten?«, fragte Rogue den Affen. Azuma starrte ihn nur fragend an. »Das dachte ich mir.« Rogue setzte sich mit überkreuzten Beinen auf den Boden in die Mitte des Wohnzimmers und entspannte sich.
    Er wusste, dass das, was er jetzt vorhatte, extrem gefährlich war, aber ihm blieb keine Zeit, um einen Heiler aufzusuchen oder mit seinen eigenen Zauberformeln herumzuwerkeln. Bald würde die Nacht anbrechen, und die Jagd würde beginnen. Er entspannte sich und ließ seine Gedanken los. Der Raum um ihn herum fiel Stück für Stück in sich zusammen und ließ ihn an einem Ort totaler Finsternis zurück. Er war in die Welt der Schatten übergewechselt. Ihr Gemurmel klang in seinen Ohren wie das Summen von Bienen. Im Reich der Schatten gab es keine Individualität, dort gab es nur die Vollkommenheit der Gemeinschaft. Mit seinen Gedanken zog Rogue Schattenstücke zu sich heran und wickelte sie um seinen verletzten Körper. Die Dunkelheit legte sich um ihn wie eine schützende Mutter, während sie jede Pore seines Körpers erkundete.
    »Bleib bei uns«, flüsterten die Schatten.
    »Ja«, flüsterte

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