Trolljagd
klammerte sich verzweifelt an Freddy.
Bart rannte zum Tresen und holte eine eiserne Kiste hervor, die so etwas wie eine Betäubungspistole und mehrere Spritzen enthielt, die mit einer silbernen Flüssigkeit gefüllt waren. Bart lud die Waffe, während er auf Freddy zuging, dessen Gesicht sich gerade zu einer Schnauze verlängerte. Er konnte von seinem Standort aus nicht schießen, ohne zu riskieren, Lester zu treffen, also veränderte er seine Position. Es war das Letzte, was er in diesem Leben tat. Freddys krallenbesetzte Hand hackte durch Barts Arm und trennte ihn so nicht nur von der Waffe, sondern auch von seinem Arm. Mit Lester auf dem Rücken drückte Freddy Bart zu Boden und riss ihm die Kehle heraus.
Blut strömte über Freddys entstelltes Gesicht, und sein Körper zuckte krampfhaft. Seine Finger verlängerten sich merklich, und scharfe Klauen wuchsen unter der Haut seiner Fingernägel hervor. Als die Verwandlung vollendet war, war Freddy verschwunden, und an seiner Stelle stand auf zwei krummen Beinen ein gewaltiger schwarzer Werwolf. Er griff hinter sich und harkte mit seinen Krallen so heftig über Lesters Rücken, dass die Schnitte bis auf den Knochen reichten. Lester fiel zu Boden, und sein Blut spritzte wie eine Fontäne aus dieser schrecklichen Wunde. Er versuchte wegzukriechen, aber der Wolf schlug seinen gewaltigen Kiefer in seinen Nacken und biss zu. Mehrere Männer des Sicherheitsdienstes mischten sich in den Kampf ein, aber auch sie waren keine Gegner für den blutrünstigen Werwolf, der sie ebenfalls mit Klauen und Zähnen malträtierte. Als er mit seiner Vorspeise fertig war, wandte er sich seinem Hauptgericht zu: Rogue.
Der Wolf bahnte sich rücksichtlos den Weg zu Rogue durch Menschen und Mobiliar. Er hatte vor, ihn in Stücke zu reißen. Rogue versuchte, ihn mit einem Schattennetz aufzuhalten, aber der Wolf zerriss es, als bestände es aus Papiertaschentüchern. Dann sprang er vor, doch ehe er Rogue erreichen konnte, prallte er kopfüber gegen eine unsichtbare Barriere. Rogue erkannte den Zauber und war nicht sonderlich überrascht, als er hochsah und Asha im Türeingang entdeckte.
»Verdammt noch mal, habe ich dir nicht gesagt, dass du draußen bleiben sollst?«, blaffte Rogue die Hexe an.
»Hätte ich auf dich gehört, wärst du jetzt nur noch Hundefutter«, konterte Asha.
Der Wolf war zwar geschwächt, kam aber rasch wieder auf die Beine. Sein Blick fiel auf Asha, und augenblicklich stürzte er sich quer durch den Raum auf die neue Bedrohung. Rogue war hinter ihm und schleuderte einen Schattententakel nach dem anderen auf ihn, um den Werwolf von Asha fernzuhalten, aber das Biest zerriss sie schneller, als Rogue sie beschwören konnte. Rogue konzentrierte sich und schlang einen doppelten Tentakel um die Beine des Wolfes, der stolperte, zu Boden stürzte und Asha vor die Füße rutschte.
Die Hexe riss ihren Dolch heraus, um ihn dem Wolf in den Rücken zu jagen, aber der schlug ihn ihr aus der Hand. Durch die Wucht des Hiebs flog die Waffe quer durch den Raum. Dann versuchte der Werwolf, ihr den Bauch aufzureißen, aber es gelang ihr, sich mit einem Satz in Sicherheit zu bringen und hinter ihm zu landen. Mit ihren Daumenhaken grub sich Asha tief in das Fleisch des Wolfes und zerrte ihn so fest zurück, wie sie konnte. Blut spritzte auf den nächsten Tisch, als Asha ihm zwei lange Kerben in den Nacken riss. Asha beschwor ihre Macht, und das Blut des Wolfes fing unter seiner Haut Feuer. Er heulte und ruderte wild mit den Armen, als Asha versuchte, sein Innerstes zu kochen.
Rogue kam aus dem toten Winkel des Wolfes und versetzte ihm einen heftigen Schlag auf sein Kinn. Das Biest antwortete mit einem Hieb, der zwar Rogues Hemd zerfetzte, seinen Körperpanzer aber glücklicherweise nicht durchbrach. Unter all den Zaubersprüchen, die der Magier kannte, war keiner, der gegen die Werwolfskrankheit geholfen hätte – vom Tod mal abgesehen. Das Biest versuchte, Rogue das Bein auszureißen, aber der Magus sprang in die Luft, flog über seinen Rücken hinweg und zog dabei einen seiner Revolver. Rogue feuerte einen Schuss nach dem anderen auf den Rücken des Wolfes ab und trieb ihn so in Richtung Tresen.
Ehe der Werwolf sich sammeln konnte, wagte Asha einen neuen Angriff. Sie schnippte mit den Fingern, und drei kleine Scheiben sausten durch die Luft, die auf der Brust der Bestie landeten. Der Werwolf schrie und riss mit den Klauen an den Scheiben, als das Silber zu brennen begann. Asha wurde
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