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Trolljagd

Trolljagd

Titel: Trolljagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Greene
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übermütig und ging mit ausgestreckten Handflächen auf ihn zu, um ihm den Rest zu geben, aber diesmal war der Wolf auf sie vorbereitet. Asha sah den Barhocker erst, als er ihr gegen die Schulter krachte. Sie fiel hin und rollte über den Boden, bis sie der Tresen aufhielt, ohnmächtig und dem Vieh auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
    Rogue sprang mit erhobenem Revolver vor und versuchte, zwischen Asha und den Wolf zu gelangen. Die Waffe klickte jedoch nur, als der Werwolf seinen Kopf packte und ihn daran zum Tresen schleifte. Die Bestie heulte wie wild und schleuderte ihn wieder und wieder gegen das Holz, bis Rogue die Waffe aus der Hand fiel. Rogue griff nach dem anderen Revolver, aber noch bevor er ihn aus dem Halfter gezogen hatte, drückte der Werwolf seinen Arm zur Seite. Mit der freien Hand hielt Rogue den Wolf am Hals fest, um die schnappenden Reißzähne von seinem Gesicht fernzuhalten. Aber der Werwolf war weit stärker als er. Gerade als er seine Zähne in Rogues’ Fleisch schlagen wollte, ergoss sich etwas Warmes auf die Wangen des Magus. Die Fratze des Werwolfs verzog sich verwirrt, und plötzlich fiel ihm der Kopf von den Schultern und rollte über den Boden. Sekunden später sackte der Leichnam des Werwolfs in sich zusammen und fiel dem angeschlagenen Magus vor die Füße.
    Ein Stück neben ihm stand geduckt ein Mann und hielt ein blutverschmiertes Katana-Schwert in beiden Händen. Die Macht leuchtete in den Augen des schlanken Asiaten und glühte auf dem Schwert, während zähes Blut von der Klinge tropfte und auf dem Boden eine kleine Pfütze bildete. Mit einer bedachten Bewegung wischte er das Blut vom Schwert und schob es sanft zurück in die Schwertscheide, die er an der Hüfte trug. Es sah aus, als wehte ein Wind durch sein seidiges schwarzes Haar, das sein knabenhaftes Gesicht und die Tätowierung halb verdeckte, die sich von seiner Schläfe bis zum Wangenknochen zog. Rogue hatte dieses Mal schon einmal gesehen, aber noch niemals in den Vereinigten Staaten. Es war das Zeichen der Gammurai, der Opfer des Fallouts der Hiroshima-Bombe, die mit Genveränderungen geboren wurden, weil die Strahlung ihre kleine Insel namens Gomorra verseucht hatte. Die Krieger lebten nach den Regeln des Bushido, dem Weg der Samurai, und ganz wie ihre Cousins, die Drachenlords, mischten sie sich so gut wie nie in die Angelegenheiten der äußeren Welt ein.
    Gleich hinter dem Gammurai stand ein Mann, der so dunkel war wie die Nacht. Zu einem mitternachtsblauen Anzug trug er ein schwarzes Hemd und einen schwarzen Schlips. Sein Haar schimmerte bläulich schwarz, ergoss sich über die breiten Schultern und endete erst kurz über seiner Hüfte. Die Sterblichen, die ihm dienten, kannten ihn unter dem Namen Mesh. Er war ein fähiger Killer und Unterboss einer der gefürchtetsten Verbrecherfamilien sowohl der Welt der Sterblichen als auch der der Übernatürlichen. Aber nur wenige außerhalb Midlands wussten, dass er auch Gilgamesh war, Prinz der Dunkelelfen und Thronfolger des Schwarzen Waldes, eines der letzten Königreiche Midlands.
    Asha schaukelte bewusstlos an seiner Hand, als er sie an den Haaren wie eine Puppe quer durch den Raum zog. Er schleuderte das benommene Mädchen vor die Füße des Magus und warf ihm einen abschätzenden Blick zu, bevor er sich an die schockierten Stammgäste wandte. »Wie lauten meine Regeln?« Er schritt hoheitsvoll durch den Raum. »In meinem Haus wird kein Blut vergossen, es sei denn durch mich oder meine Brüder von der Schwarzen Hand. Und du«, er deutete mit einem langen, feingliedrigen Finger auf Rogue, »bist keiner von uns.«
    Rogue schluckte schwer. Seine Kehle war wie zugeschnürt. »Hören Sie …«, begann Rogue, aber Mesh schnitt ihm das Wort ab.
    »Hüte deine Zunge, Magus.« Er zeigte wieder auf Rogue. »Verdammt mutig von dir, hier einfach vorbeizukommen und mir den Laden aufzumischen, nachdem ich dir gesagt habe, du sollst dich fernhalten.«
    Aus den Augenwinkeln beobachtete Rogue, wie die anderen Mitglieder der Schwarzen Hand näher kamen. Hätte er sie einen nach dem anderen erwischen können, wäre es ihm vielleicht mit sehr viel Glück gelungen, aus dieser Sache lebend herauskommen, aber er konnte unmöglich gegen alle Schlächter gleichzeitig kämpfen.
    »Gilgamesh, wenn es irgendeinen anderen Weg gegeben hätte, wäre ich bestimmt nicht gekommen, aber ich brauche Eure Hilfe.«
    Gilgamesh und seine Männer sahen sich an und lachten. »Du brauchst meine Hilfe? Nein,

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