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Trolljagd

Trolljagd

Titel: Trolljagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Greene
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Seite, so dass die beiden Revolver in den Achselhalftern sichtbar wurden. »Ich mag es gar nicht, wenn mich jemand ungefragt angrabscht, es sei denn, es wäre eine hübsche Lady, aber Sie sehen nicht gerade so aus, als hätten Sie irgendwelche weiblichen Merkmale.« Rogue funkelte ihn an. »Obwohl … vielleicht liege ich da ja falsch?«
    Der Mann griff nach der Waffe an seinem Gürtel, aber Lester hielt ihn vernünftigerweise davon ab. »Schon gut, Bart. Rogue gehört zur Familie. Das stimmt doch, oder?«
    »Ja, deine Mutter und ich hatten da mal was laufen«, bemerkte Rogue, während er den Flur entlangging zu einem schwarzen Vorhang am Ende.
    Lester klatschte in die Hände. »Sehr witzig, mein schwarzer Freund. Hey, Rogue, tu dir keinen Zwang an heute Abend. Mach ruhig ein bisschen Ärger, dann können wir dich schön auseinandernehmen. Nach allem, was ich so gehört habe, könnte der Boss diesmal vielleicht etwas zurückhaltender reagieren, wenn es darum geht, deinen Arsch zu retten.«
    »Lester, wenn ich du wäre, würde ich mir mehr Sorgen darum machen, dass der Vampir, den du fütterst, die Kontrolle verliert und dich dabei versehentlich aussaugt. Falls du mich brauchst, findest du mich an der Bar. Ich werde mal versuchen, diesem Schuppen wenigstens einen Hauch von Klasse zu verleihen.«
    »Wer zum Teufel ist der Typ?«, erkundigte sich Bart, nachdem Rogue durch den Vorhang verschwunden war.
    »Eine Leiche, die nur noch nicht weiß, dass sie schon tot ist. Und jetzt geh zurück auf deinen Posten«, befahl Lester, ehe er Rogue durch den Vorhang folgte.
    Als Rogue durch den Vorhang trat, wurden seine Sinne augenblicklich vollkommen überfordert. Bunte Lichter blinkten über der Bühne, auf der eine junge Fee ein Lied in einer merkwürdigen Sprache sang. Die Schwingungen der riesigen Lautsprecher, die in den Ecken montiert waren, ließen die Waffen in den Halftern unter seiner Jacke vibrieren. Der Rauch, der in der Luft hing, brannte in seinen empfindlichen Augen und trieb ihm schwarze Tränen in die Augenwinkel. Onkel Changs Hinterzimmer war einer der exklusivsten Treffpunkte der Stadt; man konnte dort nur feiern, wenn man Mitglied des Clubs war, was Rogue einmal gewesen war. In seinen wilden Zeiten hatte Rogue den Großteil seiner Zeit und seines Geldes in diesem Hinterzimmer gelassen, sich bis in die frühen Morgenstunden dem Glücksspiel gewidmet und sich mit einigen der verruchtesten Männer und Kreaturen der Stadt eingelassen. Jetzt versuchte er, sich so unauffällig wie möglich zu verhalten, ging zur Bar und bestellte sich einen Drink. Von seinem Barhocker am Ende des Tresens beobachtete Rogue die Besucher der Spielhalle und las ihre Aura. Alle Tische und Kabinen waren überfüllt mit Leuten, von denen die meisten Sterbliche waren, aber hier und da waren auch ein paar Übernatürliche zu sehen. Glücksspiel, Alkohol und, natürlich, Mädchen. Wie Onkel Chang versprochen hatte, gehörten sie zu den schönsten Frauen, die er je gesehen hatte. Eines der Mädchen, das so um die zwanzig sein musste und nichts weiter als einen durchsichtigen Body trug, kam auf ihn zu und forderte ihn zum Tanz auf. Rogue lehnte klugerweise ab. So sehr es ihn auch reizte, er wusste, dass es hier nichts umsonst gab, und Geld war nicht zwangsläufig die gewünschte Währung.
    Eine Kiste, die unsanft auf den Tresen geknallt wurde, riss ihn aus seinen Betrachtungen. Er warf einen Blick über die Schulter und sah einen massigen Kerl in einem braunen Overall, der mit der Barfrau sprach. Weshalb kam er ihm so bekannt vor? Rogue brauchte nicht lange, um herauszufinden warum.
    »Ich hab hier heute was ganz Besonderes für Sie, Shelly. Meine Jungs und ich haben einen Lieferwagen erleichtert, der durch unser Revier fuhr«, erzählte der Hüne der üppigen Barfrau.
    Shelly untersuchte eine der Flaschen, die mit einer bräunlichen Flüssigkeit gefüllt war. »A positiv. Das können wir gut an einige unserer neuen Mitglieder verscherbeln.« Sie sah zu einer Gruppe von gut gekleideten Geschäftsleuten hinüber, die die Show in der ersten Reihe verfolgten. Ihrer geisterhaft weißen Haut nach zu urteilen, handelte es sich um Vampire.
    »Ich verstehe trotzdem nicht, warum ihr diese Typen in eure Bar lasst«, brummte der Hüne.
    »Fang nicht wieder damit an, Freddy. Wir schenken an jeden aus, der zahlen kann. Abgesehen davon ist der Bestienkrieg schon fast ein Jahrhundert her. Also hör endlich auf damit.« Der Bestienkrieg war einer der blutigsten

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