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Trolljagd

Trolljagd

Titel: Trolljagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Greene
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reinspazieren lassen?«, rief Morgan ihr nach.
    »Natürlich nicht. Aber ich werde sie mit meinem Charme um den Finger wickeln.« Sie winkte ihm zu und betrat dann das Geschäft.
    Mrs. Chang saß wieder hinter der Kasse und stutzte ihre Blumen, als sie die Glocke über der Eingangstür klingeln hörte. Sie blickte auf, sah aber niemanden. Der Wind jedoch spielte mit der Tür und schlug sie auf und zu. Mit einem Fluch stand sie auf, trat hinter dem Tresen hervor und schloss die Tür diesmal ab. Als sie an ihren Tresen zurückkehrte, um weiter an dem Stengel herumzuschnippeln, den sie gerade bearbeitet hatte, war die Blume verschwunden.

17. Kapitel
    Trübes Licht schien von der Decke, das für Rogue ausreichte, um das Lager zu durchqueren. Nicht, dass er das Licht überhaupt gebraucht hätte. Mit seinen Dämonenaugen konnte er in der Nacht besser sehen als manch anderer am helllichten Tag. Der großzügige Raum barg ein Durcheinander von Kisten und Gartengeräten. Die Schilder auf den Kisten verkündeten, dass sich Kräuter und Reinigungsmittel in den Kisten befanden, aber Rogue wusste es besser. Ihm war klar, dass Mrs. Chang ihn mit Sicherheit über die Videoüberwachung beobachtete, aber er riskierte dennoch einen kurzen Blick in eine halboffene Kiste mit der Aufschrift »Ingwer«. Falls Ingwer nicht neuerdings in Hundert-Schuss-Magazinen ausgeliefert wurde, waren die Aufkleber offenbar falsch. Die Kiste enthielt mehrere großkalibrige Maschinengewehre, und er war sicher, dass die meisten der anderen Boxen das Gleiche beinhalteten.
    »Immer noch ganz der Alte, was, Onkel Chang?«, sinnierte er leise, während er seinen Weg durch den Lagerraum fortsetzte. In der entlegensten Ecke, hinter einem Stapel von weiteren Kisten, verbarg sich eine Tür ohne Griff, auf die mit einem schwarzen Filzstift das Wort »Privat« gekritzelt war. Rogue klopfte in einem bestimmten Rhythmus an die Tür, einem Rhythmus, der sich, wie er wusste, ganz sicher nicht geändert hatte, seit er vor ein paar Jahren das letzte Mal in diesem Laden gewesen war. Dann wartete er.
    Hinter der Tür waren Schritte zu hören, und kurz darauf schob sich das Wort »Privat« wie von Geisterhand zur Seite und gab ein Guckloch frei. Ein Paar dunkler Augen starrte Rogue misstrauisch an. Rogue machte das korrekte Handzeichen, und die Klappe ging wieder zu. Hinter der Tür wurde eine kurze Diskussion geführt, und kurz darauf tauchte ein zweites Augenpaar in dem Spalt auf.
    Rogue wiederholte das komplizierte Handzeichen, und die Tür öffnete sich. Dahinter standen zwei Männer. Den einen kannte Rogue nicht, den anderen nur allzu gut.
    Der Mann war gebaut wie ein Verteidiger aus der Football-Liga und hatte eine Frisur wie die Jungs vom Stockcar-Rennen, vorn kurz, hinten lang. Er trug ein ärmelloses T-Shirt, das aussah, als würde es aus allen Nähten platzen, wenn er auch nur zu tief Luft holte. Auf seinem rechten Bizeps war die Flagge der Konföderierten eintätowiert, die von der Schulter bis zum Ellbogen reichte und auf der die Worte »Good Old Boy« prangten, und darunter die Zahl »Zehn«. An seinem Hals und in der Armbeuge konnte Rogue ein paar Einstiche ausmachen, die erklärten, warum der Mann noch blasser war, als Rogue ihn in Erinnerung hatte. Quer über der Nase waren die Reste einer Narbe zu sehen, die nicht sonderlich gut verheilt war. Rogue grinste bei sich, als er sich an die Nacht erinnerte, in der er die Narbe mit dem zerbrochenen Ende einer Bierflasche dort hinterlassen hatte.
    »Johnny-Boy, deinetwegen hab ich hundert Mäuse verloren. Ich habe gewettet, einer deiner eigenen Leute hätte dir in deinen schwarzen Hintern getreten. Leider lag ich da wohl falsch«, sagte der tätowierte Mann.
    Rogue lachte. »Lester, du bist genauso komisch wie ein Loch im Kopf und ungefähr doppelt so hässlich. Ich will dir mal was über Zocken für Anfänger verraten: Man setzt immer auf Schwarz.« Rogue wollte sich an Lester vorbeischieben, aber der andere Mann hielt ihn am Arm fest. Rogue drehte sich langsam um und musterte ihn von oben bis unten. »Entschuldigung, ich glaube, wir wurden uns noch nicht vorgestellt. Ich bin der Kopfschmerz in einer Welt ohne Aspirin, und Sie sind …?«
    Der Mann sah ihn verwirrt an, fand aber die Sprache schnell wieder. »Jeder wird nach Waffen abgesucht, ehe er hier reinkommt. Das sind die Regeln.«
    Rogue riss seinen Arm los. »Ich werde langsam sprechen, um Sie nicht zu überfordern.« Er schob seine Jacke ein Stück zur

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