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Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman

Titel: Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
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blieb kurz stehen, registrierte die Stimmung am Tisch und ging wieder.
    Mauney fragte: »Warum verstecken Sie sich?«
    »Wir verstecken uns nicht«, sagte Reacher. »Wir warten nur auf die Beerdigungen.«
    »Wozu dann die falschen Namen?«
    »Sie haben uns als Köder hergelockt. Wir wollen es den Leuten, die es vielleicht auf uns abgesehen haben, nicht zu leicht machen.«
    »Sie wissen noch nicht, wer sie sind?«
    »Wissen Sie’s?«
    »Keine Vergeltung auf eigene Faust, okay?«
    »Wir befinden uns hier am Sunset Boulevard«, sagte Reacher, »der nicht in Ihrem Revier liegt. Sprechen Sie auch für Ihre Kollegen vom Los Angeles Police Department?«
    »Freundschaftlicher Rat«, sagte Mauney.
    »Zur Kenntnis genommen.«
    »Andrew MacBride ist in Vegas verschwunden. Ist angekommen, hat sich kein Hotelzimmer genommen, hat keinen Wagen gemietet, ist nicht wieder weggeflogen. Eine Sackgasse.«
    Reacher nickte. »Ist so was nicht scheußlich?«
    »Aber ein Kerl namens Anthony Matthews hat einen U-Haul-Lastwagen gemietet.«
    »Der letzte Name auf Orozcos Liste.«
    Mauney nickte. »Endspiel.«
    »Wohin ist er damit gefahren?«
    »Keine Ahnung.« Mauney zog vier Visitenkarten aus seiner Hemdtasche. Er ordnete sie zu einem kleinen Fächer an, den er sorgfältig auf die Tischplatte legte. Die Karten trugen seinen Namen und seine Telefonnummer. »Rufen Sie mich an. Das meine ich ernst. Vielleicht brauchen Sie Hilfe. Sie haben’s hier nicht mit Amateuren zu tun. Tony Swan hat wie ein taffer Kerl ausgesehen, das, was noch von ihm übrig war.«
    Mauney verließ das Lokal. Kurz darauf kam die Bedienung zurück und wartete in der Nähe ihres Tischs. Reacher konnte sich vorstellen, dass auch den anderen der Appetit vergangen war, aber sie bestellten trotzdem alle etwas. Aus alter Gewohnheit. Iss, wenn du kannst, statt späteren Energiemangel zu riskieren. Damit wäre Swan sehr einverstanden gewesen. Swan hatte überall, jederzeit, dauernd gegessen, sogar bei Autopsien, bei Exhumierungen und an Tatorten.
    Keiner erwähnte Tony Swan.
    Niemand sprach überhaupt. Draußen schien strahlend hell die Sonne. Ein herrlicher Tag. Blauer Himmel, kleine weiße Wolken. Auf dem Boulevard fuhren Autos vorbei, Gäste kamen und gingen. Telefone klingelten; der Apparat in der Küche und Handys in den Taschen von Gästen. Reacher aß mechanisch, ohne überhaupt wahrzunehmen, was auf seinem Teller lag.
    »Sollen wir umziehen?«, fragte Dixon nach einer Weile. »Nachdem Mauney nun weiß, wo wir sind?«
    »Mir gefällt nicht, dass der Kerl am Empfang uns verpfiffen hat«, sagte O’Donnell. »Wir sollten ihm seine verdammten Fernbedienungen klauen.«
    »Wir brauchen nicht umzuziehen«, erklärte Reacher. »Mauney stellt keine Gefahr für uns dar. Und ich möchte es gleich erfahren, wenn sie Sanchez finden.«
    »Wie geht’s also weiter?«, fragte Dixon.
    »Wir ruhen uns aus«, sagte Reacher. »Nach Einbruch der Dunkelheit brechen wir wieder auf. Wir statten New Age einen Besuch ab. Überwachung bringt uns nicht weiter, also wird’s Zeit, aktiv zu werden.«
    Er ließ zehn Dollar als Trinkgeld auf dem Tisch liegen und zahlte ihre Rechnung an der Kasse. Dann traten sie ins Freie und standen einen Augenblick lang blinzelnd in der Sonne, bevor sie sich auf den Rückweg ins Motel machten.
    Reacher holte die Reisetasche. Sie versammelten sich in O’Donnells Zimmer, um die geraubten Pistolen zu begutachten. Dixon nahm die Glock 19 und erklärte, sie sei damit zufrieden. Aus den übrigen sechs Waffen suchte O’Donnell die drei besten Glock 17 heraus. Sie bekamen auch die Ma gazine der drei ausgesonderten Waffen, sodass Neagley, Reacher und er bei Bedarf schnell nachladen konnten. Dixon würde nach den ersten siebzehn Schüssen manuell nachladen müssen, aber das war kein großes Problem. War ein Schusswechsel mit Pistolen nach siebzehn Schuss nicht beendet, passte irgendjemand nicht auf, und Reacher vertraute darauf, dass Dixon aufpassen würde. Das hatte sie in der Vergangenheit immer getan.
    Reacher fragte: »Mit welchen Sicherheitsvorkehrungen müssen wir bei New Age rechnen?«
    »Mit modernsten Schlössern«, antwortete Neagley, »und einer Alarmsicherung am Tor. Ich vermute, dass der Türöffner am Eingang nachts als Bewegungsmelder fungiert und diese Tür zusätzlich gesichert ist. Dazu kommen bestimmt massenhaft Bewegungsmelder und vielleicht zusätzliche Einbruchssicherungen an einzelnen Bürotüren. Alle mit telefonischer Alarmierung nach draußen.

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