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Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman

Titel: Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
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Anrufbeantworter bedeuten sollen.« Dann hielt er den Autopsiebericht hoch. »Aber der erklärt natürlich alles.«
    Neagley fragte: »Wie bist du hier reingekommen?«
    O’Donnell sagte nur: »Oh, bitte.«
    »Wo, zum Teufel, hast du gesteckt?«, fragte Reacher.
    »In New Jersey«, antwortete O’Donnell. »Meine Schwester war krank.«
    »Wie krank?«
    »Sehr krank.«
    »Ist sie gestorben?
    »Nein, sie hat sich wieder erholt.«
    »Dann hättest du schon vor Tagen hier sein können.«
    »Danke für dein Mitgefühl.«
    »Wir haben uns Sorgen gemacht«, erklärte Neagley. »Wir dachten, sie hätten dich auch erwischt.«
    O’Donnell nickte. »Ihr solltet euch weiterhin Sorgen machen. Dies ist eine besorgniserregende Situation. Ich musste vier Stunden auf einen Flug warten. Diese Zeit habe ich genutzt, um ein paar Leute anzurufen. Franz hat sich verständlicherweise nicht gemeldet. Warum nicht, ist mir jetzt natürlich klar. Aber auch keine Antwort von Swan oder Dixon, Orozco oder Sanchez. Daraus habe ich geschlossen, einer von ihnen habe alle anderen zusammengetrommelt und sie hätten gemeinsam ein Problem. Weder du noch Reacher, denn du bist in Chicago zu sehr beschäftigt – und wer, zum Teufel, könnte Reacher irgendwo finden? Und mich auch nicht, weil ich mich vorübergehend in New Jersey aufgehalten habe.«
    »Ich war nicht zu beschäftigt«, sagte Neagley. »Wie konnte das nur jemand glauben? Ich hätte sofort alles liegen und stehen lassen und wäre gekommen.«
    O’Donnell nickte wieder. »Das war anfangs meine einzige Hoffnung. Ich habe mir ausgerechnet, dass sie dich angerufen hätten.«
    »Warum haben sie’s nicht getan? Mögen sie mich nicht?«
    »Selbst wenn sie dich gehasst hätten, hätten sie dich angerufen. Ohne dich wäre es so, als kämpfte man mit einer auf den Rücken gelegten Hand. Wer würde sich das freiwillig antun wollen? Aber letztlich zählt doch die Wahrnehmung, nicht die Realität. Im Vergleich zu uns anderen spielst du jetzt in einer viel höheren Liga. Ich fürchte, dass sie in Bezug auf dich gezögert haben. Vielleicht sogar, bis es zu spät war.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Damit will ich sagen, dass einer von ihnen – und jetzt sehe ich, dass das Franz gewesen sein muss – Schwierigkeiten hatte und alle die, die für ihn leicht erreichbar waren, zusammengerufen hat. Automatisch ausgeschlossen waren Reacher und du – und ich leider auch, weil ich mich nicht dort befand, wo ich normalerweise bin.«
    »So haben wir’s auch gesehen. Nur bist du ein Bonus für uns. Die Erkrankung deiner Schwester war ein glücklicher Zufall für uns. Und vielleicht auch für dich.«
    »Aber nicht für sie.«
    »Schluss mit dem Gejammer«, sagte Reacher. »Sie lebt, oder?«
    »Freut mich auch, dich wiederzusehen«, sagte O’Donnell. »Nach so vielen Jahren.«
    »Wie bist du hier reingekommen?«, fragte Neagley.
    O’Donnell beugte sich ein wenig nach vorn und zog ein Springmesser aus einer Jackentasche und einen Schlagring aus der anderen. »Ein Typ, der so was durch die Sicherheitskontrollen am Flughafen schmuggeln kann, kommt in jedes Hotelzimmer, das kannst du mir glauben.«
    »Wie hast du’s damit in ein Flugzeug geschafft?«
    »Mein Geheimnis«, sagte O’Donnell.
    »Keramikmaterial«, erklärte Reacher. »Dieses Zeug wird nicht mehr hergestellt. Weil Metalldetektoren nicht darauf ansprechen.«
    »Korrekt«, sagte O’Donnell. »Kein Metall außer der Messerklinge, die nach wie vor aus Stahl besteht. Aber sie ist sehr klein.«
    »Freut mich, dich wiederzusehen, David«, sagte Reacher.
    »Ebenso. Aber ich wollte, die Umstände wären glücklicher.«
    »Die Umstände sind gerade um fünfzig Prozent glücklicher geworden. Wir dachten, wir seien nur zu zweit. Jetzt sind wir wenigstens zu dritt.«
    »Was haben wir bisher?«
    »Verdammt wenig. Du hast gesehen, was in seinem Autopsiebericht steht. Außerdem haben wir zwei weiße Allerweltstypen, die sein Büro auf den Kopf gestellt, aber nichts gefunden haben, weil er alles wichtige Material jeden Abend an sich selbst adressiert zur Post gebracht hat. Wir haben sein Postfach entdeckt und darin vier USB-Sticks gefunden, aber jetzt sind wir beim letzten Passwortversuch angelangt.«
    »Fang also an, dir Gedanken über passwortgeschützte Dateien zu machen«, sagte Neagley.
    O’Donnell holte tief Luft und hielt sie länger an, als menschenmöglich zu sein schien. Dann atmete er sanft aus. Das war eine alte Angewohnheit von ihm.
    »Erzählt mir,

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