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Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman

Titel: Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Er hat seit neun Jahren nicht mehr gearbeitet.«
    »In der Army hat er auch nicht besonders viel gemacht«, meinte O’Donnell. »Wieso sollte er von einer lebenslänglichen Gewohnheit abgehen?«
    »Er reagiert empfindlich, wenn andere Leute für ihn zahlen«, erklärte Neagley.
    »Armes Baby«, sagte Dixon.
    Reacher sagte: »Ich wollte bloß höflich sein.«
    Dixon blieb bis zum Santa Monica Boulevard auf dem Freeway 405. Dann fuhr sie nach Nordosten weiter, um Beverly Hills und West Hollywood zu durchqueren und den Sunset Boulevard am Eingang zum Laurel Canyon zu erreichen.
    »Auftragsbeschreibung«, sagte sie. »Mit den Sonderermittlern legt man sich nicht an. Diesem Grundsatz müssen wir vier Geltung verschaffen. Für die vier von uns, die nicht mehr hier sind. Also brauchen wir eine Führungsstruktur, einen Plan und einen Etat.«
    Neagley sagte: »Für die Finanzierung komme ich auf.«
    »Kannst du das?«
    »Allein in diesem Jahr erhält der Privatsektor von der Heimatschutzbehörde Aufträge im Wert von sieben Milliarden Dollar. Ein Teil davon landet bei uns in Chicago, und mir gehört die Hälfte von allem, was als Gewinn in unseren Büchern steht.«
    »Du bist also reich?«
    »Reicher als in meiner Dienstzeit als Sergeantin.«
    »Wir bekommen es sowieso zurück«, sagte O’Donnell. »Für Mord gibt’s nur zwei Motive: Liebe oder Geld, und unsere Jungs sind garantiert nicht aus Liebe ermordet worden. Folglich kann man hier irgendwo Geld erbeuten.«
    »Sind wir uns also darüber einig, dass Neagley die Finanzierung übernimmt?«, fragte Dixon.
    »Was ist das – eine Demokratie?«, fragte Reacher.
    »Vorübergehend. Sind wir uns einig?«
    Vier erhobene Hände. Zwei Majore und ein Hauptmann, die eine Sergeantin die Zeche zahlen ließen.
    »Okay, nun der Plan«, sagte Dixon.
    »Zuerst die Führungsstruktur«, bemerkte O’Donnell. »Wir wollen das Pferd nicht vom Schwanz aufzäumen.«
    »Okay«, sagte Dixon. »Ich nominiere Reacher als Kommandeur.«
    »Ich auch«, sagte O’Donnell.
    »Gleichfalls«, sagte Neagley. »Alles genau wie früher.«
    »Ausgeschlossen«, protestierte Reacher. »Ich habe diesen Cop zusammengeschlagen. Mit etwas Pech muss ich dazu stehen und es euch überlassen, ohne mich weiterzumachen. So vorbelastet darf ein Kommandeur nicht sein.«
    Dixon sagte: »Diese Brücke sollten wir überqueren, wenn wir sie erreichen.«
    »Wir werden sie erreichen«, entgegnete Reacher. »Garantiert. Morgen oder spätestens übermorgen.«
    »Vielleicht verfolgen sie die Sache nicht weiter.«
    »Ein schöner Traum. Hätten wir das getan?«
    »Vielleicht schämt er sich zu sehr, um den Überfall zu melden.«
    »Er braucht ihn nicht zu melden. Das merken die Leute auch so. Er hat eine eingeschlagene Scheibe und eine gebrochene Nase.«
    »Weiß er überhaupt, wer ihr seid?«
    »Er hat Neagleys Namen in den Computer eingegeben und uns beschattet. Er weiß, wer wir sind.«
    »Du darfst es nicht zugeben«, sagte O’Donnell. »Sie würden dich einsperren. Kommt’s dazu, musst du aus L.A. verschwinden.«
    »Ausgeschlossen. Bin ich weg, verhaften sie Neagley und dich als Komplizen. Das wollen wir nicht. Wir brauchen Leute, die hier ermitteln können.«
    »Wir besorgen dir einen Anwalt. Einen billigen.«
    »Nein, einen guten«, sagte Dixon.
    »Trotzdem wäre ich abgelenkt«, erklärte Reacher.
    Niemand sprach.
    Reacher sagte: »Neagley sollte das Kommando übernehmen.«
    »Ich lehne ab«, sagte Neagley.
    »Du kannst nicht ablehnen. Das ist ein Befehl.«
    »Es kann keiner sein, bevor du Kommandeur bist.«
    »Gut, dann Dixon.«
    »Abgelehnt«, sagte Dixon.
    »Okay, O’Donnell.«
    »Passe.«
    Dixon sagte: »Reacher, bis er verhaftet wird. Dann Neagley. Wer ist dafür?«
    Drei Hände wurden gehoben.
    »Das werdet ihr bereuen«, sagte Reacher. »Ich sorge dafür, dass ihr’s bereut.«
    »Wie sieht also der Plan aus, Boss?«, wollte Dixon wissen, und ihre Frage katapultierte Reacher neun Jahre weit in die Vergangenheit zurück – bis zu dem Tag, an dem er sie zuletzt von irgendjemandem gehört hatte.
    »Genau wie immer«, sagte er. »Wir ermitteln, wir arbeiten einen Plan aus, wir führen ihn durch. Wir spüren die Kerle auf, wir erledigen sie, und dann pissen wir auf die Gräber ihrer Vorfahren.«

25
    Das Château Marmont war ein leicht heruntergekommener alter Prachtbau am Sunset Boulevard kurz vor dem Laurel Canyon. Alle möglichen Film- und Rockstars waren dort schon zu Gast gewesen. An den Wänden hingen

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