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Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman

Titel: Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
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Neagley.
    »Das überlegen wir uns später«, entgegnete Reacher. »Wenn wir weit von hier weg sind.«
    »Warum hast du so fest zugeschlagen?«
    »Ich war wegen des Hundes durcheinander.«
    »Dieser Typ hat nichts damit zu tun gehabt.«
    »Das weiß ich jetzt.«
    Neagley durchsuchte die Taschen des Mannes und zog ein aufklappbares Lederetui heraus. Außer einer fest montierten verchromten Erkennungsmarke enthielt es hinter dem milchigen Plastikfenster des zweiten Fachs einen laminierten Dienstausweis.
    »Er heißt Thomas Brant«, sagte sie. »Deputy Sheriff im L.A. County.«
    »Wir sind im Orange County«, erklärte O’Donnell. »Hier ist er außerhalb seines Zuständigkeitsbereichs. Das war er auch am Sunset und in Santa Monica.«
    »Glaubst du, dass uns das helfen würde?«
    »Nicht sehr.«
    Reacher sagte: »Kommt, wir machen’s ihm bequem und hauen schleunigst ab.«
    O’Donnell nahm Brants Füße, und Reacher packte ihn unter den Schultern, damit sie ihn gemeinsam auf den Rücksitz seines Wagens hieven konnten. Dort ließen sie ihn in der Sanitätern bekannten stabilen Seitenlage zurück: auf der Seite liegend, ein Bein angewinkelt hochgezogen, sodass er ohne Erstickungsgefahr gut atmen konnte. Der Crown Vic war geräumig, sein Motor abgestellt, und durch das eingeschlagene Seitenfenster kam reichlich frische Luft herein.
    »Er kommt schon zurecht«, sagte O’Donnell.
    »Das wird er müssen«, sagte Reacher.
    Sie schlossen die Türen des Crown Vic und wandten sich wieder O’Donnells Leihwagen zu. Er stand wie zuvor mit laufendem Motor und drei offenen Türen mitten auf der Straße. Reacher stieg hinten ein. O’Donnell fuhr. Neagley saß vorn neben ihm. Die höfliche Navi-Stimme machte sich daran, sie zum Freeway zurückzugeleiten.
    »Wir sollten diesen Wagen zurückgeben«, sagte Neagley. »Sofort. Und dann meinen Mustang. Er hat sich bestimmt beide Kennzeichen notiert.«
    »Und womit sollen wir dann fahren?«, fragte Reacher.
    »Jetzt musst du irgendwas mieten.«
    »Ich habe keinen Führerschein.«
    »Dann müssen wir eben Taxis nehmen. Wir müssen die Verbindung unterbrechen.«
    »Das bedeutet, dass wir auch das Hotel wechseln müssen.«
    »Klar doch.«
    Das Navi ließ unterwegs keinen Wechsel des Fahrziels zu. Eine Haftungsfrage. O’Donnell hielt am Straßenrand, löschte das Ziel Beverly Wilshire und gab stattdessen die Hertz-Station auf dem Flughafen ein. Das Gerät bewältigte den Wechsel spielend. Nach einigen Sekunden, in denen ein Balken mit Berechne Route angezeigt wurde, meldete die geduldige Stimme sich erneut und wies O’Donnell an, er solle wenden, nach Westen statt nach Osten fahren und statt dem Freeway 5 den 405er nehmen. In den Vororten war der Verkehr okay, aber auf dem Freeway mehr als dicht. Sie kamen nur langsam voran.
    »Erzähl mir von gestern«, forderte Reacher Neagley auf.
    »Was willst du wissen?«
    »Was du gemacht hast.«
    »Ich bin nach LAX geflogen und habe den Mustang gemietet. Bin ins Hotel am Wilshire gefahren. Habe eingecheckt. Habe eine Stunde gearbeitet. Dann bin ich zu dem Denny’s am Sunset gefahren. Habe dort auf dich gewartet.«
    »Du musst gleich vom Flughafen aus beschattet worden sein.«
    »Natürlich. Die Frage ist nur, weshalb.«
    »Nein, das ist die zweite Frage. Die erste Frage lautet: Wie? Wer hat gewusst, wann und wo du ankommen würdest?«
    »Natürlich der Cop. Er hat meinen Namen markiert, und die Heimatschutzbehörde hat ihn benachrichtigt, sobald ich mein Ticket gekauft habe.«
    »Okay, weshalb?«
    »Er ist mit dem Fall Franz befasst. L.A. County Deputies. Ich bin jemand aus seinem näheren Umfeld.«
    »Das sind wir alle.«
    »Ich bin als Erste angekommen.«
    »Dann werden wir also verdächtigt?«
    »Schon möglich. Wenn’s keine anderen Verdächtigen gibt.«
    »Wie dumm sind die eigentlich?«
    »Sie sind ziemlich normal. Sogar wir haben Leute aus dem näheren Umfeld überprüft, wenn alles andere vergeblich war.«
    Reacher sagte: »Mit den Sonderermittlern legt man sich nicht an.«
    »Korrekt«, stimmte Neagley ihm zu. »Aber wir haben uns gerade mit den L.A. Deputies angelegt. Ganz gewaltig. Hoffentlich haben sie keinen ähnlichen Slogan.«
    »Du kannst deinen Arsch darauf verwetten, dass sie einen haben.«
    LAX war ein einziges großes Chaos. Wie alle Flughäfen, die Reacher kannte, war er ständig halb fertig. O’Donnell schlängelte sich durch Baustellen, folgte Umleitungen und erreichte schließlich die Mietwagen-Rückgabe. Dort waren alle

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