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Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman

Titel: Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
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Teilungsmodus.«
    »Okay«, sagte Reacher. Er nickte Neagley zu. Sie steckte eine Hand in ihre Umhängetasche und zog den silbernen USB-Stick heraus. Warf ihn Reacher aus der offenen Hand zu. Er fing ihn auf und gab ihn Mauney.
    »Viel Erfolg«, sagte er.
    »Hinweise?«, fragte Mauney.
    »Es ist bestimmt eine Zahl«, erwiderte Reacher. »Franz war eher ein Zahlenmensch.«
    »Okay.«
    »Es war kein Flugzeug, wissen Sie.«
    »Ich weiß«, sagte Mauney. »Das war vorgetäuschte Ahnungslosigkeit, um Ihr Interesse zu wecken. Es war ein Hubschrauber. Können Sie sich vorstellen, wie viele Hubschrauber es in Reichweite der Stelle gibt, wo wir ihn gefunden haben?«
    »Nein.«
    »Über neuntausend.«
    »Sind Sie in Swans Büro gewesen?«
    »Er ist entlassen worden. Er hatte kein Büro mehr.«
    »Haben Sie sich sein Haus angesehen?«
    »Durch die Fenster«, sagte Mauney. »Es war nicht durchwühlt und verwüstet worden.«
    »Badezimmerfenster?«
    »Milchglas.«
    »Noch eine letzte Frage«, sagte Reacher. »Sie haben Nachforschungen nach Swan angestellt und die Nevada State Police auf Sanchez und Orozco angesetzt. Warum haben Sie nicht in Washington, New York und Chicago angerufen, um sich nach uns anderen zu erkundigen?«
    »Weil ich mit dem gearbeitet habe, was ich damals hatte.«
    »Was war das?«
    »Ich hatte alle vier auf Band. Franz, Swan, Sanchez und Orozco. Alle vier zusammen. Am letzten Abend, bevor Franz weggefahren und nicht wiedergekommen ist, von einer Überwachungskamera aufgenommen.«

33
    Curtis Mauney ließ sich nicht erst lange bitten. Er klappte seinen Aktenkoffer erneut auf und holte eine weitere Klarsichthülle heraus. Diese enthielt ein schwarz-weißes Standfoto vom Videoband einer Überwachungskamera. Vier Männer, die Schulter an Schulter an einer Art Ladentheke standen. Da Reacher das Bild auf dem Kopf stehend und aus einiger Entfernung sah, konnte er nicht viele Einzelheiten erkennen.
    Mauney erklärte: »Die Identifizierung habe ich mithilfe alter Schnappschüsse vorgenommen, die Franz in einem Schuhkarton in seinem Schlafzimmerschrank aufbewahrte.« Dann gab er das Foto rechts an Neagley weiter. Die Reflexion der glänzenden Kunststoffhülle erhellte ihr Gesicht, während sie das Bild ausdruckslos betrachtete. Sie reichte es entgegen dem Uhrzeigersinn an Dixon weiter. Dixon starrte es zehn lange Sekunden an, blinzelte einmal und hielt es O’Donnell hin. Der nahm es entgegen, studierte es, schüttelte den Kopf und händigte es Reacher aus.
    Manuel Orozco, der links außen stehend nach rechts blickte, war von der Kamera in seiner charakteristischen ständigen Ruhelosigkeit festgehalten worden. Dann kam Calvin Franz mit geduldigem Gesichtsausdruck und beiden Händen in den Taschen. Als Nächster folgte Tony Swan, der mit schwer zu deutender Miene geradeaus schaute. Rechts außen stand Jorge Sanchez in einem bis oben zugeknöpften Hemd ohne Krawatte und einem Zeigefinger im Kragen. Diese Pose kannte Reacher. Er hatte sie schon Hunderte Male gesehen. Sie bedeutete, dass Sanchez sich vor ungefähr zehn Stunden rasiert hatte und die jetzt neu sprießenden Bartstoppeln zu jucken begannen. Selbst ohne die rechts unten eingedruckte Zeitangabe hätte Reacher gewusst, dass diese Aufnahme am frühen Abend gemacht worden sein musste.
    Alle vier sahen etwas älter aus. Orozco war an den Schläfen ergraut und hatte Falten um seine müde wirkenden Augen. Franz schien etwas Gewicht verloren zu haben; seine Schultern wirkten nicht mehr so muskulös wie früher. Swan war mit gewölbter Brust und etwas mehr Bauch so breit wie früher. Er trug sein Haar ziemlich kurz; der Haaransatz schien ein bis zwei Zentimeter weit nach hinten gerutscht zu sein. Sanchez’ finsterer Gesichtsausdruck war zu einer verdrießlichen Miene erstarrt, deren Falten sich von der Nase ausgehend an den Mundwinkeln vorbei bis zum Kinn zogen.
    Älter, aber vielleicht auch etwas klüger. Auf diesem Foto war eine Menge Begabung, Erfahrung und Befähigung versammelt. Auch ungezwungene Kameradschaft und gegenseitiges Vertrauen. Vier harte Kerle. Nach Reachers Meinung vier der weltweit besten acht.
    Wer oder was hatte sie in die Knie gezwungen?
    Hinter ihnen, von der Kamera wegführend, waren enge Regalreihen zu sehen, die ihm bekannt vorkamen.
    »Wo war das?«, fragte Reacher.
    Mauney antwortete: »Das ist die Apotheke in Culver City. Neben Franz’ Büro. Der Apotheker hat sich an sie erinnert. Swan hat Aspirin gekauft.«
    »Das sieht Swan nicht

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