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Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman

Titel: Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
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auch dort niemandem aufgefallen ist.«
    »Ist er bei der Einreise nicht fotografiert worden?«
    »Wir sind dabei, uns das Bild schicken zu lassen.«
    Reacher studierte wieder das erste Fax. Die Informa tionen der Heimatschutzbehörde. Die vorab übermittelten Angaben zu dem Fluggast Adrian Mount.
    »Er ist Engländer«, sagte er.
    Mauney sagte: »Nicht unbedingt. Er hatte zumindest einen britischen Pass, das ist alles.«
    »Was haben Sie also vor?«
    »Wir verbreiten eine eigene Überwachungsliste. Früher oder später taucht irgendwo Andrew MacBride oder Anthony Matthews auf. Dann wissen wir zumindest, wohin er unterwegs ist.«
    »Was wollen Sie von uns?«
    »Haben Sie einen oder alle diese Namen jemals gehört?«
    »Nein.«
    »Sie haben keine Freunde mit den Initialen A und M?«
    »Nicht dass ich wüsste.«
    »Feinde?«
    »Meines Wissens nicht.
    »Hat Orozco jemanden mit diesen Anfangsbuchstaben gekannt?«
    »Weiß ich nicht. Ich habe seit zehn Jahren nicht mehr mit ihm gesprochen.«
    »Ich habe mich geirrt«, sagte Mauney. »Was die Stricke betrifft, mit denen er gefesselt war. Ich habe sie von einem Sachverständigen untersuchen lassen. Sie sind keine Alltagsware, sondern ein aus Indien eingeführtes Sisalprodukt.«
    »Wo würde man es bekommen?«
    »Es wird nirgends in den Vereinigten Staaten verkauft, muss also mit dem Verpackungsmaterial von Importen ins Land gekommen sein.«
    »Was wird von dort eingeführt?«
    »Gerollte Orientteppiche, Rohbaumwolle in Ballen, solches Zeug.«
    »Danke, dass Sie uns auf dem Laufenden gehalten haben.«
    »Kein Problem. Nochmals mein Beileid.«
    Mauney ging, und sie fuhren in Dixons Zimmer hinauf. Ohne bestimmten Grund. Sie steckten weiter in einer Sackgasse fest. Aber sie konnten nicht endlos lange in der Hotelhalle herumsitzen. O’Donnell spülte das Blut von seinem Springmesser und überprüfte in gewohnt methodischer Art die Hardballer. Die Pistolen waren von AMT nicht weit von hier in Irwindale, Kalifornien, hergestellt worden und mit Stahlmantelgeschossen Kaliber .45 geladen, sehr gepflegt und voll funktionsfähig. Sauber, geölt und unbeschädigt, was darauf schließen ließ, dass sie erst vor Kurzem gestohlen worden waren. Drogenhändler gingen nie sehr sorgfältig mit ihren Waffen um. Der einzige Nachteil war die Tatsache, dass sie exakte Kopien einer Handfeuerwaffe aus dem Jahr 1911 waren. Ihr Magazin enthielt nur sieben Patronen, was in einer Welt voller Sechsschüsser durchaus in Ordnung gewesen sein mochte, aber im Vergleich zu modernen Pistolen mit fünfzehn oder mehr Schuss recht kümmerlich war.
    »Scheißdinger«, sagte Neagley.
    »Besser, als Steine zu werfen«, meinte O’Donnell.
    »Für meine Hand zu groß«, sagte Dixon. »Mir persönlich gefällt die Glock 19.«
    »Mir gefällt alles, was funktioniert«, sagte Reacher.
    »Die Glock hat ein Magazin mit siebzehn Schuss.«
    »Pro Kopf braucht man nur einen. Hinter mir sind noch nie siebzehn Leute auf einmal her gewesen.«
    »Könnte aber passieren.«
    Der schwarzhaarige Vierziger, der sich Andrew MacBride nannte, saß in der U-Bahn des Flughafens Denver. Er musste etwas Zeit totschlagen, weshalb er mehrfach zwischen dem Hauptterminal und dem Concource C, der Endstation, hin und her fuhr. Ihm gefiel die Jug-Band Music. Er fühlte sich erleichtert, unbehindert, wieder frei. Sein Gepäck war jetzt auf ein Minimum zusammengeschrumpft. Kein schwerer Rollenkoffer mehr. Nur noch ein kleiner Trolley als Kabinengepäck, dazu sein Aktenkoffer. Der Seefrachtbrief steckte zusammengefaltet in einem Buch mit festem Einband, das sich in dem Aktenkoffer befand. Der Schlüssel des Vorhängeschlosses lag sicher in einem Reißverschlussfach.
    Der Mann in dem dunkelblauen Anzug telefonierte in dem dunkelblauen Chrysler sitzend mit seinem Handy.
    »Sie sind wieder im Hotel«, sagte er. »Alle vier.«
    »Kommen sie gefährlich dicht an uns heran?«, fragte sein Boss.
    »Das kann ich nicht beurteilen.«
    »Bauchgefühl?«
    »Ja, sie kommen gefährlich nah an uns heran, denke ich.«
    »Okay, also wird’s Zeit, sie zu erledigen. Sie lassen sie dort und kommen zurück. In ein paar Stunden schlagen wir dann zu.«

41
    O’Donnell stand auf, trat an Dixons Fenster und fragte: »Was haben wir bisher?«
    Das war eine Routinefrage aus der Vergangenheit, ein wichtiger Bestandteil der Arbeitsweise der Sonderermittler früher. Eine Gewohnheit, die ihnen in Fleisch und Blut übergegangen war. Reacher hatte auf ständigen kurzen

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