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Trübe Wasser sind kalt

Trübe Wasser sind kalt

Titel: Trübe Wasser sind kalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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könnte sagen, daß wir ihm dicht auf den Fersen sind.«
    »Also ist es verschwunden.«
    »Ich fürchte, es hat den Hafen etwa um dieselbe Zei t verlassen, als das Atomkraftwerk gestürmt wurde.«
    Ich sah die drei Männer an. »Also ich glaube, jetzt wissen wir sicher, warum Eddings immer paranoider um seinen Schutz besorgt war.«
    »Jemand muß das geplant haben«, sagte Marino. »Niemand kann einfach so beschließen, einen Menschen mit Zyanid zu vergiften.«
    »Der Mord war von langer Hand geplant und wurde von jemandem ausgeführt, dem er vertraut haben muß«, meinte Wesley. »Er hätte nicht jedem X-Beliebigen erzählt, was er in jener Nacht vorhatte.«
    Ich dachte an ein anderes Kürzel in Eddings Faxgerät. CPT konnte Captain heißen, und ich brachte Captain Green ins Gespräch.
    »Also Eddings muß mindestens eine interne Quelle für seine Story gehabt haben«, lautete Wesleys Kommentar. »Jemand hat Informationen an ihn weitergegeben, und ich vermute, derselbe Jemand hat ihn in die Falle gelockt oder wenigstens dabei mitgeholfen.« Er sah mich an. »Und wir wissen aus seinen Telefonrechnungen, daß er sich in den vergangenen Monaten über Telefon und Fax häufig mit Green in Verbindung gesetzt hat. Das muß letzten Herbst angefangen haben, als Eddings einen ziemlich harmlosen Artikel über den Schiffsfriedhof schrieb.«
    »Dann hat er seine Nase zu tief reingesteckt«, sagte ich. »Seine Neugier hat uns eigentlich geholfen«, sagte General Sessions. »Wir haben auch angefangen, unsere Nasen tiefer hineinzustecken. Wir haben diese Sache schon länger unter Beobachtung, als Sie vielleicht glauben.« Er hielt inne und lächelte ein wenig. »Dr. Scarpetta, Sie standen mit einigen Punkten tatsächlich gar nicht so allein da, wie Sie vielleicht gedacht haben.«
    »Ich hoffe aufrichtig, daß Sie Jerod und Ki Soo meinen Dank übermitteln«, sagte ich in der Annahme, sie gehörten zur Navy. Aber nun antwortete Wesley. »Mache ich, oder vielleicht kannst du ihnen selber danken, wenn du das nächste Mal das HRT besuchst.«
    »General Sessions«, griff ich ein scheinbar profaneres Thema auf, »wissen Sie vielleicht, ob Ratten auf abgewrackten Schiffen ein Problem darstellen?«
    »Ratten sind auf jedem Schiff immer eine Plage«, sagte er. »Und Zyankali wird unter anderem dafür verwendet, Nagetiere im Schiffsinnern auszurotten«, sagte ich. »Der Schiffsfriedhof hat wohl einiges davon auf Lager.«
    »Wie schon angedeutet, hat Captain Green unsere größte Aufmerksamkeit.« Er wußte genau, was ich meinte. »Im Gegensatz zu den Neuen Zionisten?« fragte ich. »Nein«, antwortete Wesley für ihn. »Im Zusammenhang mit ihnen. Ich vermute, daß Green die direkte Verbindung der Neuen Zionisten zum militärischen Bereich ist, wie etwa dem Schiffsfriedhof, während Roche bloß sein Büttel ist. Roche ist derjenige, der belästigt, herumschnüffelt und andere verrät.«
    »Er hat Danny nicht umgebracht«, sagte ich. »Danny wurde von einem Psychopathen ermordet, der sozial einigermaßen angepaßt ist, so daß er, als er vor dem Hill Café wartete, keine Aufmerksamkeit auf sich zog. Ich würde sagen, ein männlicher Weißer, zwischen dreißig und vierzig, der allgemein Erfahrungen mit der Jagd und mit Waffen hat.«
    »Klingt wie das exakte Ebenbild der Kerle, die Old Point besetzt haben«, bemerkte Marino.
    »Ja«, sagte Wesley. »Der Mord an Danny, ob er nun das eigentliche Ziel war oder nicht, war ein Jagdauftrag, so wie man auf ein Wild schießt. Der Täter hat die Sig wahrscheinlich bei derselben Waffenbörse gekauft, wo er die Black Talons bekommen hat.«
    »Ich dachte, Sie sagten, die Sig hat mal einem Cop gehört«, erinnerte ihn der General.
    »Richtig. Sie geht verloren, landet auf der Straße und wird schließlich als gebraucht verkauft«, meinte Wesley. »An eine n Jünger von Hand«, sagte Marino. »Einen wie der, der Shapiro in Maryland umgelegt hat.«
    »Genau die Sorte.«
    »Die große Frage ist, was glauben die, was Sie wissen«, fragte mich der General.
    »Darüber habe ich viel nachgedacht und komme auf nichts«, erwiderte ich.
    »Du mußt wie sie denken«, sagte Wesley zu mir. »Was weißt du, was andere nicht wissen?«
    »Sie könnten annehmen, daß ich das Hand-Buch habe«, sagte ich, weil mir nichts anderes in den Sinn kam. »Und offenbar ist es ihnen so heilig wie eine indianische Begräbnisstätte.«
    »Was steht da drin, das kein anderer erfahren darf?« fragte Sessions.
    »Man sollte annehmen, daß die

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