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Trügerischer Friede

Trügerischer Friede

Titel: Trügerischer Friede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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fischten, wurde ich zuerst auf einen Segler gebracht, und dort sah ich durch die Luke in einen Laderaum voller Frauen. Eine ist mir aufgefallen, die genau Eurer Beschreibung entsprach.«
    »Seid Ihr sicher, Commodore?«
    Puaggi feixte. »Ihr habt sie mir so oft beschrieben, dass ich sie malen könnte, Kapitän, mal abgesehen von Einzelheiten unter ihrer Kleidung, die ausschließlich Ihr zu sehen bekamt und die Ihr mir wohlweislich verschwiegen habt.«
    »Varia lebt!« Unversehens kehrte eine ganze Schiffsladung Hoffnung in ihn zurück, und die Entmutigung, die ihn nach dem Tod seiner Männer gepackt hatte, verlor an Kraft. Er würde aus diesem Gefängnis ausbrechen, er würde die Gefangenschaft überstehen, er würde Varia befreien. Und er würde Rogogard retten. »Habt Dank für diese Kunde«, sagte er mit Tränen in den Augen. »Es hätte nichts Besseres geben können, um mich vor dem Aufgeben zu bewahren.« Er wischte sich die Wangen trocken. »Da, seht, ich heule wie ein greinendes Weib. Ich bin alt und sentimental geworden.«
    um Euch beizustehen, Kapitän.« Ei freute ihn sehr tu sehen,
    wie Torben von einem Augenblick 9 den nächsten aufblühte und die nötigt* Energie in ihn strömte, mit der eich der toll-kühn*«? Plan ausführen ließe, ungeachtet der eigentlichen Unmöglichkeit und der schmerzvollen Schulterverletzung.
    Er fürchtete sich gleichzeitig vor dem Zeitpunkt, an dem sich herausstellte, dass er Torben soeben angelogen hatte,
    um ihn am Leben zu halten.
    Kontinent Ulldart/ Königreich Tarpol, Hauptstadt Ulsar, Spätherbst im Jahr i Ulldrael des Gerechten (60 n. S.)
    Lodrik ließ seine Skelette die Angriffe noch härter fortsetzen, um die unförmige Bestie abzulenken und davon ab/u-bringen, Krutor in seinen Rachen zu schieben und zu zermalmen. Seine knöchernen Diener richteten gegen den unbeschreiblichen Gegner, den Tzulan selbst in seiner ganzen Hässlichkeit geschaffen haben musste, jedoch kaum etwas aus. Er zertrümmerte die Skelette mit den Klauen und dem zuckenden Schweif. Die Bewegungen zeigten, dass es ihm lästig war, sich gegen die vielen und zugleich machtlosen Eindringlinge in seinem Reich zur Wehr zu setzen. Er wollte endlich fressen.
    Schwerter und andere herkömmliche Waffen waren nutzlos. Schrecken musste mit Schrecken bekämpft werden. »Lass
    mich sehen, ob ein Ungeheuer wie du die Furcht kennt.« Lodrik konzentrierte seine Macht zu einem einzigen, schwarzen Ball aus Grauen. Aus den Augenwinkeln bemerkte er, dass Soschas Seele vor dem, was er erschuf, floh. Dabei spürte sie nur die geringsten Ausläufer des geballten Entsetzens,
    welches er beschwor.
    Die Bestie, die noch immer halb im Schatten des Ganges
    verharrte, hob das unsägliche Hausgroße Haupt, öffnete das Maul und streckte ihm mit einem Brüllen ihre vier Zungen entgegen. Die zuckenden Enden wanden sich um den tobenden Krutor, dem außer einem hilflosen Zappeln keinerlei Gegenwehr gelang.
    »Empfange deine schlimmste Furcht!« Lodrik sandte die Sphäre gegen das Ungeheuer. Mit einem schrillen Laut zuckte es zurück, dann brach es zitternd zusammen und blieb sterbend liegen, während die Skelette wie tollwütige Wölfe über es herfielen und ihm die Stücke aus dem warmen Leib rissen. Es gab nichts Stärkeres als die Angst, vor der selbst die Ausgeburten des Bösen nicht gefeit waren.
    »Krutor!«, rief Lodrik und rannte zu der Stelle, wo er den Kopf der besiegten Bestie vermutete. »Sucht ihn«, gab er den fleischlosen Dienern einen neuen Auftrag, und die knöchernen Finger wühlten sich augenblicklich vorwärts, bis sie seinen Sohn entdeckt und geborgen hatten. Die Zungen hatten die Rüstung eingedrückt, der rechte Arm sah gebrochen aus, aber Krutor hatte die Augen geöffnet und wirkte erleichtert, als er endlich seinen Vater sah.
    »Sprich nicht«, bat er ihn und streichelte über den deformierten Schädel. »Du bist ein tapferer Sohn, Krutor. Niemand sonst hat das gewagt, was du tatest.«
    Lodrik ließ die Knochen sich wiederum zu einer Wendeltreppe aneinander fügen, auf der er nach oben stieg; seine
    beinernen Helfer trugen den verletzten Krutor vor ihm her. Als die sterblichen Oberreste nicht mehr ausreichten, eine
    Treppe zu bilden, fügten sich die übrig gebliebenen Knochen nach seinem Willen zu einem gigantischen spinnenhaften Wesen zusammen. Dessen zwanzig lange Beine überspannten den Durchmesser der Röhre; im Mittelpunkt schufen sie eine Plattform, auf der Lodrik stand und Krutor lag, dann ging es den

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