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Trügerischer Friede

Trügerischer Friede

Titel: Trügerischer Friede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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aber es werde nicht lange dauern, bis es repariert sei.«
    »Sehr schön. Sprietsegel setzen, langsame Fahrt voraus«, befahl Roscario. »Seht Ihr, wie leicht es ist, an Iurdum zu gelangen? Offenbar hat der König unsere Ankunft melden lassen, und Eure Sorge, Puaggi, war vollkommen sinnlos.« Er beäugte den geschundenen Rock des Adjutanten. »Nein, nicht völlig sinnlos«, korrigierte er sich gemein lächelnd.
    Die kleinen Segel am Bug des Zweimasters wurden gesetzt, und die Erhabenheit nahm geringe Fahrt auf, während sich das große, von Rost besetzte Eisentor, das so hoch wie der Hauptmast des Schiffes war, langsam und quietschend nach rechts zur Seite schob.
    Stückchen für Stückchen wurde den Händlern ein Einblick in den Hafen gewährt, und der wiederum war äußerst eindrucksvoll. Auf der anderen Seite der Mauer ankerten drei Dutzend turinische Iurdum-Schiffe. Die neuesten Nachbauten der gefürchteten Sinuredschen Kriegsschiffe lagen ruhig im Hafen; mit ihren mit Eisenblech verstärkten Rümpfen, dem Rammsporn am Kiel sowie etlichen Wurfvorrichtungen und Bombarden konnten sie sich einen Weg mitten durch eine rogogardische Piratenflotte bahnen, ohne sich sonders um das eigene Wohl sorgen zu müssen. Die vom Eroberungsdrang getriebenen letzten beiden Bardriifs hatten diese wahren Bastionen des Meeres gern zur Belagerung von Seefestungen und Seestädten eingesetzt; vor allem das Insel-reich Rogogard war der unvorstellbaren Feuerkraft der Bom-bardenträger ausgeliefert gewesen. Roscario pfiff durch die Zähne. »Bei den verlorenen Schätzen der Altvorderen! Da haben wir ein nettes Geheimnis von Türis aufgedeckt. Die Schiffe müssen von dem kleinen Bardric in den letzten Kriegstagen angefertigt worden sein. Bristel ist doch kein Idiot. Da hat er sich eine feine, piratenfeste Flotte gesichert«, mutmaßte er.
    Die schweren Schiffe, welche die Palestaner mit Neugier bestaunten, waren sowohl mit Segeln als auch mit zwei Riemenreihen versehen, damit sie sich ungeachtet ihrer ebenso schweren Fracht überhaupt von der Stelle bewegen konnten.
    »Verdammt! Das ist eine beachtlich beängstigende Flotte.« In seiner Stimme klang die Sorge mit, eine weitere Seeräubernation erwachsen zu sehen. »Als reichten die verfluchten Rogogarder nicht schon aus. Die Pocken über die Brut, die uns ehrlichen Händlern das Leben schwer macht. Hach, wo sind die glorreichen Zeiten geblieben, als jede unserer Fahrten mit Gewinn endete? Heute ist es schon ein Gewinn, wenn sie überhaupt in einem Hafen enden.«
    »Wir sollten dem Kaufmannsrat eine Botschaft senden. Vielleicht leiht König Bristel uns die Schiffe gegen die Tzulandrier aus, die sich im Nordwesten unserer schönen Heimat eingegraben haben«, regte Puaggi an.
    »Da habt Ihr ausnahmsweise den Fälscher auf den Kopf getroffen, Adjutant. Es wird sich gewiss eine hübsche Gelegenheit finden, Bristel erneut übers Ohr zu hauen.« Er genoss den Anblick der Schiffe.
    »Wir schicken sie für uns in den Kampf, und mit viel Glück sind wir die Tzulandrier und jede Menge dieser .. «, er deutete auf die Bombardenträger, »dieser Gefährdungen los.« Stolz grinsend wandte er sich zu Puaggi. »Habe ich das nicht gut ersonnen?«
    Ein einzelner, gedämpfter Trommelschlag hallte über das Wasser.
    Die Iurdum-Schiffe lichteten gleichzeitig die Anker, aus einem Schlag wurden viele, und das Dröhnen der Pauken schwoll zu einem monotonen Konzert an. Gelegentlich vernahmen sie geschriene Befehle und vielstimmige Erwiderungen, erste Gesänge erklangen aus den Ruderdecks.
    »Eigentlich, Commodore, stammte die Anregung von mir«, wandte Puaggi ein.
    »Nein, nein«, beharrte Roscario, der die Manöver beobachtete. »Ihr sagtet vielleicht. Ich dagegen sprach von Tatsachen. Aber ich werde unter gewissen Umständen in Erwägung ziehen, Euren kleinen Hinweis zu erwähnen. Das hängt allerdings von meiner Laune und Eurem Gehorsam ab.« »Aber ...«
    »Und von der Anzahl Eurer Widerworte. Verstanden?«,
    fügte er harsch hinzu, dann lächelte er. »Genug davon. Seht doch, wie freundlich diese Tunten sind. Da kommt man vorbei, um sie zu schröpfen, und sie formieren sich zu einem Ehrenspalier, wie es dem Ereignis durchaus angemessen ist«, sagte er, stemmte eine Hand in die Hüfte und stellte sich in Positur, wie es sich für einen König gebührte. »Genießen wir die Begrüßung, Puaggi, die uns entboten wird.«
    Die vorderste der Galeeren fuhr die Riemen aus und absolvierte eine schnelle Vierteldrehung

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