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Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition)

Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition)

Titel: Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Männer von Wakely und Foster sind gekommen, die Berater, die wir für den Wahlkampf angestellt haben. Unser Treffen wurde durch Mandys Alptraum unterbrochen. Die Zeit dieser Männer ist teuer.«
    Er drängte sie aus Mandys Zimmer und zur Tür in den Hof. Sie wehrte sich und blieb abrupt stehen. »Was macht dir mehr Sorgen, Tate — der Alptraum deiner Tochter oder daß diese Lackaffen warten mußten?«
    »Reiz mich jetzt bitte nicht, Carole«, warnte er leise. »Ich war hier, um sie zu trösten, du nicht.«
    Das stimmte, und sie wandte sich schuldbewußt ab. »Ich dachte, du wolltest keine Profis für den Wahlkampf. Oder haben Eddy und Jack dich beschwatzt?«
    »Ich hab’s mir anders überlegt und eine Entscheidung getroffen.«
    »Warte, Tate«, sagte sie und versuchte ihn zurückzuhalten. »Wenn du dich dabei nicht wohl fühlst, laß sie wieder gehen. Bis jetzt warst du die Hauptperson — so wie du bist. Wenn diese sogenannten Profis dich jetzt zu ändern versuchen, was dann? Laß dich bitte zu nichts drängen.«
    Er schob ihre Hand weg. »Wenn man mich zu etwas drängen könnte, Carole, dann hätte ich mich schon vor langer Zeit von dir scheiden lassen.«
     
    Am folgenden Morgen stieg sie aus der Wanne und wickelte sich lose in ein Badetuch. Als sie sich vor dem Spiegel die Haare frottierte, glaubte sie, durch die halboffene Tür im Schlafzimmer eine Bewegung gesehen zu haben. Sie stieß die Tür auf und fuhr hastig zurück. »Jack!«
    »Entschuldige, Carole. Ich dachte, du hättest mich klopfen hören.«
    Er log. Er hatte nicht geklopft. Sie war eher wütend als verängstigt und zog das Badetuch fester.
    »Was willst du, Jack?«
    »Äh, die Männer von Wakely und Foster haben das hier für dich dagelassen.« Er warf einen Ordner aufs Bett.
    Sein unverwandter Blick bereitete ihr Unbehagen. Ob er ihren
Körper von Caroles unterscheiden konnte? Ob er wohl wußte, wie Caroles Körper aussah?
    »Es wundert mich, daß du die beiden magst«, sagte sie, um ihn abzulenken.
    »Warum?«
    »Weil sie dir deine Arbeit wegnehmen. Ich kann diese Art von Bestimmung über mich nicht leiden. Sie führen sich auf, als könnten sie die Kontrolle ganz übernehmen. Und es sollte mich wundern, wenn Tate sich das lange Zeit gefallen läßt.«
    Jack lachte. »So wie du über die beiden denkst, wird dir das hier sicher keine Freude machen.« Er zeigte auf den Ordner mit den Unterlagen.
    Avery sah sich die ersten paar Seiten an. »Eine Liste von Anweisungen, was die Frau des Bewerbers um den Senatorenposten zu tun und zu lassen hat.« Sie klappte den Ordner zu und warf ihn zurück aufs Bett.
    Jack lachte wieder. »Bin ich froh, daß ich nur der Bote bin. Eddy wird fuchsteufelswild, wenn du dich nicht genau an die Anweisungen hältst.«
    »Eddy soll zum Teufel gehen. Du auch — und alle anderen, die aus Tate einen Babys küssenden, Hände schüttelnden Automaten machen wollen, der nie ein Wort sagt, das sich zu hören lohnt.«
    »Du setzt dich ja ganz schön für ihn ein, was?«
    »Genau.«
    »Was glaubst du, wen du damit täuschen kannst?«
    »Ich bin seine Frau. Und das nächste Mal klopfe lauter, wenn du zu mir willst.«
    Er trat mit ärgerlicher Miene einen Schritt auf sie zu. »Du kannst Theater spielen, wann du willst, aber wenn wir alleine sind –«
    »Mami, ich hab’ dir ein Bild gemalt.« Mandy stürmte plötzlich ins Zimmer.
    Jack sah Avery finster an, dann ging er wortlos hinaus.
    Averys Knie gaben nach, und sie sank auf die Bettkante, faßte sich aber gleich wieder und sagte: »Zeig mir, was du gemalt hast. Oh, wie schön!«
    In den Wochen seit dem Besuch bei Dr. Webster hatte Mandy unglaubliche Fortschritte gemacht. Sie kam langsam aus dem Schneckenhaus hervor, in das sie sich verkrochen hatte. Ihr Körper war voller Energie. Wenn ihr Selbstbewußtsein auch immer noch zerbrechlich war, kam sie doch besser damit zurecht.
    »Das sind Daddy und Shep. Und Mona hat gesagt, ich darf dich fragen, ob ich einen Kaugummi kriege.«
    Avery gab ihr einen Kaugummi, schärfte ihr aber ein, ihn nicht hinunterzuschlucken. Sie umarmten sich. Dann ging Avery mit ihr zur Tür und schloß sie hinter ihr. Am liebsten hätte sie die Tür abgeschlossen, aber dann konnten auch die nicht hinein, für die sie sie lieber offenlassen wollte — Mandy und Tate.
     
    Van öffnete eine Thunfischdose, nachdem es seinem Magen endlich gelungen war, sich seinem Gehirn verständlich zu machen. Eigentlich war er so beschäftigt, daß er seinen Hunger gar

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