Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition)
sehr verändert, und sie würden die Ereignisse nie ganz vergessen können. Jack litt immer noch unter der Enttäuschung über seinen Vater. Er hatte sich entschlossen, die Anwaltspraxis in San Antonio weiterzuführen und nicht mit nach Washington zu kommen. Aber trotz der Entfernung waren sich die beiden Halbbrüder näher als je zuvor.
Tate dachte noch fast täglich über Nelsons grausamen Plan nach, aber er trauerte auch um den Verlust des Mannes, den er immer als Dad gekannt hatte.
Seine Gefühle gegenüber Bryan Tate waren widersprüchlich. Er mochte ihn, respektierte ihn und wußte zu schätzen, daß er Zee glücklich machte, seit sie verheiratet waren. Und doch konnte er nicht Vater zu ihm sagen.
In solchen schwierigen Augenblicken half ihm die Liebe seiner Frau ungemein.
Jetzt, da er an all das dachte, zog er sie in seinen Arm, drückte sie lange an sich und begrub sein Gesicht an ihrem Hals.
»Habe ich dir je gesagt, für wie mutig und faszinierend ich dich halte? Du hast das alles auf dich genommen, obwohl dein eigenes Leben dadurch gefährdet war. Mein Gott, wenn ich daran zurückdenke, als ich spürte, wie dein Blut über meine Hände lief.« Er drückte einen Kuß auf ihren Hals. »Ich hatte mich wieder in meine Frau verliebt und konnte nicht verstehen, warum. Noch bevor ich dich so recht kennengelernt hatte, hätte ich dich schon beinahe wieder verloren.«
»Ich war mir nicht so sicher, ob dir das etwas ausmachen würde«, sagte sie. Er hob den Kopf und sah sie prüfend an. »Ich hatte Angst, daß du mich nicht mehr willst, wenn du herausfindest, wer ich bin.«
Er zog sie wieder in seine Arme. »Ich will dich immer noch.« Die Art wie er das sagte, ließ keine Zweifel offen, und sein Kuß war so deutlich wie das Ehegelübde, das sie sich schon vor Monaten gegeben hatten.
»Ich bin immer noch damit beschäftigt, herauszufinden, wer du wirklich bist, obwohl du mir so nah bist«, flüsterte er ganz dicht an ihrem Mund. »So nah wie keine andere Frau zuvor.
Und das ist die volle Wahrheit. Ich weiß, wie sich dein Inneres anfühlt und wie jeder Teil deines Körpers schmeckt.«
Er küßte sie noch einmal mit Liebe und Leidenschaft.
»Tate«, seufzte sie, als sie sich voneinander lösten, »wenn du in mein Gesicht schaust, wen siehst du dann?«
»Die Frau, der ich mein Leben verdanke. Die Frau, die Mandy aus einem brennenden Flugzeug gerettet und ihre seelischen Wunden geheilt hat. Die Frau, die mein Kind in sich trägt.« Zärtlich strich er über ihren runden Bauch. »Die Frau, die ich mehr liebe als die Luft zum Atmen.«
»Nein, ich meine –«
»Ich weiß, was du meinst.« Er drückte sie in die Kissen des Sofas und legte sich zu ihr. »Ich sehe Avery.«
Die Originalausgabe erschien unter dem Titel
»Mirror Image« bei Warner Books, New York.
5. Auflage
Taschenbuchausgabe April 2003
bei Blanvalet, einem Unternehmen der
Verlagsgruppe Random House GmbH, München.
Copyright © der Originalausgabe 1990 by
Sandra Brown Management Ltd.
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 1993 by
Wilhelm Goldmann Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Umschlaggestaltung: Design Team München
Umschlagfoto: Look/Richter
UH ⋅ Herstellung: Heidrun Nawrot
eISBN 978-3-641-10342-2
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