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Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition)

Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition)

Titel: Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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nach ihm benannt — ist bei einem Absturz über dem Meer verschollen.«
    »Woher weißt du das alles?«
    »Ich war in Tates Büro, als ich wußte, daß er nicht da sein würde, und habe die Sekretärin unter dem Vorwand, ich wolle alle Fotos neu rahmen lassen, darüber ausgefragt... Stop! Anhalten!«
    Als ihr klar wurde, daß sie die Fernbedienung selbst in der Hand hatte, stoppte sie das Band, ließ es ein Stück zurücklaufen und spielte es wieder ab. Leise sagte sie: »Er war also auch am Flughafen in Houston.«
    »Wer?« fragten Van und Irish gleichzeitig.
    »Da! Seht ihr den großen Mann mit den grauen Haaren?«
    »Was ist mit ihm?« fragte Van.
    Avery hielt das Band an und zeigte am Bildschirm auf den Mann. Er stand im Hintergrund am Rand der Menge.
    »Ich habe ihn in Midland und später auch in Dallas bei dem
Bankett in Southfork gesehen. Könnt ihr euch vorstellen, daß das Zufall ist?«
    »Vielleicht ist er ein eifriger Rutledge – Fan.«
    »Dann wäre er doch nicht immer am Rand der Menge und würde nie näher kommen.«
    »Du ziehst voreilige Schlüsse, Avery.«
    »Du wirst mir doch nicht schon wieder unterstellen wollen, daß ich Schlüsse ziehe, bevor ich alle Fakten zusammen habe, und daß ich rein gefühlsmäßig handle, oder?« fragte Avery in einem so rüden Ton, wie sie noch nie mit Irish gesprochen hatte. »Also sehen wir uns alle Bänder an, dann werdet ihr sehen, daß ich recht habe.«
    Als das letzte Video abgespielt war, folgte ein ausdrucksvolles Schweigen.
    Avery stand auf und sah die beiden an. Sie verschwendete keine Zeit damit, ihnen vorzuhalten, wie recht sie gehabt hatte. Der Mann war auf fast jedem Video zu sehen gewesen.
    »Kommt er einem von euch bekannt vor?«
    Sie schüttelten die Köpfe.
    »Er hat fast jedesmal am Rand der Menge gestanden und Tate eindringlich angestarrt.«
    »Du hast ihn auch meistens angestarrt«, meinte Van knapp, »und du willst ihn nicht kaltmachen. Es gibt nun mal keine Bilder von ihm, auf denen er den Finger am Abzug hat. Und bei General Motors war er nicht dabei.«
    Avery biß sich auf die Lippen. An jenen Tag hatte sie eine Menge lebhafter Erinnerungen: Tage in der Notaufnahme des Krankenhauses mit blutigem Hemd. Die Wunde war schnell geheilt — aber um wieviel schlimmer hätte es sein können, wenn der Grauhaarige...
    »Wartet, gerade ist mir was eingefallen!« rief sie. »Auf dem offiziellen Zeitplan für diesen Tag war der Besuch bei GM gar nicht aufgelistet — den haben wir später eingeschoben!«
    »Ich finde, die Sache wird langsam zu gefährlich. Sag Rutledge, wer du bist und was du vermutest, und sieh zu, daß du da wegkommst«, schlug Irish vor.
    »Das kann ich nicht«, sagte sie mit belegter Stimme. »Tate
braucht mich, versteht ihr nicht? Und Mandy auch. Ich verlasse sie nicht, bevor sie nicht in Sicherheit sind.«
    Sie umarmte ihre Freunde, bevor sie ging. »Es bedeutet mir viel, zu wissen, daß du in der Nähe bist«, sagte sie zu Van, denn Irish hatte ihr seine weitere Begleitung zugesagt. »Sieh dich genau um. Und sag mir sofort, wenn der Grauhaarige auftaucht.«
    Irish seufzte. »Deinetwegen habe ich die schlimmsten Bauchschmerzen meines Lebens«, sagte er mürrisch, »und ich will dich nicht noch mal verlieren.«
    Sie nahmen sich fest in die Arme. »Wirst du auch nicht.«
    »Achte darauf, daß du dir den Rücken deckst«, empfahl Van.
    »Tu’ ich, bestimmt.«
    Sie war schon spät dran und fuhr schnell nach Hause, aber sie war nicht schnell genug.

KAPITEL 34
    »Diese Vorkommnisse häufen sich«, sagte Tate ärgerlich zu Avery, als sie in Mandys Zimmer kam. »Ich gehe hier auf und ab und weiß nicht, wo du bist.«
    Atemlos hastete sie durchs Zimmer und setzte sich auf die Bettkante. Mandy schlief, aber auf ihren Wangen waren Tränenspuren. »Das tut mir leid. Zee hat gesagt, daß sie wieder einen Alptraum hatte.«
    Tate wirkte noch unruhiger als Zee, die sie im Flur erwartet hatte, als sie hereinkam. »Es war vor etwa einer Stunde — kurz nachdem sie eingeschlafen war.«
    »Hat sie sich an irgendwas erinnert?« fragte sie hoffnungsvoll.
    »Nein, ihre eigenen Schreie haben sie geweckt.«
    Avery strich Mandy durchs Haar und murmelte: »Ich hätte hier sein müssen.«
    »Das hättest du, verdammt noch mal. Sie hat nach dir gerufen. Wo, zum Teufel, warst du?«
    »Ich hatte noch was zu erledigen.« Sein schroffer Ton machte sie wütend, aber sie wollte nicht mit ihm streiten. »Ich werde jetzt bei ihr bleiben.«
    »Das geht nicht, die

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