Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition)

Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition)

Titel: Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
warum?«
    »Du... du fühlst dich so eng an.«
    Ihre Augen wichen nach dem langen, vielsagenden Blick aus.
    Als sie sich erst angezogen und ihre zerknitterte Kleidung glattgestrichen hatte, klappte sie die Sonnenblende herunter und betrachtete sich verzweifelt in dem kleinen Spiegel darin.
    Ihre Frisur war völlig zerzaust. Ein Ohrring fehlte. Der einstmals sorgfältig aufgetragene Lippenstift war über das ganze untere Drittel ihres Gesichts verschmiert. »Ich bin ein Wrack.«
    Tate streckte seinen Körper, so gut es ging, und stopfte das Hemd in den Hosenbund. Er fummelte an seinem Reißverschluß herum und fluchte zweimal, bis er ihn zubekam.
    »Tu dein Bestes«, sagte er und gab ihr den Ohrring, auf dem er gesessen hatte.
    »Ich werd’s versuchen.« Mit der Notfallausrüstung in ihrer Handtasche reparierte sie ihr Make-up und brachte ihre Frisur wieder in Ordnung. »Ich denke, den Zustand meiner Haare können wir aufs Wetter schieben.«
    »Und die roten Flecken um deinen Mund, die meine Bartstoppeln hinterlassen haben?« Tate berührte ihren Mundwinkel. »Brennen sie?«
    Sie zuckte gleichmütig mit den Schultern und lächelte schüchtern. Er erwiderte das Lächeln, stieg aus und kam zu ihr herüber.
    Als sie schließlich hinter der Bühne des Veranstaltungssaales angekommen waren, wo Eddy nervös auf und ab ging und Ralph mit dem Kleingeld in seiner Tasche klimperte, sahen sie wirklich zerzaust und vom Regen feucht, aber außergewöhnlich vergnügt aus.
    »Wo, zum Teufel, habt ihr gesteckt?« Eddy konnte vor Ärger kaum noch reden.
    Tate antwortete mit bemerkenswerter Beherrschung: »Ich habe Carole abgeholt.«
    »Das hat Zee uns schon gesagt, als wir im Hotel angerufen haben. Aber warum habt ihr so lange gebraucht?«
    »Kein Parkplatz«, erwiderte Tate knapp. Ihm gefiel das Kreuzverhör nicht. »Wo sind Jack und die anderen?«
    »Draußen. Sie versuchen die Meute abzulenken. Könnt ihr das hören?« Eddy deutete in Richtung Zuschauerraum, wo man die Leute im Chor stampfen und rufen hörte: »Wir wollen Tate, wir wollen Tate!«
    »Um so mehr werden sie sich jetzt freuen, mich zu sehen«, stellte Tate ruhig fest.
    »Hier ist deine Rede.« Eddy versuchte ihm mehrere Blätter Papier in die Hand zu drücken, aber er lehnte ab.
    Statt dessen tippte er sich mit dem Finger an den Kopf und sagte: »Hier ist meine Rede.«
    »Tun Sie das nie wieder, Tate«, warnte Ralph herrisch. »Wenigstens einer von uns muß wissen, wo Sie sind.«
    Dirk schwieg. Sein dunkles Gesicht war wutverzerrt. Aber sein Zorn richtete sich gegen Avery. Er hatte seinen Blick nicht mehr von ihr abgewandt, seit sie angekommen waren, aber sie hielt ihm eisern stand. Jetzt sagte er zornig: »Von nun an, Mrs. Rutledge, lassen Sie sich in seiner Freizeit von ihm bumsen, falls es sie wieder danach verlangt.«
    Tate stieß einen wilden Laut aus und stürzte sich auf den anderen Mann. Er stieß ihn gegen die Wand und preßte seinen Arm gegen Dirks Kehle. Sein Knie schnellte hoch und traf zwischen Dirks Beine. Dirk ächzte vor Überraschung und Schmerz.
    »Tate, bist du völlig durchgedreht?« brüllte Eddy.
    Er versuchte vergeblich, Tates Arm wegzuziehen. Tates Nase war kaum zwei Zentimeter von Dirks Nase entfernt. Sein Gesicht verriet seine mörderischen Gedanken, Dirks Gesicht lief langsam blau an.
    »Tate, bitte«, flehte Avery verzweifelt und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Kümmere dich doch gar nicht um ihn. Es macht mir nichts aus, was er sagt.«
    »Wenn Sie jemals«, sagte Tate leise und drohend, »jemals wieder meine Frau beleidigen, werde ich Sie umbringen, ist das klar?« Er drückte sein Knie in Dirks Hoden, und Dirk nickte, so gut er konnte.
    Langsam senkte Tate den Arm. Dirk krümmte sich, preßte die Hand auf die Eier, hustete und ächzte. Ralph kam ihm hastig zu Hilfe. Tate strich sich das Haar zurück, wandte sich Eddy zu und sagte kühl: »Gehen wir.« Dann streckte er seine Hand nach Avery aus.
    Sie nahm sie und begleitete ihn auf die Bühne.

KAPITEL 38
    Mandy bestand darauf, statt ihres Nachthemdes noch das T-Shirt anzuziehen, das Tate ihr geschenkt hatte, obwohl es schon lange nach Mitternacht war. Sie betrachtete noch voller Bewunderung die silbernen Buchstaben auf ihrer Brust und sah glücklich zu ihm auf. Dann gähnte sie, griff nach ihrem Teddy und sank auf ihr Kissen.
    »Sie weiß schon genau, wie sich eine richtige Frau benimmt.«
    »Was genau soll diese Bemerkung bedeuten?« hakte Avery nach, als sie auf dem Weg in ihr

Weitere Kostenlose Bücher