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Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition)

Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition)

Titel: Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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erklärte ihm, wem er öffentlich danken müsse. »Carole, du siehst furchtbar aus. Mach was mit deinem Gesicht, bevor du runterkommst.« Dann schob er Tate durch die Tür hinaus.
    Avery folgte ihnen in den Salon. Da hörte sie jemanden Caroles Namen rufen. Fancy drängte sich durch die Menge ins Zimmer und lief Avery direkt in die Arme. »Fancy, wo warst du nur? War etwas in dem Postfach?«
    »Hier.« Sie drückte Avery das Päckchen in die Hand. »Hoffentlich ist es den ganzen Streß wert!«
    »Los, Carole, und du auch, Fancy, gehen wir!« Eddy winkte sie zur Tür.
    Avery riß den Umschlag auf und sah das Videoband darin. »Halt sie auf, wenn du kannst.«
    »Was?« Verblüfft sah Fancy sie im Schlafzimmer verschwinden. »Ich glaube, jetzt sind wirklich alle verrückt geworden.«
    Avery steckte hastig das Band in den Videorecorder, ließ es im Zeitraffer laufen, bis das Bild kam. Sie las im Vorspann, daß Van Lovejoy der Kameramann war.
    Aufgeregt begriff sie, daß etwas wirklich Wichtiges auf dem Band sein mußte, wenn Van es zum Postfach geschickt hatte.
    Auf dem Band war ein Bericht über eine paramilitärische Gruppe von Weißen, die sich als Herrenmenschen empfanden und sich an Wochenenden in einem Lager in der Wildnis trafen, um zu planen, wie sie alle anderen auslöschen würden, die nicht so waren wie sie. Irgendwann wollten sie Amerika beherrschen und eine reinrassige Nation daraus machen.
    Van mußte sehr von dem Haß der Organisation beeindruckt gewesen sein, denn er hatte die Kriegsspiele aufgezeichnet, die sie spielten. Man sah sie beim Training von Guerillataktik und beim Unterricht ihrer Kinder, denen sie beibrachten, daß sie allen anderen Menschen überlegen seien. Und das alles im Namen der Christlichkeit!
    Es war ein fesselndes Video, und es tat ihr leid, daß sie es im Zeitraffer abspielen mußte. Trotzdem verstand sie noch nicht, warum es Van Irish geschickt hatte.
    Die Kamera zeigte jetzt eine Gruppe von Männern in militärischer Kleidung, die bis zu den Zähnen bewaffnet waren. Avery ließ das Band noch einmal zurücklaufen und sah es sich langsam an, um jedes Gesicht deutlich erkennen zu können. Der Kommandant brüllte seinen Soldaten Befehle zu. Dann kam eine Großaufnahme von einem Gesicht. Avery schnappte nach Luft, denn sie erkannte ihn. Er sah anders aus. Die Haare waren fast ganz geschoren. Tarnfarben waren über sein Gesicht geschmiert, aber trotzdem erkannte sie ihn sofort, weil sie schon seit Monaten mit ihm zusammenlebte.
    »Daß alle Menschen gleich sein sollen, ist ein Haufen Blödsinn«, brüllte der Kommandant in ein Mikrofon. »Ein pures Gerücht, das die Minderwertigen in Umlauf gebracht haben, in der Hoffnung, daß man ihnen glaubt.«
    Der Mann, den Avery kannte, applaudierte und pfiff. Haß glühte in seinen Augen.
    »Wir wollen nicht mit Negern und Judenschweinen und Verrückten zusammenleben, stimmt’s?«
    »Stimmt!«
    »Wir wollen nicht, daß sie unsere Kinder mit ihrer roten Propaganda verderben, stimmt’s?«
    »Stimmt!«
    »Also, was tun wir mit denen?« Die Gruppe erhob sich wie ein Mann. Vans Kamera blieb auf den Mann gerichtet, der am leidenschaftlichsten bei der Sache war. »Wir bringen die Hunde um!« rief er mit verzerrtem Gesicht.
    Plötzlich ging die Tür auf. Avery schaltete hastig das Band ab und sprang vom Bett. »Jack!« Sie konnte kaum gerade stehen.
    »Eigentlich müßten wir schon unten sein, aber ich bin froh, daß wir einen Augenblick für uns allein haben. Die anderen sind alle schon unten.«
    Avery lehnte sich an den Fernsehapparat.
    Er kam näher. »Sag mir, warum du auf Teufel komm raus mit mir geflirtet hast.«
    Avery schnappte verzweifelt nach Atem. »Jack...«
    »Nein, ich muß es wissen. Dorothy Rae sagt, ich wäre dir völlig egal, und daß du nur versuchen wolltest, Tate und mich zu entzweien. Deswegen hast du mich so gereizt. Du wolltest nur, daß ich der Dumme bin, stimmt’s?«
    »Ja, es tut mir leid, aber...«
    »Nein, hör gut zu. Du kannst ihr nicht das Wasser reichen. Sie hat Charakter, ganz im Gegensatz zu dir.«
    »Jack, seit wann arbeitet Eddy für Tate?«
    Er trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. »Was, zum Teufel...«
    »Es ist wirklich wichtig!« rief sie. »Wie ist er Wahlkampfleiter geworden? Hat jemand seine Vergangenheit überprüft? Hat er sich den Job erschwindelt?«
    »Worüber redest du? Wir haben ihn angestellt, er hat sich nichts erschwindelt. Das weißt du so gut wie ich.«
    »Angestellt?« wiederholte sie

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