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Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition)

Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition)

Titel: Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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matt. »Wer hat ihn angestellt, Jack? Wessen Idee war das?«
    Jack sah sie ratlos an und zuckte mit den Schultern. »Vater.«

KAPITEL 49
    Das Corte Real war schön, hatte nur einen Nachteil: Zu dem Ballsaal gab es nur eine Tür, zu der man durch einen engen Flur gelangte. Und das war wie ein Flaschenhals.
    Der neue Senator wurde mitsamt seiner Familie durch die Menge geschoben, Fernsehscheinwerfer erzeugten eine Helligkeit um seinen Kopf, die wie ein Heiligenschein aussah. Sein Lächeln war bescheiden und doch voll Selbstvertrauen — genau die Kombination, die es nur bei großen Männern gibt.
    Tates großer, grauhaariger Beobachter drängte sich am anderen Ende des Podiums durch die Menge. Er fiel nicht auf, obwohl er seine Ellenbogen benutzte. Das hatte er im Laufe der Jahre gelernt.
    Aber in letzter Zeit hatte er sich öfter gefragt, ob er nicht langsam nachließ, denn er war fast sicher, daß Mrs. Rutledge ihn bei mehr als einer Gelegenheit entdeckt hatte.
    Jetzt fiel ihm plötzlich auf, daß sie nicht bei Tate war. Er sah zur Tür. Aha, da war sie. Sie sah verzweifelt aus, offensichtlich weil sie von den anderen getrennt worden war.
    Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem jungen Mann mit der großen Ausstrahlung zu, dessen Erscheinen im Ballsaal die Menge wild gemacht hatte. Als er die Stufen zum Podium hinaufstieg, wurden die Luftballons von der Decke losgelassen. Dadurch steigerte sich das Durcheinander noch mehr, und es war kaum noch etwas zu sehen.
    Auf der Bühne schüttelte Tate einigen seiner einflußreichsten Förderer die Hand, darunter ein paar berühmte Sportler und eine bekannte Filmschauspielerin. Er winkte dem Publikum zu, und sie jubelten.
    Der Grauhaarige hielt seinen Blick fest auf Tate gerichtet – den Helden der Stunde. Mitten in dieser Freudenorgie war nur sein Gesicht ernst und entschlossen.
    Er bewegte sich ohne zu zögern auf das Podium zu. Das Chaos hätte fast jeden eingeschüchtert, doch ihm machte es nichts aus. Er fand es nur lästig. Nichts würde ihn daran hindern, zu Tate Rutledge zu kommen.
     
    Avery erreichte atemlos die Tür zum Ballsaal. Ihr Herz fühlte sich an, als würde es gleich zerbersten, die Muskeln ihrer Beine brannten. Sie war vom zwanzigsten Stockwerk über die Treppe heruntergerannt.
    Sie hatte gar nicht erst versucht, einen Aufzug zu bekommen, sondern nur Jack kurz ins Bild gesetzt, daß das Leben seines Bruders in Gefahr war; dann war sie zusammen mit ihm losgelaufen. Irgendwo im Treppenhaus mußte Jack noch sein.
    Sie blieb nur kurz stehen, um Atem zu holen, und stürzte sich
wie wild in die Menge und in Richtung Podium. Es gelang ihr, voranzukommen, aber langsam.
    Sie sah Tates Kopf über der Menge, als er die Stufen hinaufging. »Tate!«
    Er hörte sie rufen und drehte sich um, konnte sie aber nicht sehen. Da griff jemand nach seiner Hand, um sie zu schütteln.
    Avery suchte überall nach Eddy. Er stand auf dem Podium und wies allen ihre Plätze zu. Dann forderte er Tate auf, zum Rednerpult zu gehen, wo Dutzende von Mikrofonen seine ersten Worte als Senator aufnehmen würden.
    »Tate!« Er konnte sie unmöglich hören, denn die Menge, die ihren Helden sah, grölte jetzt in voller Lautstärke. »O Gott, nein. Laßt mich durch. Laßt mich durch!«
    Das Adrenalin in ihrem Blut gab Avery ungeahnte Kräfte. Ohne jede Rücksicht trat und kratzte sie die Leute und kämpfte sich zum Podium vor.
    Jack hatte sie schließlich eingeholt. »Carole«, japste er, »was soll das heißen, Tates Leben ist in Gefahr?«
    »Hilf mir, zu ihm zu kommen. Jack, um Gottes willen, hilf mir!«
    Er tat sein bestes. Als sie etwas Raum vor sich hatte, sprang sie hoch und winkte wild. »Tate!«
    Der Grauhaarige!
    Er stand in der Nähe des Podiums, halb hinter einer Flagge des Staates Texas verborgen.
    »Nein!« schrie sie. »Tate!«
    Jack schob sie von hinten. Sie stolperte die Stufen hinauf. »Tate!«
    Er hörte ihren Ruf, drehte sich zu ihr um und streckte die Hand nach ihr aus. Sie rannte über die Bretter, aber nicht zu Tate.
    Ihre Augen waren fest auf seinen Widersacher gerichtet. Und die seinen auf sie. Als er plötzlich merkte, was sie vorhatte, wurde sein Blick kristallhart.
    Wie in Zeitlupe sah Avery, daß Eddy in seine Jacke griff. Ihre Lippen formten das Wort, aber sie wußte nicht, daß sie wirklich schrie, als er die Pistole zog und auf Tates Hinterkopf zielte.
    Avery machte einen Satz zu Tate und stieß ihn zur Seite. Den
Bruchteil einer Sekunde später traf sie Eddys

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