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Trügerisches Bild: Ein Auftrag für Spenser

Trügerisches Bild: Ein Auftrag für Spenser

Titel: Trügerisches Bild: Ein Auftrag für Spenser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert B. Parker
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immer das auch heißt.“
    „Eine Sportmetapher. Meist reagiere ich einfach. Aber in diesem Fall hatte ich so etwas tatsächlich früher schon mal gemacht. Vor langer Zeit in London. Es fiel mir sozusagen wieder ein, als Pearl mich vorwarnte.“
    „Warum, denkst du, hat sie das gemacht?“
    „Weil sie mich liebt?“
    „Das tun wir beide, ja. Aber im Ernst. Was hat sie auf diese Weise knurren lassen? Du hast gesagt, dass du so einen Laut noch nie von ihr gehört hattest.“
    „Noch nie. Es klang überhaupt nicht nach ihr.“ „Also warum?“
    „Ein Geruch im Raum, den sie noch nicht kannte?“
    „Davon muss es hundert geben. Die Leute vom Putztrupp. Klienten. Warum dieser Geruch?“
    „Keine Ahnung.“
    Wir schwiegen. Pearl schob sich langsam in eine noch bequemere Position.
    „Ich habe fast mein ganzes Leben lang einen Hund gehabt“, sagte ich. „Meist einen Deutsch Kurzhaar namens Pearl. Ich versuche, die Tiere nicht zu romantisieren. Aber für mich ist glasklar, dass in ihnen mehr vorgeht, als wir begreifen.
    Susan nickte. „Denkst du, sie hat irgendwie gewusst, dass etwas Schlimmes drohte?“
    „Man weiß nur sehr wenig über Hunde.“
    Susan nickte und sah zu Pearl. „Tja, was immer sie dazu veranlasst hat. Guter Hund!“
    Pearl öffnete die Augen und sah Susan kopfüber an, stellte fest, dass sich nichts von Belang tat, und schloss die Augen wieder.
    „Und die Frage, die du hattest?“, sagte ich.
    Susan leerte ein Tütchen Süßstoff in ihren Kaffee und rührte sorgfältig um. „Als Pearl dich gewarnt hat und du über die Straße gegangen bist und nachgesehen hast und diese beide Männer in deinem Büro auf dich warteten …“
    „Ja?“
    „Warum hast du da nicht einfach die Polizei gerufen?“ „,Die Polizei gerufen‘.“
    „Ja.“
    Ich trank einen Schluck Kaffee. Susan wartete.
    „Daran habe ich gar nicht gedacht“, sagte ich. „Buchstäblich?“
    „Buchstäblich.“
    Sie nickte langsam. „Und wenn du daran gedacht hättest, wärest du trotzdem genauso vorgegangen, stimmt’s?“
    „Ja.“
    „Weil du Sachen selber in Ordnung bringst.“
    „Ja.“
    „Immer noch der Sohn deines Vaters.“
    „Und der meiner Onkel.“
    Sie nickte. „Stellst dich immer noch dem Bären.“
    „Du wusstest die Antwort schon, bevor du gefragt hast.“ „Aber ich hab mich gefragt, ob du sie auch wissen würdest.“ „Du weißt, woher ich komme. Und du weißt, was ich tue, und wenn ich das auch weiterhin tun will, kann ich nicht die Polizei rufen, sobald es eng wird.“
    „Weil das schlecht fürs Geschäft ist?“
    „Es ist schlecht fürs Geschäft, absolut richtig, aber das trifft es nicht ganz.“
    „Weil es schlecht für dich ist.“
    „Bingo.“
    „Um das zu tun, was du tust, musst du wissen, dass du alleine damit fertig wirst.“
    „Ja.“
    „Du kannst dir von Freunden helfen lassen … Von Hawk zum Beispiel. Aber du bist immer noch dabei. Und hast die Verantwortung.“
    „Mehr oder weniger.“
    „Wenn du die Polizei rufst, wird von dir erwartet, dass du beiseitetrittst und sie machen lässt.“
    „Nicht bloß erwartet.“
    „Du bist ein berufsmäßiger harter Kerl. Und berufsmäßige harte Kerle passen nicht einfach, wenn’s eng wird.“
    „Wow. Eine Sportmetapher.“
    „Ich gebe mir Mühe. Ich möchte genauso sein wie du.“ „Ich fände es absolut schrecklich, mit jemandem wie mir zu schlafen.“
    „Ist ja komisch. Mich hat das nie gestört.“ „Rätselhaft.“
    „Ja. Und doch ist es so.“ Susans Saftglas war noch fast voll. Sie ließ es stehen und trank einen Schluck Kaffee. „Das Ganze lief darauf hinaus, dass du zwei Menschen töten musstest. Wie geht es dir damit?“
    „Sie hätten sonst mich getötet.“
    „Ja, klar. Aber wie geht es dir damit?“
    „Durchwachsen. Zunächst mal habe ich gewonnen, und die haben verloren.“
    „Und weiter?“
    „Ich bin froh, dass sie mich nicht getötet haben.“
    „Ich auch.“
    „Und es gefällt mir nicht, Menschen zu töten.“ „Trotzdem tust du es.“
    „Werde ich auch in Zukunft. Aber es gefällt mir nicht.“ „Du könntest mit dieser Arbeit aufhören.“
    „Könnte ich.“
    „Wirst du aber nicht.“
    „Nein.“
    „Weil du nun einmal bist, was du bist und wer du bist. Und wenn du aufhörst, wärest du es nicht mehr ganz.“
    „Ich wäre immer noch mit dir zusammen.“
    „Ich wäre nicht genug.“
    „Wenn du mich bitten würdest, dass ich mich ändere, dann würde ich das tun.“
    „Ich würde dich nie darum

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