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Trügerisches Bild: Ein Auftrag für Spenser

Trügerisches Bild: Ein Auftrag für Spenser

Titel: Trügerisches Bild: Ein Auftrag für Spenser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert B. Parker
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Brüssel.“ „Gibt es eine Möglichkeit, das zurückzuverfolgen?“
    „Sie meinen, zu den früheren Besitzern?“
    „Ja.“
    „Da müssten Sie sich an die Erben wenden.“
    „Das ist eine erregende Aussicht. Wohnt jemand von der Familie hier in der Gegend?“
    „Das ist alles vor meiner Zeit passiert. Ich weiß es wirklich nicht. Anscheinend war Wendell Forbes als Einziger an der Kunst interessiert.“
    „Gut“, sagte ich. „Erzählen Sie mir ein bisschen was über Morton Lloyd.“
    „Morton Lloyd?“
    „Ja. Ich bin an allem interessiert.“
    „Er ist unser Rechtsberater. Ich glaube, Sie haben ihn einmal kennengelernt.“
    „Habe ich, ja. Wie kommt es, dass er Sie vertritt?“
    „Er ist Mitglied unseres Beirats.“
    „Dann arbeitet er ohne Honorar?“
    Richards lächelte dünn. „Wir zahlen ihm eine feste Summe für allgemeine Beratungstätigkeiten. Und wenn es honorarfähige Tätigkeiten gibt, erledigt er sie gegen Rechnung.“
    „Wobei er die Unterscheidung trifft.“
    Richards lächelte, sagte aber nichts dazu.
    „Und er war es, der Ihnen vorgeschlagen hat, Ashton Prince als Unterhändler zu nehmen.“
    „Ja.“
    „Hat er gesagt, woher er Prince kennt?“
    „Ich kann mich an nichts Derartiges erinnern.“
    „Und niemand hat Sie in irgendeiner Weise wegen des Gemäldes zurate gezogen, seit Prince tot ist?“
    Richards sah mich ehrlich entsetzt an. „Ich bin davon ausgegangen, dass das Gemälde nicht länger existiert.“
    „Und Sie haben keinen Grund, das anzuzweifeln?“ „Wäre schön, wenn ich das könnte. Denken Sie denn, es ist nicht zerstört worden?“
    „Das weiß ich nicht. Aber ich könnte wetten, dass es noch existiert.“
    „Das wären wunderbare Neuigkeiten. Kunstwerke sind immer einzigartig. Was verloren ist, kann nicht ersetzt werden.“
    „Dann hat sich also niemand wegen des Gemäldes mit Ihnen in Verbindung gesetzt?“
    „Nein.“
    „Sollte ich etwas herausfinden, sage ich Ihnen Bescheid.“ „Danke. Habe ich Ihnen denn weiterhelfen können?“ „Nicht viel.“
    „Das tut mir leid“, sagte Richards.
    „Machen Sie sich nichts draus“, sagte ich. „Bis jetzt hat mir niemand sonderlich weiterhelfen können.“

48
    Morton Lloyd arbeitete von einem alten grauen Steingebäude auf der Batterymarch Street aus. Sein eigentliches Büro war aufdringlichster Kolonialstil, einschließlich der Empfangsdame, die ein bisschen aussah wie Molly Pitcher. An den getäfelten Wänden hingen Drucke von Kompanien der amerikanischen Milizen. Außerdem eine großformatige Darstellung der Kapitulation von Lord Cornwallis. Das Gemälde sah mir amateurhaft aus.
    „Mein Name ist Spenser“, sagte ich zu der Empfangsdame. „Ich muss Mr. Lloyd sprechen.“
    „Mr. Lloyd spricht gerade mit einem Klienten. Haben Sie einen Termin?“
    „Ich kann warten.“
    „Sie haben noch nicht gesagt, ob Sie einen Termin haben, Sir.“
    „Früher oder später haben wir alle einen Termin, Ma’am. In Samarra.“
    „Was?“, fragte Molly Pitcher.
    „Ich habe keinen Termin. Aber ich habe heute nichts anderes vor. Also kann ich ebenso gut hier bleiben. Richten Sie Mr. Lloyd aus, es geht um Dame mit einem Finken .“
    „Um Dame was?“, fragte Molly.
    „Er versteht das schon. Dame mit einem Finken .“
    Sie schrieb es auf einen Notizzettel. Ich lächelte. Sie sah mich an, ohne zu lächeln.
    „Nun kommen Sie schon“, sagte ich. „Mein Lächeln ist ansteckend. Das sagen alle. Niemand kann sich dagegen wehren, zurückzulächeln.“
    Sie sah mich an, als wäre ich ein sprechender Pavian und ließ kurz ein völlig mechanisches Lächeln aufblitzen, dann wandte sie sich wieder ihrem Computer zu.
    Ich setzte mich in einen schwarzen Kapitänsstuhl, auf dessen Rückenlehne ein goldener fliegender Adler schabloniert war. Es war sehr still im Empfangsbereich. Ein paar Mal sah Molly Pitcher fast schon verstohlen von ihrem Computer auf, und jedes Mal schenkte ich ihr mein gewinnendstes Lächeln. Und jedes Mal bestand ihre einzige Reaktion darin, sich wieder ihrem Computer zuzuwenden. Sie musste eine Frau von eiserner Selbstbeherrschung sein.
    Die Tür zum Büro ging auf, und Mort das Wort geleitete ein Pärchen mittleren Alters heraus.
    „Also verhalten Sie sich einfach still“, sagte er. „Das lässt sich sicher außergerichtlich regeln.“
    Er brachte sie an mir vorbei zur Eingangstür, machte ihnen auf und schloss die Tür hinter ihnen wieder.
    Dann drehte er sich betont langsam um und sah mich an. „Was

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