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Trügerisches Bild: Ein Auftrag für Spenser

Trügerisches Bild: Ein Auftrag für Spenser

Titel: Trügerisches Bild: Ein Auftrag für Spenser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert B. Parker
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Belson.“
    „Der aus Quirks Truppe?“
    „Ja.“
    „Ich hab gestern mit ihm gesprochen. Er hat mir von der Bombe erzählt.“
    „Ich habe alles aufgeschrieben, was ich weiß, und alles, was ich mir denke und woher ich es weiß und warum ich es denke. Ich hab mir das Ganze vor dem Abschicken noch mal durchgelesen, und es ist sehr schön geschrieben.“
    „Für den Fall, dass die gewinnen und Sie verlieren?“
    „Das Beste erwarten. Mit dem Schlimmsten rechnen.“ „Na ja, wenigstens habe ich dann ein Andenken.“ „Klingt ja nicht gerade nach einer Vertrauensbekundung.“ „Die scheinen zu wissen, was sie tun.“
    „Und sie haben mich zweimal nicht erwischt.“
    „Beim ersten Mal nur, weil Sie Ihren Hund dabei hatten. Beim zweiten Mal nur, weil Sie Ihre Tasche auf das Bett geworfen haben. Dass Sie noch am Leben sind, verdanken Sie hauptsächlich Ihrem Glück.“
    „Glück ist eine Folge systematischer Planung.“
    „Zitieren Sie schon wieder irgendwen?“
    „Branch Rickey.“
    „Herrgott noch mal. Sie wissen Zeug, das den meisten Leuten am Arsch vorbeigeht. Gehen Sie sich die Herzberg Foundation mal angucken?“
    „Ja.“
    „Belson hat mir von Ihrer Lockvogel-Theorie erzählt.“ „An der ist nichts falsch. So können wir mit denen Kontakt halten. Sonst stehen wir mit nichts da.“
    „Mochten Sie diesen Prince?“
    „Teufel, nein.“
    „Und doch sind Sie bereit zu sterben, um seine Mörder zu fassen.“
    „Ich bin nicht bereit zu sterben. Ich bin bereit, es zu riskieren. Ich hatte dafür sorgen sollen, dass er am Leben bleibt.“
    „Weiß ich. Weiß ich doch. Wie geht’s Susan damit?“
    „Ihr gefällt das auch nicht. Aber sie weiß, dass ich es tun muss.“
    „Sie versteht das?“
    „Ja.“
    „Würden die meisten Frauen nicht.“
    „Susan ist nicht die meisten Frauen.“
    „Nein“, sagte Healy. „Das mal auf keinen Fall.“ Wir legten auf.

46
    Ich machte frischen Kaffee, goss mir eine Tasse ein, setzte mich an meinen Schreibtisch und trank. Die rechte oberste Schreibtischschublade stand offen, damit ich im Notfall an den Revolver kam. Ich holte mir den Bericht noch mal auf den Bildschirm. Eine überraschende Menge an Material, wenn man ihn sich so ansah. Irgendwas davon zu beweisen war vielleicht ein Problem. Ich konnte rüber nach Brighton zur Herzberg Foundation fahren und mal schauen, was dort so los war. Ich konnte zu Lloyd, dem Rechtsverdreher fahren und schauen, ob ich irgendwas über die Herzberg Foundation aus ihm rausbekam, das sich benutzen ließ, wenn ich dort rüber fuhr und mal schaute, was so los war. Normalerweise bekam man aus Anwälten nicht viel raus, aber wenn Mort das Wort klar wurde, dass er mindestens zwei Morde und zwei Mordversuche deckelte, war er ja vielleicht nicht mehr ganz so zugeknöpft.
    Meine Bürotür ging auf. Ich legte meine Hand auf den Revolver. Quirk kam rein. Ich nahm die Hand wieder weg.
    „Sie sehen so aus, als hätten Sie gerade eine Verabredung mit Renée Zellweger gehabt, und alles lief toll“, sagte ich.
    Quirk lächelte, was bei ihm nicht oft vorkam. Er holte sich einen frisch gebrühten Kaffee und setzte sich auf einen meiner Klientenstühle. „Ich habe eine gute und eine schlechte Neuigkeit. Die schlechte: Die Nummernschilder an dem Lexus waren gestohlen, also führt uns das nicht weiter. Die gute …“
    Er lächelte wieder. Zweimal am selben Morgen. Er war ja richtig aus dem Häuschen.
    „Wir haben die tätowierten Häftlingsnummern zurückverfolgen können.“
    „Dann zum Teufel mit dem Lexus“, sagte ich.
    „Lief übers Holocaust Museum in Washington. Mit Epsteins Hilfe; er hat uns einen Agenten von der FBI-Zentrale rübergeschickt. Wir haben da von einer Stelle in Deutschland erfahren, wo haufenweise Nazizeug aufbewahrt wird. Wir haben bei der amerikanischen Botschaft angerufen. Hat einen Senator und zwei Kongressleute gebraucht, aber wir haben sie dazu gekriegt, jemanden dorthin zu schicken, und die gute Frau meinte, dass es dort ungefähr 500 Ringbücher voller Namen und Häftlingsnummern von allen gibt, die in Auschwitz gewesen sind. Von jedem einzelnen.“
    „Man stelle sich einmal vor, das auf dem neuesten Stand zu halten.“
    „Das stelle man sich einmal vor.“
    „Und wer hatte unsere Tätowierung?“
    „Ein Mann namens Judah Herzberg.“
    „Volltreffer!“, sagte ich.
    „Ist als verstorben aufgeführt. Mit einem Datum: August 1943.“
    „Da muss es eine Verbindung zu den Leuten geben, die versucht haben, mich

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