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Trügerisches Spiel (German Edition)

Trügerisches Spiel (German Edition)

Titel: Trügerisches Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Zähne zusammen. Sie würden überleben! Als der Wagen langsamer wurde und die Straße holperiger, ahnte er, dass ihre Reise bald zu Ende war. Wo auch immer sie sich befanden, Leone würde dafür sorgen, dass der Ort nicht zu ihm zurückverfolgt werden konnte. Seine Muskeln spannten sich an, doch er zwang sich, sie wieder zu entspannen. Er würde seine Kraft später vermutlich noch brauchen, es brachte nichts, sich jetzt zu verausgaben.
    Sanft strich er über Jocelyns Rücken, die wieder zu zittern begonnen hatte, und wünschte sich, er könnte sie in die Arme nehmen und bis auf ihren Geruch und ihren Geschmack noch einmal alles andere vergessen. Da das nicht möglich war, drückte er sie nur einmal kurz aufmunternd an sich, bevor er ein Stück von ihr abrückte. Kein Grund, Leone zu zeigen, wie viel er sich wirklich aus ihr machte. Wobei er das vermutlich schon wusste oder spätestens erfahren würde, wenn sein Lakai ihm erzählte, was er gehört und gesehen hatte. Jay unterdrückte einen Fluch. Warum hatte er zugestimmt, Dave zu treffen? Auch wenn er geglaubt hatte, das Risiko abschätzen zu können, hatte er sich offensichtlich verrechnet. Es gab eigentlich nur eine Möglichkeit, wie Leone ihn aufgespürt haben konnte: Er musste Dave gefolgt sein. Doch wie hatten sie den Jeep gefunden? Gut, vermutlich gab es in San Francisco nicht allzu viele Kennzeichen aus Montana, aber trotzdem war die Stadt viel zu groß, um ihn so schnell ausfindig zu machen.
    Jay schüttelte die Gedanken ab, sie brachten ihn jetzt nicht weiter. Er konnte nur hoffen, dass es Dave gut ging und sie irgendwie lebend aus dieser Sache herauskamen. Seine Pistole war verschwunden, aber er hatte noch ein Kampfmesser an seinem Bein befestigt, das er im Notfall benutzen konnte. Ein kleiner Trick seines Bruders Clint, der als SEAL die Fähigkeit beherrschte, an allen möglichen und unmöglichen Körperstellen Waffen zu verstecken. Normalerweise benötigte Jay das als Detective nicht, aber jetzt konnte es über Leben und Tod entscheiden.
    Der Wagen bremste ab, und Jay erhob sich in einer fließenden Bewegung. Er hielt Jocelyn eine Hand hin und zog sie hoch. Er drückte ihre Finger noch einmal beruhigend und schob sie dann hinter sich.
    »Bleiben Sie dort hinten stehen.« Der Verbrecher ließ ihn nicht aus den Augen, während von außen die Schiebetür aufgezogen wurde.
    Helles Licht drang ins Innere, und es dauerte einen Moment, bis sich Jays Augen darauf einstellten. Der Schmerz in seinem Kopf intensivierte sich, und er widerstand dem Impuls, die Beule zu berühren, die sich sicher an seinem Hinterkopf gebildet hatte. Seine Wange hatte anscheinend auch etwas abbekommen, wahrscheinlich als er auf den Boden geprallt war.
    Jeder Schmerz war vergessen, als ein weiterer Mann in den Wagen trat und auf ihn zuging. In der Hand hielt er ein Stück Stoff. »Drehen Sie sich um.« Stumm blickte Jay ihn an und rührte sich nicht. Der Verbrecher grunzte ungeduldig. »Entweder Sie tun das, was ich sage, und lassen sich die Augen verbinden, damit Sie später wieder freigelassen werden können, oder wir machen es auf die harte Tour, aber dann kann ich nicht versprechen, dass Sie überleben werden.«
    Da weiterhin die Pistole auf ihn gerichtet war, hatte er keine Wahl, auch wenn es ihm gegen den Strich ging, sich so auszuliefern. Mit einem flauen Gefühl im Magen drehte er sich langsam um. Jocelyns Hände gruben sich in sein T-Shirt. Sein Blick traf Jocelyns, bevor der Stoff über seine Augen fiel und an seinem Hinterkopf verknotet wurde. Jay biss auf seine Lippe, um nicht aufzuschreien, als der Verbrecher dabei seine Beule streifte. Jocelyns Hand umklammerte seine, er konnte ihre Angst spüren.
    »Die Frau auch.«
    Eine Hand schloss sich um seinen Oberarm und zog ihn heftig von Jocelyn weg. Hilflose Wut baute sich in ihm auf, die er nur mit Mühe zurückhalten konnte. Ein leiser Schmerzenslaut von Jocelyn brachte das Fass zum Überlaufen. Er riss sich los und tastete sich vorwärts, bis er sie erreichte. Seine Hände glitten über sie, um sich zu überzeugen, dass es ihr gut ging.
    »Können wir jetzt endlich gehen? Der Boss wird schon ungeduldig.« Jemand drehte ihn alles andere als sanft um, doch er ließ Jocelyn nicht los. »Raus jetzt.«
    Blind ging er vorsichtig los und erkannte gerade noch rechtzeitig durch den Luftzug, dass er sich in der offenen Tür befand. Er landete relativ unbeschadet auf dem Boden und half Jocelyn heraus. Eine kräftige Hand legte sich auf

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