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Trügerisches Spiel (German Edition)

Trügerisches Spiel (German Edition)

Titel: Trügerisches Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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erfahren.« Jocelyn sah, dass er immer noch die Pistole auf Thureau gerichtet hielt, seine Stimme war eiskalt, als er weitersprach. »Wer sagt mir, dass Sie nicht zu den Verbrechern gehören? Denn die scheinen auch über jeden unserer Schritte informiert zu sein.«
    »Ich habe nichts mit diesen Kerlen zu tun! Aber ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, alles zu wissen, was bei ihnen vorgeht. Monatelang war Ruhe, doch plötzlich gab es richtig viel Aktivität, was für mich nur bedeuten konnte, dass eine Bedrohung aufgetaucht war. Ich habe ein paar Nachrichten abgefangen, die das bestätigten. Deshalb wusste ich, dass Jocelyn wieder in San Francisco war. Ich habe versucht, mit ihr in Kontakt zu treten, aber sie war so schnell wieder verschwunden, dass es nicht dazu kam. Und als sie zurück war, wurde jeder ihrer Schritte verfolgt. Allerdings von jemandem, den ich nicht einschätzen konnte. Deshalb habe ich keinen Kontaktversuch gewagt.«
    Jay wirkte skeptisch. »Worüber wollen Sie mit uns sprechen?«
    »Über Philip Jones’ und Roy Stapletons trügerisches Spiel.« Wut sprach aus jedem Wort, seine Hände waren zu Fäusten geballt.
    Jays Körper spannte sich an, doch Jocelyn kam ihm zuvor. »Philip Jones, der Anwalt?«
    Thureau nickte. »Genau der. Einige der einflussreichsten Leute in San Francisco zählen zu seinen Klienten.«
    »Und wer ist dieser Stapleton? Auch ein Anwalt?«
    »Schon mal was von Bayrost Construction gehört? Roy Stapleton gehört das größte Bauunternehmen in der Gegend. Seit einigen Jahren erhält er immer wieder bei lukrativen Projekten den Zuschlag. Die Angebote seiner Konkurrenten waren streng geheim, doch er hatte Insiderinformationen – von seinem guten Freund Philip Jones, der die Infos von seinen Klienten und Golfkumpels in hohen Positionen bekommt – und konnte daher selbst noch so gute Angebote ausstechen.«
    Unruhig bewegte sich Jay. »Das ist ja interessant, aber was hat das mit Jocelyn zu tun?«
    Für einen Moment huschte ein undeutbares Gefühl über Thureaus Gesicht. »Ich habe die beiden bei einem heimlichen Treffen in einer Kneipe fotografiert und die Fotos dann an Jones’ Büro geschickt.«
    Jocelyn schnappte nach Luft. »Sie waren das? Dann ist unsere Vermutung richtig, dass ich deshalb ermordet werden soll?«
    Diesmal spiegelte sich etwas wie Schuldgefühl in seinen Augen. »Ich gehe davon aus. Mit den Fotos wollte ich ihm klarmachen, dass jemand von ihren Machenschaften weiß und sie nicht damit davonkommen werden. Nie hätte ich gedacht, dass sie deshalb jemanden töten würden. Es war ein unglücklicher Umstand, dass der Umschlag falsch einsortiert wurde.«
    Kevin sprang unerwartet vor und stürzte sich auf Thureau. »Kannst du dir vorstellen, wie sehr meine Schwester leiden musste, nur weil du nicht nachgedacht hast? Wie viele Leben du dadurch zerstört hast?« Seine Finger schlossen sich um Thureaus Hals, der sich nicht wehrte.
    »W…war nicht m…meine Absicht.« Er hustete. »Musste … sie … st…stoppen.«
    Beinahe sanft zog Jay ihren Bruder beiseite und zwang ihn, Thureau loszulassen. »Das bringt uns jetzt nichts. Wenn Sie das alles wissen, warum haben Sie dann nicht die Polizei verständigt?«
    Thureau lachte bitter. »Weil ich das bereits vorher versucht habe und niemand mir geglaubt hat. Mir fehlten die Beweise für meine Behauptungen. Dafür wurde meine Aussage an Jones weitergetragen, und er hat versucht, mich zum Schweigen zu bringen. Ich konnte gerade noch entkommen und bin untergetaucht.« Tiefe Falten gruben sich in sein Gesicht. »Mein Vater hatte nicht so viel Glück. Sie haben es wie Selbstmord aussehen lassen.«
    Automatisch trat Jocelyn vor und legte ihre Hand auf seinen Arm. »Das tut mir leid.«
    Tief atmete er durch. »Danke. Mein Vater hatte eine gut laufende Baufirma, die immer mehr unter den wegbrechenden Aufträgen aufgrund der schlechten Wirtschaftslage zu leiden hatte. Schließlich hat er alles auf ein Großprojekt gesetzt, das genau in unser Gebiet fiel. Wir hatten auch das beste Angebot und eine Zusage war beinahe sicher. Doch im letzten Moment reichte Bayrost ein Gebot ein, das unseres minimal unterbot.« Thureau schluckte schwer. »Wir haben alles verloren.«
    Jocelyn spürte Tränen in ihre Augen steigen. Seine Verzweiflung und Trauer war deutlich spürbar. »Das ist furchtbar.«
    »Wir sind nicht die Einzigen, bei meinen Nachforschungen habe ich immer mehr Firmen und Privatleute gefunden, denen durch die Machenschaften der

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