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Trügerisches Spiel (German Edition)

Trügerisches Spiel (German Edition)

Titel: Trügerisches Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Schmerz in seinem Arm.
    »Aber ich habe keinen Schuss gehört.«
    Jay blickte zu Thureau hinüber, der neben Kevin lag und sich noch nicht gerührt hatte. »Schalldämpfer. Auch wenn hier in der Gegend nicht so viele Leute unterwegs sind, würde es doch zu sehr auffallen, wenn Schüsse fallen.«
    Kevin nickte. »Danke, Eric. Wärst du nicht gewesen …« Erst jetzt schien er zu merken, dass der Mann bewegungslos dalag. »Oh Gott! Eric?« Zögernd beugte er sich herunter und berührte seine Schulter.
    Als keine Reaktion erfolgte, bestätigten sich Jays schlimmste Befürchtungen. Thureau musste getroffen worden sein, als er sich auf Kevin stürzte, um ihn aus der Schusslinie zu bringen. Jay schob Jocelyns Bruder sanft beiseite und rollte Thureau auf den Rücken. Eine stark blutende Wunde klaffte an seiner Schläfe. Aber Jay konnte an seinem Hals noch einen Puls wahrnehmen.
    Kevin keuchte auf und ein Blick zeigte Jay, dass er kurz davor war, ohnmächtig zu werden. Da er keine zwei Patienten gebrauchen konnte, sprach er ihn an. »Besorg mir etwas, mit dem ich die Wunde verbinden kann.«
    Es dauerte eine Weile, bis seine Worte bei Kevin ankamen. »Ich habe nichts dabei.«
    »Es geht im Moment nur darum, das Blut zu stoppen.« Jay spürte, wie die Zeit unaufhaltsam verrann. Sie mussten so schnell wie möglich aus dem Gebäude heraus, was durch den Verletzten noch erschwert werden würde.
    Kevin zögerte nicht länger, sondern riss sein Hemd von den Schultern, wickelte es zu einem Strang und band es Thureau um den Kopf. »So gut?«
    »Ja. Bringen wir ihn …« Der Rest seiner Worte ging in erneutem Krachen unter. Diesmal schien es aus verschiedenen Richtungen zu kommen. Mit den Augen versuchte Jay die Dunkelheit zu durchdringen, doch es war zwecklos.
    »Jay?« Der leise Ruf ließ ihn herumrucken. Sein Herz blieb beinahe stehen, als er sah, dass Jocelyn sich einen Weg zu ihnen bahnte.
    »Runter!« Es gelang ihm erst dann wieder, richtig durchzuatmen, als Jocelyn sich sofort duckte und unversehrt bei ihm ankam.
    Ihr Blick fiel auf Kevin, der sich um Thureau kümmerte und sie presste eine Hand auf ihren Mund. »Was ist passiert?«
    »Irgendjemand schießt auf uns, und die Tür lässt sich nicht öffnen.«
    Angst stand in ihren Augen. »Was machen wir jetzt?«
    »Versuchen, an einem der anderen Fenster herauszukommen.« Wenn die Verbrecher dort nicht auch auf sie warteten, was er befürchtete.
    Jocelyn nickte und strich ihre Haare zurück. »Okay. Was soll ich tun?«
    Trotz der Situation musste Jay lächeln, als er ihre Entschlossenheit sah. Mit einem Finger fuhr er an ihrer Wange entlang. »Hilf deinem Bruder mit Thureau, ich brauche eine freie Hand für die Pistole.«
    Sie beugte sich zu ihm hinüber und küsste ihn sanft auf den Mund. »Sei bitte vorsichtig.«
    Aus den Augenwinkeln sah er Kevins erstaunten Gesichtsausdruck und spürte Hitze in seine Wangen schießen. Immerhin wusste er jetzt, dass sie ihre Beziehung nicht vor ihrem Bruder verheimlichen wollte. Jay schüttelte den Kopf und konzentrierte sich auf seine Aufgabe.
    Schnell wurde klar, dass Jocelyn und Kevin den Verletzten nicht durch das ganze Gebäude schleppen konnten, deshalb ließ er sie in dem etwas geschützten Raum zurück und erkundete alleine den Rest des Gebäudes. So waren sie zumindest für den Moment nicht in akuter Gefahr. Allerdings konnte sich jemand von der anderen Seite an sie heranschleichen, deshalb musste er sich beeilen. Je schneller er einen Weg hinaus fand, desto besser.
    Lautlos bewegte Jay sich zu einem der Fenster auf der Vorderseite des Gebäudes. Vielleicht befand sich dort niemand, weil es zu auffällig wäre. Auf den ersten Blick konnte er nichts sehen und atmete erleichtert auf. Bevor er es allerdings testen konnte, flog etwas durch das Fenster. Im letzten Moment zuckte Jay zurück und konnte so dem Wurfgeschoss entkommen. Ein seltsames Zischen erklang, dann breitete sich mit einem unheilvollen Grollen Rauch aus. Jay wich rasch zurück und blickte sich nach etwas um, mit dem er das Objekt löschen konnte. Seine Augen begannen zu tränen, doch darauf konnte er keine Rücksicht nehmen.
    Ein Klirren hinter ihm ließ ihn herumfahren. Etwas polterte auf den Boden und begann ebenfalls zu zischen. Aus den Augenwinkeln nahm er einen rötlichen Schein wahr. Feuer! An der ganzen Vorderfront entzündeten sich im Bereich der Fenster Bündel mit brennendem Material. Er würde sie nie alle rechtzeitig löschen können. Die ersten Funken hatten

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