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Trügerisches Spiel (German Edition)

Trügerisches Spiel (German Edition)

Titel: Trügerisches Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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sie die Arbeit eben allein machen. Jocelyn trat neben das Bett und beugte sich über ihn. Zögernd öffnete sie den Knopf seiner Hose und zog den Reißverschluss herunter. Dabei bemühte sie sich, ihn nicht an Stellen zu berühren, die ihm oder ihr selbst peinlich sein könnten. Da Jay nicht in der Lage schien, sie zu unterstützen, schob sie ihren Arm unter seinen Rücken und hob seine Hüfte an, während sie mit der anderen Hand die Jeans über sein Gesäß schob. Glücklicherweise war die Hose nicht übermäßig eng, sodass sie ein wenig Spielraum hatte. Nachdem das erledigt war, ging sie zurück zu seinen Füßen und zog vorsichtig an den Hosenbeinen. Wenigstens hatte er keine Stiefel an, die hätte sie wahrscheinlich nicht ohne seine Hilfe herunterbekommen. Auf keinen Fall wollte sie ihm Schmerzen zufügen und sie wusste nicht, wo er noch überall verletzt war.
    So sanft wie möglich streifte sie die Hose über seine Füße und warf sie, ohne hinzusehen, über einen Stuhl. Ihre Augen hefteten sich auf den Verband, der unter seinem Socken herausschaute. Was war Jay nur geschehen? Da er tief zu schlafen schien, würde sie im Moment keine Antwort auf ihre Fragen erhalten. Vorsichtig zog sie die Decke über seinen Körper und strich die wirren Haare aus seiner Stirn. Auch wenn sein Auftauchen mehr als mysteriös war, überwog doch die Erleichterung, dass er wieder bei ihr war. Sie fühlte sich gleich viel sicherer, als sie neben ihm ins Bett schlüpfte.
    Sowie ihr Kopf das Kissen berührte, drehte sich Jay zu ihr um und schlang seinen Arm über ihren Bauch. Sein Atem streifte ihren Hals und verursachte eine Gänsehaut. Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief Jocelyn wenig später ein.

14
    Der Schmerz weckte Jay auf. Es fühlte sich an, als würde ein Elefant auf seiner Brust sitzen, dabei war es nur Jocelyn, die halb über seinem Oberkörper lag. Bedauernd schob er sich vorsichtig unter ihr heraus und legte sich in dem Versuch, wieder mehr Sauerstoff zu bekommen, auf seine unverletzte Seite. Als er sich ein wenig erholt und das schwarze Flimmern vor seinen Augen nachgelassen hatte, blickte er Jocelyn an. Er blinzelte ungläubig und ihm blieb erneut die Luft weg: Jocelyn sah völlig anders aus. Im Licht der aufgehenden Sonne leuchteten ihre Haare goldblond, in weichen Stufen umgaben sie ihr Gesicht. Auch ihre Haut schien etwas Farbe bekommen zu haben, die Knochen standen weniger hervor, sie wirkte deutlich gesünder. Ohne Frage das Werk seiner Mutter. Jay musste lächeln, als er sich vorstellte, wie sie Jocelyn unter ihre Fittiche genommen und sie zu den Veränderungen genötigt hatte.
    Ohne Vorwarnung öffneten sich ihre Augen, und Jay versank in den hellgrünen Tiefen. Scheinbar unendlich lange Zeit lagen sie sich so gegenüber und blickten sich stumm an. Sein Herz hämmerte in seiner Brust, und er wusste, dass er so schnell wie möglich aufstehen und einen Mindestabstand zwischen sie bringen sollte. Doch er war wie erstarrt, seine Muskeln verweigerten die Arbeit. Jocelyn schien genauso gefangen zu sein, die einzige Bewegung war das sichtbare Pochen ihres Pulses am Hals. Ohne bewussten Befehl lehnte er sich vor und berührte ihre Lippen mit seinen. Ihre Augen weiteten sich, und er dachte schon, dass sie ihn ohrfeigen oder treten würde, doch dann presste sie ihren Mund fester auf seinen. Ein rauer Laut stieg aus ihrer Kehle, der ihn jeden Grund zur Zurückhaltung vergessen ließ.
    Mit der Zunge erkundete er ihre Lippen und schlüpfte dann in ihren Mund. Jocelyn schob sich näher an ihn, als sie den Kuss vertiefte. Beinahe zaghaft strichen ihre Finger über seinen Arm. Jay hob seine Hand und verschränkte seine Finger mit ihren. Dies hier war noch viel erregender, weil Jocelyn offensichtlich wenig Erfahrung darin hatte, einen Mann zu verführen, dies aber durch ihren Eifer mehr als wettmachte. Und durch ihre Laute, die beinahe einem Schnurren glichen und ihn wahnsinnig machten. Jay wollte Jocelyn an sich ziehen, seine Hände über ihren Körper gleiten lassen und in ihren Haaren vergraben, doch das ließen seine Verletzungen nicht zu. Schon jetzt schmerzte seine Schulter höllisch und seine Rippen noch dazu.
    Bedauernd beendete er den Kuss und rückte ein Stück von Jocelyn ab, damit er ihr in die Augen sehen konnte. Doch die waren geschlossen, Röte überzog ihre Wangen und ihre Lippen waren leicht geöffnet. Jay unterdrückte ein Stöhnen, als er sich vorstellte, dass er sie weiter küssen und berühren

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