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Trügerisches Spiel (German Edition)

Trügerisches Spiel (German Edition)

Titel: Trügerisches Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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»Entschuldige Jay, ich muss jetzt los. Pass auf dich auf.«
    »Du auch. Wenn sie mich nicht finden, könnte es sein, dass sie sich an dich wenden. Unternimm nichts ohne mich.«
    »Werde ich nicht.« Die Verbindung brach ab.
    Jay blickte das Telefon an und zuckte dann mit den Schultern, was ihm einen Schmerzenslaut entlockte. Verdammt noch mal, warum vergaß er immer wieder seine Verletzungen? Vorsichtig überprüfte er, ob die Bewegung die Naht wieder aufgerissen hatte, und atmete erleichtert auf, als der Verband trocken blieb.
    »Was machst du denn noch hier draußen? Angela hat doch sicher schon das Frühstück fertig.«
    Jay wandte sich mit einem Grinsen zu seinem Vater um, der sich mal wieder unbemerkt an ihn herangeschlichen hatte. »Ja, hat sie. Aber als sie mit Enkelkindern anfing, bin ich lieber geflüchtet.«
    Georges Lächeln vertiefte die Falten in seinen Augenwinkeln, bevor er wieder ernst wurde. »Gibt es Neuigkeiten?«
    »Nein, Dave hat im Moment andere Sorgen mit seiner kranken Tochter. Ich hoffe nur, er ist vorsichtig, nicht dass er in die Schusslinie gerät, nachdem ich nicht mehr dort bin.«
    George legte seine Hand auf Jays unverletzte Schulter. »Keine Angst, Dave ist ein erfahrener Detective und außerdem hat er mit der ganzen Sache nichts zu tun. Vielleicht überwachen sie ihn oder hören sein Telefon ab, aber sie hätten keinen Grund, ihm etwas zu tun.«
    Jay nickte. »Ja, wahrscheinlich. Trotzdem wäre es mir lieber, die Mistkerle, die dafür verantwortlich sind, wären schon gefasst.«
    »Verständlich.«
    Jay ließ das Thema fallen, als sie das Esszimmer betraten. Sofort glitt sein Blick zu Jocelyn, die gerade über etwas lachte, das seine Mutter zu ihr gesagt hatte. Sie wirkte viel lockerer als noch vor wenigen Minuten, anscheinend hatte Angela es geschafft, sie zu beruhigen. Jay merkte erst, dass er stehen geblieben war, als sein Vater ihn unauffällig in den Rücken stupste. Kopfschüttelnd ging Jay zu seinem Platz und setzte sich, dabei ließ er Jocelyn jedoch nicht aus den Augen. Es tat ihm leid, dass ihr Lächeln bereits wieder vergangen war, und sie nun George besorgt musterte. So als würde sie erwarten, dass er ihr Vorwürfe machte, weil sie mit seinem Sohn in einem Bett gelegen hatte. Jay unterdrückte sein Augenrollen und bemühte sich stattdessen um ein Lächeln.
    »Wie geht es der Kleinen?«
    Jay wandte sich seiner Mutter zu, die ihn besorgt anblickte. »Etwas besser anscheinend. Dave hat nicht viel erzählt, es scheint ihn sehr mitzunehmen.«
    »Natürlich. Wie jedes Elternteil, dessen Kind krank ist! Was glaubst du, was ich jedes Mal ausgestanden habe, wenn es euch nicht gut ging.«
    Bevor sie weiter ins Detail gehen konnte, unterbrach George sie. »Wie wäre es, wenn wir mit dem Essen anfangen? Ann sieht schon ganz verhungert aus.«
    Röte stieg in Jocelyns Wangen und sie blickte verlegen auf ihren Teller.
    Jay mischte sich schnell ein. »Also ich habe zumindest mörderischen Hunger. Ich habe seit gestern Mittag nichts mehr gegessen.«
    »Warum hast du dir denn nichts aus dem Kühlschrank genommen, als du angekommen bist? Wirklich Jay, du bist alt genug, um zu wissen, wo du etwas zu essen findest.« Angelas Augenbrauen waren zusammengezogen.
    Jay stützte seine Arme auf den Tisch. »Als ich hier ankam, war ich so müde, dass ich nur noch ins Bett wollte.«
    Sorge ersetzte den Ärger in den Augen seiner Mutter. Ihr Blick glitt über die Prellung an seiner Schläfe und die Umrisse des dicken Verbandes an seiner Schulter. »Du siehst schlimm aus. Warum bist du nicht in einem Krankenhaus?«
    »Das war ich.«
    Ärger blitzte in Angelas Augen auf. »Und sie haben dich mit diesen Verletzungen sofort wieder entlassen?«
    Röte stieg in Jays Ohrspitzen. »Nun ja, ich habe nicht direkt gefragt …«
    »Jonathan Hunter, seit du klein warst, hast du immer genau das gemacht, wozu du Lust hattest, aber ich hätte gedacht, dass du inzwischen etwas vernünftiger geworden wärst. Anscheinend ist das nicht der Fall.«
    Ein Druck bildete sich in Jays Brust. Er ging schon auf die vierzig zu und konnte immer noch nicht damit umgehen, wenn er seine Mutter enttäuschte oder aufregte. Hilflos blickte er Jocelyn an, die Angelas Ausbruch mit großen Augen verfolgt hatte.
    George legte seine Hand auf Angelas Arm. »Unser Sohn weiß, was er tut, Schatz. Ich nehme an, er ist nur deshalb so schnell hierhergekommen, weil er sichergehen wollte, dass es unserem Gast gut geht.«
    Jetzt färbten sich auch

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