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Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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gemacht. Das kann dich doch nicht schon langweilen.”
    “Du bist also immer noch nicht viel abenteuerlustiger als früher.” Er verbarg seine Enttäuschung nicht.
    Sie biss sich auf die Unterlippe. “Es ist nicht so, dass ich nichts Neues ausprobieren würde.”
    “Was würdest
du
denn gerne tun?”
    “Was
soll
ich denn tun?”
    “Sagte ich dir doch schon: Lass dich fesseln!”
    Sie rutschte gegen das Kopfteil des Bettes, zog die Beine an und umklammerte sie. “Womit denn?”
    “Laken. Das klingt doch nicht zu bedrohlich, oder?”
    “N…nein.”
    Er rannte zum Wäscheschrank, um ein paar Laken zu holen. Aber als er zurückkam, schien sie noch unschlüssiger wegen seines Plans zu sein als vorher.
    “Es turnt mich nicht an, wenn ich gefesselt werde”, sagte sie.
    “Ich habe über drei Jahre enthaltsam gelebt, Jane. Und die ganze Zeit darauf gewartet, wieder mit dir zusammen zu sein. Ich will einfach, dass es ein unvergessliches Erlebnis wird. Können wir es nicht ein bisschen anders machen? Auf ganz besondere Art?”
    Schließlich lächelte sie. “Na gut.”
    “Dreh dich um.”
    Sie blinzelte überrascht. “Warum?”
    “Ich möchte, dass du mit dem Gesicht nach unten liegst.”
    “Dann können wir uns doch nicht ansehen.”
    Und er würde nicht ständig daran erinnert, dass sie nicht diejenige war, an die er dachte. “Viele machen das so. Komm schon! Ich werde dir nicht wehtun. Habe ich dir jemals wehgetan?”
    “Nein.” Ihre Brust hob sich, als sie tief Atem holte. “Ich vertraue dir.” Dann glätteten sich ihre Stirnfalten, und sie versuchte nicht mehr länger, ihn hinzuhalten. Sie drehte sich um, sodass er sie festbinden konnte.
    “Das ist zu eng”, beschwerte sie sich, als er fertig war.
    Er lockerte die Fesseln nicht. Gerade fing es an, aufregend zu werden. “Wenn du dich befreien kannst, macht es ja keinen Spaß.”
    “Aber das schnürt mir das Blut ab.”
    “Ich lasse dich ja nicht ewig so. Halt still, ich will dir die Augenbinde anlegen.”
    Er nahm das Tuch, mit dem er sonst immer seine Lesebrille reinigte, und versuchte, es ihr um die Augen zu binden. Aber sie wollte nicht. Und da sie ständig den Kopf schüttelte, schaffte er es nicht, das verfluchte Ding zu befestigen.
    “Warum willst du mir die Augen verbinden?”, wollte sie wissen.
    Damit du das Messer nicht siehst, das ich heute gekauft habe
. Er plante natürlich nicht, es bei ihr anzuwenden. Aber er wollte es in seiner Hand fühlen, während er sich vergnügte. “Das ist doch nur ein kleines Spielchen, in dem du meine Sexsklavin bist. Komm schon, Janey!” Er benutzte extra ihren Spitznamen, um sie zu beruhigen. “Entspann dich, ja? Andere Paare spielen so was ständig.”
    “Ich möchte die Augen nicht verbunden haben”, quengelte sie. Aber sie war bereits gefesselt, sodass er es trotzdem tun konnte. Und allein bei dieser Szene, wie sie sich wehrte und wand und ihn anflehte, sie loszubinden, wusste er, dass er keine Probleme haben würde,
das hier
zu Ende zu bringen.
    “Oliver, hör auf!”, jammerte sie. “Das gefällt mir nicht!”
    Genau das war es, was ihm Spaß machte. Am liebsten hätte er ihr das Messer an die Kehle gedrückt, um ihr warmes Blut zu spüren. Das würde sie bestimmt zum Schweigen bringen! Bei der Erinnerung an das unterdrückte Wimmern bei früheren Begegnungen schoss ihm das Blut in die Leisten.
    “Bitte, Janey!”, bettelte er. “Ich war drei Jahre im Gefängnis! Kannst du mir nicht wenigstens einmal diesen Gefallen tun?”
    Sie hörte auf, sich zu wehren. “Ich fühle mich so hilflos. Das gefällt mir nicht.”
    Er konnte sie nicht zwingen – womöglich beschwerte sie sich dann bei seiner Familie. Das würde bei ihnen vielleicht Zweifel an dem hervorrufen, was er ihnen in der Vergangenheit erzählt hatte. “Ich weiß. Aber du wirst es doch für mich tun, oder? Bitte! Danach darfst du mich auch fesseln.”
    Sie sagte nichts.
    “Ich würde dir niemals wehtun.”
    “Ich weiß”, sagte sie erneut. Aber als er ihr die Hände und Augen verbunden hatte und das Messer in der Hand hielt, fürchtete er, es vielleicht doch zu tun. Er war nicht mehr der kleine Junge, den man ständig umherschubsen konnte. Inzwischen wusste er, wie er den Respekt anderer einforderte. Ihr Leben lag in seinen Händen. Mit einer einzigen Handbewegung könnte er es auswischen.
    “Was ist das?”, fragte sie kurz darauf mit leichter Panik in der Stimme. “Was hast du in der Hand?”
    Er hielt das Messer weiter weg.

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