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Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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zu verarbeiten.”
    “Du lässt ihn wieder in dein Bett, nach allem, was er getan hat?”, fragte Oliver.
    Wendy errötete. “Er hat einen Fehler gemacht. Sie beide haben einen Fehler gemacht. Es war eine schwierige Situation. Er ist ständig zu ihr gegangen, um im Haus zu helfen. Jane tat ihm leid, und sie war so allein. Bitte versuch, das zu verstehen.”
    “Das
will
ich nicht verstehen”, sagte Oliver. “Er hat meine Frau gestohlen, während ich im Gefängnis saß.”
    Noah erbleichte sichtlich. “Ich fühle mich schrecklich.”
    Oliver verspürte fast ein Gefühl des Triumphs, während er Zeuge dieses jämmerlichen Zustands seines Bruders wurde. Immer war Noah der Bessere gewesen – der Liebling des Vaters, der von der Mutter Bewunderte und immer der Beliebteste bei den anderen Leuten. Noah war groß und gut aussehend und viel sportlicher gewesen als Oliver. Bei den Mädchen hatte er viel mehr Glück gehabt. Aber genau das war eben der Punkt: Noah hatte immer alles bekommen. Und nun hatte er ihm auch noch Jane weggenommen, Olivers Hauptgewinn.
    Was war das denn für ein Bruder, der so etwas tat?
    Ein toter Bruder
, beschloss er. “Hol Kate”, sagte er benommen.
    Betty rang die Hände. “Oliver, ich … weiß nicht, ob du sie heute Abend mitnehmen solltest. Alles ist noch so frisch und … du bist so wütend. Es wäre nicht gut, wenn sie irgendetwas davon mitbekäme. Erspar ihr doch das Schlimmste, okay?”
    “Hol meine Tochter, bevor Jane mit der Polizei kommt.”
    “Oliver …”
    Er stand auf und wehrte ihren Arm ab, um geradewegs in den Flur zu gehen. “Kate? Kate, dein Dad ist hier. Komm, wir fahren nach Hause!”
    Er erhielt keine Antwort. Die anderen liefen ihm hinterher, diskutierten, entschuldigten sich und versuchten ihn zu überreden, dass er Kate für diese Nacht hier ließ. Aber er achtete nicht auf sie. Er ging zum Zimmer seiner Tochter und zog die Tür weit auf. Doch der Raum war leer.

23. KAPITEL
    “G randma war aber heute Abend nicht besonders nett”, beschwerte sich Jeremy.
    David blickte in den Rückspiegel. Es war schon nach Mitternacht, aber sein Sohn schien noch hellwach. Sie fuhren gerade von Skye nach Hause. “Ich fürchte, sie ist im Moment nicht besonders gut auf mich zu sprechen”, sagte er zu seinem Sohn.
    “Sie meint, du wärst ein Schwein und Abschaum wie alle Männer.”
    David hätte am liebsten eine Bemerkung dazu gemacht, was für eine alte Schreckschraube sie wäre. Aber er beherrschte sich. “Manchmal, wenn Leute böse sind, dann sagen sie etwas, was sie nicht so meinen”, entgegnete er. Für ein Schwein, dachte er bei sich, fiel diese Antwort ziemlich großzügig aus.
    “Hat Mommy deshalb gesagt, du wärst schlimmer als Grandpa? Dass du einfach weglaufen wirst und uns allein lässt und dir sogar egal ist, ob sie stirbt?”
    “Sie wird nicht sterben.” Das hoffte er zumindest. “Und ich werde euch auch nicht verlassen, das musst du mir glauben. Deine Mutter und Grandma sind einfach im Moment ein bisschen durcheinander.”
    Schweigen folgte in den nächsten Sekunden, dann meldete sich Jeremy erneut. “Ich habe gehört, wie Mom zu Grandma gesagt hat, dass Skye die Beine für dich breit macht.”
    David wurde zornig wie noch nie. Lynnette sollte wirklich vorsichtiger sein, was sie in Gegenwart ihres Sohnes sagte. “Was soll denn das heißen?”, fragte er scheinheilig.
    Jeremy zog die Nase kraus. “Das wollte ich dich auch fragen.”
    “Deine Mom sollte gar nicht über Skye reden. Sie kennt sie ja gar nicht und ist ihr noch nie begegnet.”
    “Ich weiß. Skye ist nett. Ich mag sie.”
    “Ich auch.”
Sehr
sogar. Der heutige Abend war völlig anders verlaufen als erwartet. Und es war für ihn und Jeremy im Augenblick genau das Richtige gewesen. Sie hatten zu dritt zu Abend gegessen und sich danach
Cars
angesehen, den sie unterwegs in der Videothek ausgeliehen hatten. Danach wollten sie eigentlich Eis essen, aber Jeremy erzählte Skye, dass sie seinen achten Geburtstag letzten Monat verpasst hatte. Und dann bestand sie darauf, ihm zum Eis einen Kuchen zu backen. Jeremy liebte all die Aufmerksamkeit, und er hatte sie auch verdient. David war in letzter Zeit zu sehr mit seiner Arbeit beschäftigt gewesen, und Lynnettes gesundheitliche Probleme hatten sie dermaßen überwältigt, dass sich alles nur um sie selbst drehte. David befürchtete, dass sie im Moment nicht gerade sehr sensibel mit ihrem Sohn umging. Was sich angesichts ihrer letzten Äußerung in

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