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Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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Entlassung gewusst. Ihr waren auch sonst viele Informationen zu dem Fall zu Ohren gekommen – zumindest all das, worüber er sprechen konnte. Niemand sonst wäre sich so sicher gewesen, dass David den Drohanruf und die Initialen “O.B.” auf diesem Zettel sofort mit Oliver Burke in Verbindung bringen würde. Lynnette hatte ihn manipuliert. Er
sollte
Burke verdächtigen. Wenn Bishops Anschlag auf Skyes Leben geglückt wäre, hätte er sofort in diese Richtung ermittelt. Das war ziemlich clever.
    Und ziemlich übel …
    “Hat sie Zugang zu deinen Kontaktdaten?”, fragte Skye.
    Natürlich. Er hatte in den vergangenen drei Jahren hin und wieder mit Lynnette zusammengewohnt. Sie hätte Skyes Telefonnummer und Adresse leicht auf seinem Handy finden können. Er lud es über Nacht immer auf dem Nachttisch auf. Sie hätte die Einträge durchsuchen können, während er unter der Dusche stand oder in der Küche war oder auf dem Festnetz telefonierte. Möglichkeiten gab es viele …
    Er ließ sich auf einen Stuhl sinken und massierte seine Schläfen. Die Verbindung zu Lynnette war einfach zu logisch, um nicht daran zu glauben. Aber er betete um Jeremys willen, dass es noch eine andere Erklärung dafür gab.
    Nichts lag ihm ferner, als seine Exfrau wegen versuchten Mordes zu verfolgen. Aber wenn sie tatsächlich getan hatte, was Skye vermutete, dann würde ihm nichts anderes übrig bleiben.
    Als Jane die Augen aufschlug, sah sie erleichtert, dass Kate noch schlief. In dem heruntergekommenen Motelzimmer roch es nach Schimmel und wer weiß noch was. Bei der Erinnerung daran, welche Frauen gestern Abend bei ihrer Ankunft hier herumgelungert hatten, wollte sie lieber nicht darüber nachdenken, woher diese Gerüche stammten. Aber wenigstens hatten sie ein Dach über dem Kopf, während sie sich überlegen konnte, was sie als Nächstes tun sollte. Es war ihr gelungen, das Haus ihrer Schwiegereltern mit Kate zu verlassen, bevor es jemand gemerkt hatte. Aber jetzt, am helllichten Tag, begann sie langsam daran zu zweifeln, ob ihr Verdacht und die Panik, die sie angetrieben hatten, tatsächlich gerechtfertigt waren.
    Sie hatte im Supermarkt ein paar notwendige Dinge mit ihrer Kreditkarte eingekauft. Dann hatte sie sich sechshundert Dollar Bargeld von der Bank geholt. Damit war ihr Konto überzogen.
    Mit sechshundert Dollar würde sie nicht weit kommen. Und sie begann sich zu fragen, ob das, was sie tat, fair war. Oliver würde jetzt
ohne einen Pfennig
dastehen. Sie wusste nicht, ob ihm überhaupt etwas zustand. Sie war ja diejenige gewesen, die dafür gearbeitet hatte. Aber früher hatte er ihr ganzes Einkommen verdient, und sie hatte es selbstverständlich gern ausgegeben. Wenn sie sich irrte und er tatsächlich wie behauptet unschuldig war, dann hatte sie ihn allein zurückgelassen – ohne Frau, Tochter und ohne Geld. Das würde es ihm noch viel schwerer machen, wieder auf die Füße zu kommen.
    War sie womöglich zu hart zu ihm gewesen? Manchmal hatte sie schon das Gefühl. Vor allem, wenn sie sich ihre eigenen Fehler vor Augen hielt. Immerhin hatte sie ihn betrogen. Mit seinem eigenen Bruder! Vielleicht versuchte sie ja unbewusst, mit ihrer eigenen Schuld klarzukommen, indem sie sich vorstellte, dass er noch viel Schlimmeres getan hatte. Das erschien ihr ziemlich plausibel, wenn sie bedachte, wie durcheinander und verletzt sie sich durch Noahs Verhalten fühlte.
    Sie hatte keinerlei Beweise dafür, dass Oliver ein Mörder war. Als sie das Haus durchsucht hatte, war ihr nichts Belastendes aufgefallen. Sicher, sie hatte sein Notizbuch. Doch davon wusste sie bereits lange, noch bevor sie beschlossen hatte wegzulaufen. Oliver hatte schon immer Tagebuch geführt. Er benutzte noch immer denselben Geheimcode wie am Anfang. Als jemand, der viel für sich behielt, wollte er sichergehen, dass es niemand lesen konnte. Das hieß jedoch nicht, dass er wirklich getan hatte, wessen Detective Willis ihn beschuldigte. Oliver war sehr sensibel. Etwas aufzuschreiben half ihm, es zu verarbeiten. Und so merkwürdig war es doch auch nicht, dass er ein Foto von Skye Kellerman aufbewahrte. Sie hassten diese Frau doch beide, oder? Sie beide waren wütend darüber, dass sie die Situation zu ihren Gunsten hatte auslegen können.
    Hatte Jane ihn vielleicht falsch eingeschätzt? Noah schien jedenfalls dieser Meinung zu sein.
    Jane schlug sich die Hand vor den Mund, um ein Schluchzen zu unterdrücken. Wie Noah sie behandelt hatte! Er hätte ihr doch sagen

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