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Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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Tasse Tee, schaltete den Fernseher ein und versuchte sich auf die Nachrichten zu konzentrieren. Doch als der makellos gepflegte Moderator zu dem Fall des verschwundenen Mannes Anfang vierzig aus Del Paso Heights überwechselte, schaltete sie das Gerät wieder aus. Sean Regan. Sie hatte ihm nicht rechtzeitig geholfen.
    Aber sie tat doch, was sie konnte, oder? Jonathan bearbeitete den Fall seit Freitag. Er würde Regan irgendwann finden.
    Unglücklicherweise konnte sie das nicht besonders aufmuntern. Sean Regan war irgendwo da draußen im Freien, während das Gewitter tobte, wie so viele andere Opfer …
    Um ihre überschüssige Energie loszuwerden, begann sie zu trainieren. Fünfzig Liegestütze, zweihundert Sit-ups, eine halbe Stunde Yoga. Aber sie konnte sich trotzdem nicht entspannen.
    Nachdem sie sich eine weitere Tasse Tee gekocht hatte, setzte sie sich an den Küchentisch, um Jasmine anzurufen. Sie hatten über das Wochenende nur kurz gesprochen. Jasmine hatte sich sofort gemeldet, als sie erfuhr, dass Burke vorzeitig aus der Haft entlassen wurde. Doch da war gerade ein FBI-Agent bei ihr gewesen, deshalb hatten sie nicht über die Situation in Fort Bragg reden können. Skye hoffte, dass Jasmine jetzt in ihrem Hotelzimmer war. Sie musste mit jemandem reden. Außerdem wollte sie unbedingt wissen, wie ihre Freundin von dieser kleinen konservativen Polizeieinheit empfangen wurde, die sie um Hilfe gebeten hatte.
    “Hallo?”
    Skye zuckte zusammen, als sie Jasmines leise, müde Stimme hörte. Okay, sie war in ihrem Hotelzimmer, hatte aber wahrscheinlich tief und fest geschlafen und war vom Telefonklingeln aufgeschreckt worden. “Habe ich dich geweckt?”
    “Skye?”
    “Ja.”
    “Sehr lange war ich noch nicht im Bett. Geht es dir gut?”
    “Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.”
    “Warum um mich? Mir geht’s gut. Glaube ich”, fügte sie hinzu.
    Skye wollte Jasmine bereits raten, sich lieber wieder hinzulegen. Sie würden dann am nächsten Morgen weitersprechen. Doch dann ging ihr das “Glaube ich” durch den Kopf, und sie musste doch noch einmal nachfragen. “Das klingt nicht so, als wäre wirklich alles in Ordnung.”
    “Das wird nicht leicht.” Skye hörte das Bettzeug rascheln, als Jasmine sich aufsetzte. “Es macht mich immer fertig, wenn Kinder im Spiel sind.”
    Die meisten Menschen fanden es belastender, an einem Fall zu arbeiten, wenn ein Kind in Gefahr war. Aber bei Jasmine ging es um mehr. An einem heißen Sommertag vor fünfzehn Jahren, sie war erst zwölf gewesen war, hatte man ihre Schwester aus dem Haus ihrer Eltern entführt. Kimberly war nie gefunden worden. Bis heute wusste Jasmine nicht, was mit ihr passiert war. Sie konnte sich zwar auf ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten verlassen, wenn sie andere Menschen aufzuspüren versuchte – doch wenn es um ihre Schwester ging, versagte dieses Gespür. Sie hatte sich hypnotisieren lassen, war bei Beratern und Psychologen gewesen, um die mentale Blockierung zu lösen. Aber sie konnte nicht einmal ausreichende Angaben für einen Polizeizeichner machen, damit er eine Skizze erstellte. Der Schock, den sie damals erlitten hatte, war zu stark gewesen. Weshalb sie sich wahrscheinlich mit jedem Entführungsfall befasste.
    Wenn sich herausstellte, dass das Mädchen in Fort Bragg bereits tot war – wie würde Jasmine reagieren? Würde sie sich dann dafür verantwortlich fühlen? Oder einen Zusammenbruch erleben wie schon zehn Jahre zuvor? Sie machte sich Vorwürfe, weil sie Kimberly nie gefunden hatten. Obwohl sie den Entführer ihrer Schwester gesehen, sogar mit ihm gesprochen hatte. Die Unfähigkeit, sich an Einzelheiten zu erinnern, ließ sie fast verzweifeln.
    “Wie alt ist das Mädchen, das ihr sucht?” Skye sprach absichtlich in der Gegenwartsform. Sie wollte nicht glauben, dass die Kleine schon verloren war, nachdem sie nun alles taten, was sie konnten.
    “Erst drei.”
    So klein … Das hieß, sie konnten von dem Kind keine Mithilfe erwarten. In diesem Alter würde es nicht mal die eigene Telefonnummer kennen oder etwa die der Polizei. “Bist du sicher, dass sie nicht weggelaufen ist?”
    “Ganz sicher.”
    “Und woher weißt du das?”
    Am anderen Ende der Leitung war ein deutliches Seufzen zu hören. “Ich weiß es einfach.”
    Mit anderen Worten, sie konnte es “fühlen”. Sie wollte es nicht sagen, weil sie wusste, es hörte sich für andere nach Hokuspokus an. Jasmine erklärte ihre Gabe als eine Art sechsten Sinn. Sie war die

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