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Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen
Autoren: Brenda Novak
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beruhigen, doch sie schob ihn von sich.
    “Nicht! Verstehst du das nicht? Es bringt mich um! Ich muss über dich hinwegkommen. Du wirst mich nie mehr so lieben wie früher.”
    Da konnte David ihr nicht widersprechen. Seine Gefühle waren gestorben, lange bevor er von der Diagnose erfahren hatte, niedergestreckt von all den Streitigkeiten und Vorwürfen. Und so sehr er es auch versuchte – er konnte sie nicht wieder herstellen. Aber es gab noch etwas anderes in einer Ehe: Vertrauen. Stabilität. Kameradschaft. Im Lauf der Zeit wurden solche Dinge oft wichtiger als diese sich überschlagenden Gefühle, diese völlige Hingabe, die Lynnette erwartete. Zumindest könnte sie sich an ihn anlehnen. Und Jeremy hätte die Sicherheit, dass sich jemand um seine Mutter kümmerte. “Ich ziehe mich nicht aus der Affäre. Ich werde immer für dich da sein, dich unterstützen, soweit ich kann, ehrlich zu dir sein …”
    “Mit anderen Worten, du bist zu Diensten”, unterbrach sie ihn verbittert. “Das reicht mir nicht. Ich liebe Jeremy auch. Er ist der Grund, warum ich das mitmache. Aber ich kann keine gute Mutter sein, wenn es mir so schlecht geht.” Sie wischte sich die Tränen von der Wange und versuchte sich zu sammeln. “Ich habe mich heute Abend mit jemandem verabredet. Wahrscheinlich ist es besser, wenn du hier schläfst, ich werde nämlich sehr spät zurückkommen. Vielleicht bleibe ich sogar über Nacht bei ihm.” Diese letzte Bemerkung warf sie noch über die Schulter zurück, nachdem sie sich wieder zur Tür gewandt hatte.
    “Lynnette!” Sie blieb bei dem scharfen Tonfall erschrocken stehen. “Wenn du den Mann nicht gut kennst, sei bitte sehr vorsichtig.”
    “Das ist alles, was du zu sagen hast? Sei
vorsichtig
?”
    “Überstürz nur nichts, nur, um dich an mir zu rächen.”
    “Ich tue nichts, um mich an irgendjemanden zu rächen”, erwiderte sie. “Ich möchte geliebt werden, ich will mich wieder mal gut fühlen! In deiner Gegenwart bin ich ständig schlecht drauf. Ich kann mich ja selbst nicht leiden, wenn ich mit dir zusammen bin!”
    David sagte sich selbst, dass er sie aufhalten sollte, ihr die Worte sagen sollte, die sie hören wollte. Er sollte mit ihr nach oben gehen und sie lieben. Aber Jeremy stand plötzlich am oberen Treppenabsatz und blickte sie unsicher an. “Dad? Mom? Ist was passiert?”
    Davids Blick wanderte von seinem Sohn zu seiner Exfrau, und er hätte fast vor Erleichterung geseufzt. “Alles okay, Kumpel”, sagte er und stieg die Stufen hoch, um seinen Sohn zu beruhigen.
    Die Eingangstür wurde geöffnet und wieder geschlossen. Dann hörte man den startenden Motor von Lynnettes Wagen und wie sie wegfuhr. Während er dem immer leiser werdenden Autogeräusch lauschte, machte sich David Vorwürfe. Was zum Teufel war mit ihm los? Lynnette litt an einer Krankheit, die sie sehr schwächte. Warum konnte er ihr nicht geben, was sie wollte?
    Er konnte einfach nicht. Es war unmöglich, mit ihr ins Bett zu gehen und so zu tun, als wäre sie diejenige, die er wollte. Nicht heute. Nicht, nachdem er heute Morgen Skye getroffen hatte.
    “Dad?”
    “Was ist?”
    “Du kommst doch wieder nach Hause, oder?”
    David zuckte innerlich zusammen, als er in die traurigen Augen seines Sohnes blickte. Irgendetwas musste er gegen diesen Schmerz tun, den er darin erkannte. Den sie alle spürten.
    “Dad? Du hast doch gesagt, du kommst wieder nach Hause.”
    “Das werde ich, Kumpel.”
    “Wann?”
    David biss die Zähne zusammen. “Bald.”
    Jeremy grinste breit und warf David euphorisch die kleinen Arme um den Nacken, um ihn fest zu drücken. “Yippie!”
    Bei Regen fühlte sich Skye immer ein bisschen unwohl, aber heute machte ihr dieses dumpfe, einförmige Prasseln auf dem Dach besonders zu schaffen und trieb sie aus dem Bett. Manchmal, bei starkem Gewitter, wurden die Sümpfe überwässert, traten über die Ufer und fluteten die Straßen. Im Winter passierte das häufig. Es gehörte zum Leben im Delta – als Kind hatte sie dieses aufregende Ereignis genossen. Aber jetzt, da Oliver Burke bald nach Sacramento zurückkehren würde, als freier Mann, machte ihr das nur noch Angst. Es war nicht gerade der ideale Zeitpunkt, um sich vorzustellen, dass man vielleicht bald vom Rest der Menschheit abgeschnitten sein würde.
    Himmel, wenn sie schon so durcheinander war, bevor er aus dem Gefängnis kam, was sollte dann erst nachher werden? So ging es ihr nun schon das ganze Wochenende.
    Sie kochte sich eine
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