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Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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Erste, die zugab, dass sie weder Gedanken lesen noch die Zukunft voraussagen konnte. Es war ihr auch nicht möglich, die Polizei direkt zu einem Entführungsopfer oder zum Täter zu führen. Statt klarer Antworten empfing sie lediglich Eindrücke. Meist stellten sie sich ein, wenn sie einen Gegenstand berührte, der dem Opfer oder dem Täter gehörte. Oder auch, wenn sie sich in deren Haus aufhielt, in deren Wagen oder am Arbeitsplatz.
    Zusammen mit ihren Kenntnissen in Psychologie und Profiling hatten diese Eindrücke schon manches Mal dazu beigetragen, ein Opfer zu retten. Und je mehr Jasmine lernte, ihrer Intuition zu folgen, desto besser wurde sie. Einige ihrer Fälle hatten auch überregional Aufsehen erregt. Im Ubaldi-Fall war ein Kind vom Schulspielplatz verschwunden. Jasmine hatte der Polizei geholfen, eine Frau mittleren Alters aufzuspüren; sie hatte die Kleine entführt. Jasmine war sich sicher gewesen, dass sie in der Nachbarschaft der Schule wohnte. Auf ihr Drängen wurden Wohnungen im Häuserblock durchsucht.
    “Es war eine Spontanhandlung”, sagte sie. “Entweder ein Nachbar oder jemand, der hier zu Besuch war.”
    “Habt ihr die Nachbarschaft überprüft?”
    “Es gibt keine richtige Nachbarschaft, die man überprüfen könnte. Die Mutter ist unverheiratet, lebt aber mit ihrem Freund zusammen in einem Haus im Wald.”
    “Hat die Polizei irgendwelche Verdächtigen?”
    “Sie glauben, die Mutter würde ihren Freund decken.”
    “Du nicht?”
    “Nein.”
    Der Regen goss jetzt in Strömen, aber Skye achtete nicht darauf.
Denk nicht daran. Es wird keine Überschwemmung geben. Ich werde wegfahren können, wann immer ich will
. “Wie ist das passiert?”
    “Vor sechs Tagen hatte die Mutter das Kind zum Schlafen gelegt und selbst ein Nickerchen gemacht. Als sie aufwachte, war Lily verschwunden.”
    “Wo war ihr Freund?”
    “Er sagt, er hat den Weihnachtsbaum auf seinen Truck geladen und ist weggefahren, um ihn zu entsorgen.”
    “Und niemand hat ihn innerhalb dieser Zeitspanne irgendwo gesehen?”
    “Er hat der Polizei gezeigt, wo er den Baum weggeworfen hat, aber niemand kann sagen, wie lange er unterwegs gewesen ist.”
    “Kein Mensch hat ihn gesehen?”
    “Er hat extra dafür gesorgt, dass man ihn nicht sieht. Er wollte keine Strafe aufgebrummt bekommen, weil er den Baum auf einem Privatgrundstück weggeworfen hat.”
    Skye ging zum Fenster, um die Jalousie herunterzulassen, aber sie bekam den Knoten nicht aus der Schnur. Sie hatte die Kordel vorher festgebunden, damit das verdammte Ding auch oben blieb. “Keine Hinweise, dass irgendjemand ins Haus eingedrungen ist?”
    “Nicht gewaltsam. Aber die Türen waren nicht verschlossen, es hätte also jeder reinmarschieren können. Der einzige Hinweis ist ein merkwürdiger Fußabdruck im Matsch neben dem Weg vorm Haus.”
    Skye starrte auf die nasse Fensterscheibe mit der kaputten Jalousie. Sie wollte das Rollo herunterlassen. Es fühlte sich so an, als wäre jemand draußen und beobachtete sie. Aber sie wusste, dass sie wieder von ihren alten Angstgefühlen heimgesucht wurde. Burkes Entlassung war ein Schock für sie gewesen, das warf sie wieder zurück.
Es ist ein Küchenfenster. Eine Menge Leute haben noch nicht mal Rollos an ihren Küchenfenstern
. “Was ist an dem Fußabdruck merkwürdig?”
    “Er ist zu klein für den Freund und zu groß, um von der Mutter zu sein.”
    “Was ist mit einem Monteur, dem Postboten oder dem Gasmann?”
    “Die Mutter meint, es wäre schon seit Tagen niemand im Haus gewesen, aber es ist ein frischer Abdruck.”
    “Das ist allerdings merkwürdig.”
    “Sie haben Abgüsse gemacht. Wir werden sehen, ob man herausfindet, von wem er stammt.”
    Skye hörte, dass jemand in der Leitung anklopfte. Sie runzelte überrascht die Stirn. Es war Montag und schon nach zwölf. Wer sollte da so spät anrufen? Sie hätte gern die Nummer auf dem Display überprüft, aber wenn sie bereits ein Gespräch führte, wurde die zweite Nummer nicht angezeigt.
    Sie vermutete, dass es womöglich eine ihrer Stiefschwestern war, und bat Jasmine, einen Moment zu warten. Dann nahm sie den anderen Anruf an. “Hallo?”
    Schweigen am anderen Ende.
    “Hallo?”, sagte sie erneut.
    “Skye Kellerman?”
    Sie kannte die tiefe Stimme nicht. “Ja?”
    “Wenn ich rauskomme, schlitze ich dir die Kehle auf.”
    Skye rührte sich nicht von der Stelle. Sofort überfielen sie wieder die Erinnerungen an Burkes Attacke – wie er ihre Beine

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