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Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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nicht so einfach sein konnte, sonst wäre David vergangene Nacht zu ihr gekommen. Sie hatte gemerkt, dass er es wollte. “Und wer ist dein Begleiter?”
    Als Sheridan lachte, bekam ihr Gesicht wieder etwas Farbe. “Ich bin entschlossen, jemanden aufzutreiben, aber ich weiß noch nicht, wen. Die einzigen Männer in meinem Leben sind die, deren Frauen wir helfen. Vielleicht miete ich mir ja einen Begleiter!”
    “Du könntest ja deinen geschiedenen Nachbarn einladen”, flachste Skye. “Ich habe mich auf der Weihnachtsfeier köstlich amüsiert.”
    “Auf keinen Fall. Charlie kommt schon so oft genug zu mir.”
    “Du könntest Jasmine vorschlagen, ihn sich zu schnappen.”
    “Ich glaube nicht, dass sie bis Samstag zurück sein wird.”
    Skye wurde sofort ernst. “Läuft es nicht gut in Fort Bragg?”
    Sheridans fröhlicher Gesichtsausdruck verschwand ebenfalls. “Sie haben das Kleid des Mädchens gefunden.”
    Skye zog sich der Magen zusammen. “Noch was?”
    “Bisher nicht.”
    “Wie geht es Jasmine?”
    “Jasmine ist überzeugt, dass die Kleine tot ist.”
    Das sagte alles. “Also … nicht so gut.”
    Sheridan presste die Lippen zusammen. “Nicht anders als uns, denke ich.”
    Oliver wartete geduldig auf Victor Romey. Der bahnte sich gerade einen Weg durch die fünfzig oder sechzig Typen, die Basketball spielten, Gewichte hoben oder einfach nur so im Hof herumlungerten. Oliver mochte Romey nicht, aber während der vergangenen drei Jahre hatten sie dieses und jenes Geschäft abgeschlossen. Wie sonst sollte er in einem Gefängnis klarkommen, in dem es so gewalttätig zuging, dass man es auch “Die Arena” nannte? Romey besaß Kontakte. Er konnte Dinge besorgen, an die Oliver sonst nicht gekommen wäre: extra Papier. Stifte. Schokolade. Informationen. Die Informationen interessierten Oliver am meisten. Das gab ihm ein Gefühl von Macht, obwohl er eingesperrt war. Aber für jedes kleine Bisschen musste er ganz schön bezahlen.
    “Hast du’s schon rausgefunden?” Er warf einen Blick zur Laufplanke hoch, die außen an der Gebäudemauer entlanglief. Mehrere Wachen standen dort oben und beobachteten die Häftlinge, die Gewehre im Anschlag. Wenn es Ärger gab, dann meist hier. Wegen der ständig brodelnden Atmosphäre bevorzugte Oliver die Bibliothek oder das kleine Büro, in dem er die Zähne der anderen Häftlinge untersuchte. Deshalb hatten sie ihn nach San Quentin und nicht woandershin gebracht. Er kam nur in den Hof, wenn er mit Vic sprechen wollte.
    Vic spuckte auf den Boden. “Ich arbeite noch dran.”
    Das klang nicht unbedingt, als würde er sich besondere Mühe geben. “Was ist los? Ich habe dir schon vor zwei Monaten Geld für diese Information gegeben.”
    “Das ist nicht so einfach. Sie steht nicht im Telefonbuch und benutzt ein Postfach.”
    “Ich dachte, du hättest die Möglichkeit, darüber hinaus zu recherchieren.”
    “Dauert aber. Ich kann dir ihre Büroadresse geben, falls dir das weiterhilft.”
    Oliver verdrehte die Augen. “Die bekomme ich auch bei der Auskunft. Warum sollte ich dir dafür Geld geben?”
    “Wenn du weißt, wo du sie finden kannst, wozu brauchst du dann ihre Privatadresse?”
    “Weil ich sie brauche. Was soll das werden, ein Frage-und-Antwort-Spiel? Wo bleibt die Diskretion?”
    Victor lachte leise. “Diskretion. Guter Witz.”
    “Also besorgst du sie mir?”
    “Wenn ich kann.”
    Oliver biss die Zähne zusammen, um die Hassgefühle zu bekämpfen, die ihn plötzlich überrollten. Er hatte Vic doch schon längst bezahlt! “Willst du mich hinhalten?”
    Vic kniff die Augen zusammen, und Oliver wich nervös einen Schritt zurück. Er musste sich vorsehen. Vermeiden, sich jemanden zum Feind zu machen. Vor allem jetzt.
    “Hast du mich gerade einen Lügner genannt,
Ollie
?”, zischte Vic.
    “Nein … nein, natürlich nicht”, erwiderte Oliver sofort, aber dieses Kleinbeigeben stieß ihm sauer auf.
Ollie
? Er war Vic haushoch überlegen, wie allen Gefangenen hier. Selbst den Wächtern. Immerhin hatte er Zahnmedizin studiert, hatte sich eine erfolgreiche Praxis aufgebaut. Diese Typen hier waren Loser – Drogenabhängige und Schläger. Die meisten von ihnen waren ja nicht einmal in der Lage gewesen, einer regelmäßigen Arbeit nachzugehen.
    Aber er würde sich Vic später vorknöpfen. Wenn man genug Geduld besaß, gab es immer einen Weg. Er würde den Punktestand schon wieder ausgleichen.
    “Ich will einfach nur bekommen, wofür ich bezahlt habe, das ist

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