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Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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auf den erledigten Haufen. “Wer weiß, vielleicht ist es ihr ja auch egal, ob er unschuldig ist oder nicht.”
    “Es ist ihr nicht egal.” Das machten die leidenschaftlichen Briefe deutlich, die sie von ihr bekommen hatte. Ebenso ihr Verhalten vor Gericht.
    “Aber irgendwann muss man das hinterfragen, was man glaubt, oder? Kannst du dir vorstellen, wie ihr Leben abgelaufen sein muss?”
    “Sie sollte ihre Tochter schnappen und neu anfangen. Irgendwohin ziehen, wo Burke sie nicht finden kann.”
    Sheridan legte ein paar Briefe, meist Werbung, zur Seite. “Warum hast du mich nicht angerufen, bevor du zu Burkes Haus gefahren bist?” Sie sah verletzt aus. “Ich wäre mitgekommen.”
    “Du hättest versucht, es mir auszureden.”
    “Natürlich. Ich bin schließlich deine Freundin. Aber dann hätte ich mitgemacht.”
    Aus dem gleichen Grund. Skye lächelte sie nur müde an. “Ich weiß. Aber ich hatte einfach nicht die Energie für den ersten Teil.” Die Müdigkeit, die ständig mit dem Adrenalinspiegel auf- und abgeebbt war, forderte nun ihren Tribut. Skye war froh, dass sie zu Sheridan gefahren war. Vielleicht konnte sie nun mal auf das ständige Überprüfen der Türen und Fenster verzichten und endlich etwas Schlaf bekommen.
    “Was ist mit Detective Willis?”, erkundigte sich Sheridan.
    Skye dachte unwillkürlich an seine Lippen auf ihrem Mund, wie sie eng umschlungen auf dem Parkplatz gestanden hatten … und sehnte sich nach mehr. Es war verrückt, sich diese körperliche Nähe so leidenschaftlich zu wünschen. Aber die ganze Aufregung der vergangenen Tage ließ ihr Verlangen nach ihm nur noch größer werden. “Was soll mit ihm sein?”
    “Wirst du ihm sagen, dass du zu Burkes Haus gegangen bist?”
    Skye verzog das Gesicht, als sie eine Plastiktüte mit vergammeltem Fleisch öffnete. “Igitt!” Schnell schloss sie den Beutel wieder und brachte ihn nach draußen zum Müllcontainer. Sie war sich ziemlich sicher, dass es Reste von Steaks waren – weitere Anzeichen für ein romantisches Dinner.
    “Du hast noch nicht geantwortet”, erinnerte Sheridan sie, als sie zurückkam.
    Skye ließ sich auf den Boden sinken. “Weil ich noch nicht richtig darüber nachgedacht habe. Er wird sicher nicht besonders glücklich darüber sein, dass ich da war. Aber ich brauche seine Hilfe, um Jane zu beschützen. Also … Ja, ich werde es ihm wohl sagen. Wenn der richtige Zeitpunkt da ist.”
    “Dann wirst du damit aufhören, oder? Du wirst ihm das, was du findest, übergeben und nicht mehr weiter herumschnüffeln?”
    “Wie soll ich damit aufhören, solange Burke auf freiem Fuß ist?”
    Sheridan runzelte die Stirn, während sie den aussortierten Müll zusammensammelte. “Weil Detective Willis den Fall übernimmt und Burke irgendwann hinter Gitter bringt.”
    Mit der Betonung auf “irgendwann”. Skye wusste, dass David gut in seinem Job war. Aber er musste sich an die Gesetze halten, was Burke nicht tat. “Sheridan, das ist nicht der einzige Fall, den David bearbeitet. Jeden Tag kommt was Neues. Er braucht jede Hilfe, die er kriegen kann.”
    “Dann engagieren wir Jonathan.”
    “Jonathan ist beschäftigt.”
    “Egal”, sagte Sheridan. “Du hängst zu sehr mit drin. Du würdest nicht aufgeben, bis …” Sie schwieg.
    “Es ist was Persönliches.”
    Sheridan stocherte ein paar Minuten weiter herum, ohne etwas zu sagen. Bei ihrer nächsten Bemerkung hatte sich ihre Stimme plötzlich verändert. “Glaubst du manchmal, dass wir uns zu sehr reinsteigern?”
    Skye weigerte sich, auf diese Frage direkt zu antworten. “Ich muss wissen, wo er ist. Was er macht.”
    “Ich spreche nicht von Burke, jedenfalls nicht nur. Ich meine uns generell – wie wir leben.”
    Skye wollte einen Becher saure Sahne wegwerfen, hielt dann aber mitten in der Bewegung inne. Das, was sie bei
The Last Stand
taten, betrachtete sie nicht als “Reinsteigern”. Für sie war es eine Art zu überleben. Jeder einzelne Fall bedeutete für irgendjemanden sehr viel – Gesundheit, Sicherheit, am Leben bleiben. Sie hätte fast gefragt, wann genau sie entschieden, dass es zu viel Aufwand sei, ein Menschenleben zu retten. Aber Sheridans gequälter Gesichtsausdruck hinderte sie daran.
    “Sher, fühlst du dich überfordert?”, fragte sie. “Bereust du es, dich auf
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eingelassen zu haben? Mit all den Opfern, die man bringen muss, den Risiken, die dabei entstehen?”
    Sheridan verneinte die Frage nicht so schnell, wie Skye

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