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Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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als konzentrierte sie sich gerade auf den Brief, den sie schrieb. “Gut.”
    “Das ist alles? Mehr hast du dazu nicht zu sagen?”
    Skye warf ihrer Freundin einen genervten Blick zu. Nachdem sie Davids Wohnung verlassen hatte, war sie nach Hause gefahren, um zu duschen. Dann war sie ins Büro zurückgekehrt, ohne sich zu schminken. Wahrscheinlich sah man ihr sofort an, dass sie vollkommen übermüdet und schlecht gelaunt war. “Was möchtest du denn gern hören?”
    Jasmine kam hereingeschlendert. Als halbe Inderin besaß sie den dunkelsten Teint von den Dreien – eine wunderschöne goldglänzende Haut – und ungewöhnlich blaue mandelförmige Augen. Mit ihren eins dreiundsechzig und weniger als fünfzig Kilo war sie auch die Kleinste und Schlankste von ihnen. Sie konnte essen, was sie wollte, und nahm kein Gramm zu. “Du weißt genau, was ich hören will! Hast du mit ihm geschlafen?”
    Sheridan hatte sie bereits dasselbe gefragt. “Nein”, entgegnete sie kurz angebunden.
    “Nein?”
    Jasmine klang fast so enttäuscht, wie Skye sich fühlte. Aber Skye wollte nichts davon hören und schon gar nicht darüber reden. Sie versuchte noch einmal die letzte Zeile zu lesen, die sie gerade an den Polizeichef geschrieben hatte. Wieder einmal bat sie um die Unterstützung einer ihrer Veranstaltungen. Aber es war unmöglich, sich zu konzentrieren. “Wie ich schon sagte: Er wird zu ihr zurückgehen”, murmelte sie, als Jasmine immer noch lauerte.
    “Hat er das gesagt?”
    “Mehr oder weniger.” Skye dachte kurz daran, ihr von Lynnettes Anruf zu erzählen. Sie ärgerte sich immer noch darüber. Was sie gesagt hatte, klang so, als hätte sie versucht, einer anderen den Mann auszuspannen. Aber Skye war nicht in Davids Nähe gekommen, als er noch verheiratet gewesen war. Während dieser Zeit hatten sie nicht einmal miteinander gesprochen, höchstens einmal kurz wegen Oliver Burke telefoniert. Aber warum sich über Lynnette ärgern? Es war völlig egal. Skye ließ ihre Gefühle für David außen vor. Zu Sheridans Verdruss hatte sie bereits Charlie Fox eingeladen, sie am Samstagabend zur Benefizparty zu begleiten. Und er hatte zugesagt.
    “Irgendwas stimmt mit diesem Detective nicht”, bemerkte Jasmine und ließ sich auf Skyes Couch fallen.
    “Wenn David sich zu was verpflichtet, dann hält er sich daran.”
    “Heißt das, du bist jetzt fertig mit ihm?”
    Der Brief. Schreib diesen Brief zu Ende. Sonst wird Jasmine noch bemerken, dass es dich umbringt, diese Frage zu beantworten
. “Natürlich. Warum sollte ich weiter so blöd sein?”
    “Jemanden zu lieben, ist nicht blöd. Ich würde mich jedenfalls gern verlieben.”
    Das lenkte Skye nun doch von ihrem Computerbildschirm ab. “Auch in einen Mann, der deine Gefühle nicht erwidert?”
    “Auch in einen Mann, der meine Gefühle nicht erwidert. Dann würde ich vielleicht was anderes empfinden als diese Leere.” Seufzend lehnte Jasmine sich zurück und sah zu den Fotos über sich auf. “Das ist gruselig”, bemerkte sie plötzlich in einem anderen Tonfall. “Das ist dir doch wohl klar, oder?”
    Skye hatte wieder angefangen zu schreiben.
Wir wären sehr erfreut, wenn wir uns für die Hilfe erkenntlich zeigen könnten, die Sie unserer Organisation bereits haben zukommen lassen
… “Was ist gruselig?”
    “Dass du diese Psychopathen an deiner Wand hängen hast. Stört dich das nicht, wenn die dich ständig anstarren?”
    Skye betrachtete die Fotos. “Manchmal. Na ja, meistens”, räumte sie ein. “Aber sie treiben mich an. Sie sind der Grund, warum ich hier jeden Morgen antrete, obwohl ich weiß, dass ich hier nicht reich werde, nie ganz sicher bin und nie vergesse, was ich gesehen und gehört habe.”
    Jasmine stand auf und klatschte einmal in die Hände. “Was sind wir doch heute für ein lustiger Haufen!”
    Wenn sie schon über solche ernsten Themen redeten …”Irgendwas von dem Mörder des kleinen Mädchens in Fort Bragg gehört?”
    Jasmine wurde blass und ging zur Tür. “Nein.”
    “Sie werden ihn finden”, versicherte ihr Skye, die plötzlich ein schlechtes Gewissen bekam, weil sie so mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt war.
    Jasmine blieb stehen und drehte sich noch einmal um. “Er arbeitet im Sägewerk.”
    Skye erstarrte. “Woher weißt du das?”
    “Ich sehe immer wieder die Sägen. Jedes Mal, wenn ich die Augen schließe, sind da Sägemaschinen. Laut, ohrenbetäubend. Sie drehen sich und drehen sich, zerschneiden einen Balken

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